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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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und ungeduldig auf die Rückkehr des Hofnarren wartete.
    Die Königin und ihre
bevorzugten Höflinge feierten in einem abgelegenen Dorf im Hochland ausgelassen
das Frühlingsfest Beltane. Seine Elfenkönigin Aoibheal mit den sterblichen
Highlandern tanzen und flirten zu sehen, hatte seine schlummernde Eifersucht zu
hellwachem Zorn entflammt. Er hatte sich von den Beltane-Feiern entfernt, bevor
er seinem Verlangen nachgeben konnte, das ganze Dorf dem Erdboden
gleichzumachen. Er war zu wütend auf die Sterblichen, als daß er sicher sein
konnte, sich momentan in ihrer Anwesenheit beherrschen zu können. Allein der
Gedanke an seine Königin mit einem Sterblichen brachte ihn in Rage.
    Genauso, wie die
Elfenkönigin ihre Favoriten unter den Höflingen hatte, hielt es auch der
Elfenkönig; der verschlagene Hofnarr war sein alter Verbündeter bei so manchem
Ränkespiel. Er hatte den Narren geschickt, den Sterblichen Hawk zu erkunden,
um so eine angemessene Rache für den Mann aushecken zu können, der es gewagt
hatte, die Grenze zum Feenreich zu übertreten.
    »Seine Männlichkeit auf
halbmast läßt einen Hengst vor
    Neid erblassen... Er fordert die Seele einer Frau.«
König Finnbheara äffte die Worte seiner Königin mit schneidender Falsettstimme
nach, dann spuckte er gereizt aus.
    »So leid es mir tut,
aber es ist wahr«, sagte der Narr ungerührt, als er aus dem Schatten einer
Esche hervortrat.
    »Wirklich?« König
Finnbheara verzog das Gesicht. Er hatte sich eingeredet, daß Aoibheal ein
wenig übertrieben hatte - immerhin war der Mann ein Sterblicher.
    Der Narr machte ein
finsteres Gesicht. »Ich verbrachte drei Tage in Edinburgh. Der Mann ist eine
lebende Legende. Die Frauen verlieren seinetwegen die Fassung. Sie sprechen
seinen Namen aus wie eine mystische Beschwörungsformel, die unfehlbar ewige
Ekstase schenkt.«
    »Hast du ihn gesehen?
Mit deinen eigenen Augen? Ist er schön?« fragte der König hastig.
    Der Narr nickte und sein
Mund verzog sich bitter. »Er ist fehlerlos. Er ist größer als ich - «
    »Du bist gut über 1,80 m
in deiner ganzen Pracht!« wandte der König ein.
    »Er ist fast einen
halben Kopf größer. Er hat rabenschwarzes Haar, das er in einem glatten Zopf
trägt; leuchtende schwarze Augen; die gemeißelte Makellosigkeit eines jungen Gottes
und den Körper eines Wikinger-Kriegers. Es ist empörend. Darf ich ihn zum
Krüppel machen, mein Gebieter? Sein makelloses Antlitz entstellen?«
    König Finnbheara ließ
sich das eben Gehörte durch den Kopf gehen. Bei dem Gedanken, daß dieser
geheimnisvolle Sterbliche den lieblichen Körper seiner Königin berührt und ihr
unvergleichliche Freuden bereitet, ihre Seele gefordert hatte, verspürte er
Übelkeit in der Magengrube. Ihre Seele gefordert.
    »Ich werde ihn für Euch
töten«, erbot sich der Narr erwartungsvoll.
    König Finnbheara winkte
ungehalten ab. »Narr! Und den Pakt zwischen unseren Rassen brechen? Nein. Es
muß einen anderen Weg geben.«
    Der Narr zuckte mit den
Schultern. »Vielleicht sollten wir uns einfach zurückhalten und nichts tun. Dem
Hawk wird bald von seiner eigenen Rasse Schaden zugefügt werden.«
    »Erzähle mir mehr
davon«, befahl Finnbheara mit eifriger Neugier.
    »Ich fand heraus, daß
der Hawk in ein paar Tagen verheiratet werden soll, und zwar aufgrund eines
Erlasses seines sterblichen Königs. Er steht kurz vor der Vernichtung. Denn
wisse, mein Gebieter, König James hat befohlen, daß der Hawk eine Frau namens
Janet Comyn heiraten soll. Der König hat erklärt, daß, sollte der Hawk diese
Frau nicht heiraten, er sowohl den Douglas- als auch den Comyn-Clan vernichten
wird.«
    »Und? Was willst du
damit sagen?« fragte Finnbheara ungeduldig.
    »Janet Comyn ist tot.
Sie starb am heutigen Tag.«
    Augenblicklich straffte
sich Finnbheara. »Hast du ihr etwas angetan, Narr?«
    »Nein, mein Gebieter!«
Der Narr sah ihn gekränkt an. »Sie starb durch die Hand ihres Vaters. Ich habe
nicht mehr zu dieser Idee beigetragen als der Schlüssel zu ihrer Tür in seiner
Felltasche.«
    »Was soll das jetzt
heißen? Hast du oder hast du ihn nicht auf die Idee gebracht?« fragte der König
mißtrauisch.
    »Ich bitte Euch, mein
Gebieter«, verwahrte sich der Narr beleidigt, »glaubt Ihr, ich würde zu solchen
Tricks greifen und uns alle in Gefahr bringen?«
    Finnbheara legte die
Fingerspitzen aneinander und musterte den Narren. Unberechenbar, listig und
gleichgültig, wie er nun einmal war, war der Spaßmacher doch bisher noch

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