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Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)

Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)

Titel: Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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und blitzten unter seiner Oberlippe hervor. „Du hast nicht nachgedacht, oder? Was war es, Zane? Blutlust? Konntest du dich dieses Mal nicht beherrschen? Es reicht dir wohl nicht mehr, dich einfach nur von deinen Opfern zu ernähren.“
    Zanes Herzschlag beschleunigte sich, als sein Boss eine falsche Schlussfolgerung nach der anderen zog. „Ich habe nicht von ihm getrunken.“
    Samson blinzelte überrascht. „Du hast ihn einfach wegen nichts umgebracht?“
    Zane konnte schwören, er könne noch immer den schmerzerfüllten Schrei des Mannes hören. Die Erinnerung ließ seinen Gaumen schmerzen, was ein sicheres Zeichen war, dass seine Fänge Lust hatten, zum Spielen herauszukommen.
    „Und ich habe jede einzelne Sekunde davon genossen.“
    Samson trat instinktiv einen Schritt zurück, deutlich von Zanes Zugeständnis schockiert. „Mein Gott, du hast kein Herz.“
    „So würde ich das nicht sagen. Kurzzeitig hatte ich sogar zwei.“
    Samson schlug seine Faust auf den Schreibtisch; offensichtlich mochte er Zanes Humor nicht. Doch Zane kümmerte das nicht; er war schließlich nicht Samsons Hofnarr.
    „Hast du eine Ahnung, welches Risiko du eingegangen bist? Das könnte unsere Identität bloßstellen!“
    Zane stürzte auf den Schreibtisch zu, lehnte sich mit seinen Händen darauf abgestützt darüber. „Was hättest du denn getan? Das Arschloch hat ein unschuldiges Mädchen vergewaltigt! Er hat ihr das Messer an die Kehle gedrückt!“
    Zufrieden bemerkte er, wie Samsons Augen sich weiteten.
    „Ja, genauso war es. Aber du nimmst bei mir ja immer das Schlimmste an, oder?“ Genau, wie alle anderen es auch taten.
    „Sie war wehrlos und er hat sie mit einem Messer bedroht, als er sich an ihr vergangen hat. Was, wenn es deine Frau gewesen wäre oder deine Schwester? Was, wenn jemand deiner Tochter so was antun würde? Würdest du dann auch tatenlos dasitzen und über Bloßstellung sprechen? Oder würdest du dem Kerl den Arsch aufreißen?“
    Zane hob sein Kinn herausfordernd an und wusste, dass er diese Runde gewonnen hatte.
    Als blutgebundener Vampir stand für Samson an erster Stelle, seine sterbliche Frau Delilah sowie seine zwei Monate alte Tochter Isabelle zu beschützen. Er würde jederzeit sein eigenes Leben aufs Spiel setzen, um die beiden zu verteidigen und nicht davor zurückschrecken, jeden umzubringen, der versuchte, ihnen etwas anzutun.
    Als Samson für einen Moment seine Augen schloss und sich durch sein rabenschwarzes Haar strich, ging Zane in eine entspanntere Haltung über.
    „Du hättest ihn einfach umbringen können. Es gab keinen Grund, ihn förmlich abzuschlachten.“
    „Es gab sehr wohl einen Grund.“
    Zane hatte es gebraucht. Er hatte ihn leiden sehen müssen. Eine einfache Tötung hätte ihn nicht zufriedengestellt.
    „Sein Genick zu brechen hätte ihm nicht genug wehgetan. Ich musste ein Exempel statuieren.“
    „Um was zu beweisen?“
    „Dass das Böse ausgelöscht wird; dass Vergewaltiger für ihre Taten büßen müssen.“
    „Du kannst kein Exempel statuieren, wenn keiner weiß, worum es geht!“
    Zane atmete scharf aus. „Die Tatsache, dass er mit heruntergelassenen Hosen dalag war nicht Erklärung genug? Was wollt ihr sonst noch? Ein Schild mit dem Wort Vergewaltiger um seinen Hals?“
    „In dem Zeitungsartikel steht nichts von heruntergelassenen Hosen.“
    „Dann solltest du vielleicht erst die Fakten von deinen Kontakten bei der Polizei herausfinden, bevor du mir vorwirfst, ein kaltblütiger Mörder zu sein.“
    Da Samson mit dem Bürgermeister befreundet war, der ein Hybrid war – halb Vampir, halb Mensch – hatte er direkten Zugang zur Polizei, was sich von Zeit zu Zeit als praktisch erwies. Vielleicht hätte Samson seine Kontaktpersonen konsultieren sollen, bevor er ihn grundlos niedermachte.
    Zane richtete sich auf und marschierte in Richtung Tür.
    „Oh, wir sind noch nicht fertig“, sagte Samson ruhig.
    Zane hob eine Augenbraue, als er sich umdrehte, um ihn anzusehen.
    „Die Tatsache, dass du einen Menschen niedergemetzelt und seinen toten Körper für jeden zugänglich liegen gelassen hast, steht noch immer zur Debatte. Dein Handeln steht all dem entgegen, wofür Scanguards sich einsetzt.“
    Als Samson inne hielt, breitete sich ein ekelerregendes Gefühl in Zanes Magengegend aus. Wollte sein Boss ihn feuern? Scanguards war sein Leben, seine Familie, seine einzige Verbindung zur Menschlichkeit. Ohne sie würde er in die Finsternis abdriften und seinen bösen

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