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Zauber der Leidenschaft

Zauber der Leidenschaft

Titel: Zauber der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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einmal streichelte. »Wir wussten nicht, dass das hier dein Zuhause ist.« Das Untier schnaubte laut.
    Sabine sah zu Rydstrom hinüber, und ihre Augen leuchteten hell in der Maske aus schwarzem Kajal. »Meinst du, es könnte mich in einem Happen verschlingen?«
    »Komm weg von ihm!«
    »Damit du diesen außergewöhnlichen Burschen erschlagen kannst?«
    »Um dich zu beschützen, ja!« Rydstrom hasste die Vorstellung, so ein Tier zu töten, doch er würde es tun.
    »Ich hab es unter Kontrolle. Zum Glück hatte wenigstens eine Person hier so viel Verstand, mich zu befreien – gegen deine Befehle!«
    Hatte sie es wirklich unter Kontrolle? Er würde keinesfalls zulassen, dass sie sich in Gefahr begab, aber sie sah aus, als ob sie … sich amüsierte . Er gab den in die Enge Getriebenen ein Zeichen, dass sie sich entfernen sollten.
    Das Ungeheuer erstarrte.
    »Red weiter«, murmelte Rydstrom, während er Puck und einem weiteren Dämonenjungen half. Inzwischen waren fast alle der Falle entkommen.
    Sabine fuhr fort. »Zeit zur Beichte, Drache. Im letzten Sommer, als meine Schwester Lanthe und ich eines Abends schreckliche Langeweile hatten, hätten wir um ein Haar alle Geschöpfe des Reichs der Finsternis durch ein Portal zu einem Ort geschickt, der Times Square heißt. Inzwischen haben wir eingesehen, dass das wohl nur für uns beide zum Totlachen gewesen wäre.«
    Langsam senkten sich die Lider des Tiers über seine Augen, als ob es hypnotisiert würde. Als alle Leute sich in sicherer Entfernung befanden, ließ Rydstrom sein Schwert sinken.
    Statt zu fliehen, als man sie befreit hatte, hatte sich Sabine aus freien Stücken einem Ungeheuer in den Weg gestellt, um andere zu retten. Sie hatte ihm einmal gesagt, sie würde unter keinen Umständen jemand anderem helfen, wenn dabei nicht etwas für sie herausspringen würde. Doch jetzt hatte sie genau das getan …
    » Cwena «, murmelte er. Vor lauter Stolz schnürte es ihm fast die Kehle zu. Kleine Königin .
    Die Art und Weise, wie sie mit der Bestie umging, war das Erstaunlichste, was er je gesehen hatte. Sie schien unfähig zu sein, sich gegen ihren Zauber zu wehren.
    Das haben wir jedenfalls gemeinsam, Drache.
    »Würdest du uns erlauben, noch ein oder zwei Nächte hierzubleiben?«, fragte sie den Drachen.
    Seine Antwort bestand darin, ihr noch einmal seinen heißen Atem ins Gesicht zu pusten. Dann wandte er seinen riesigen Körper ab und stampfte in die Nacht hinaus.
    Die Leute jubelten. Puck stürzte sogleich kopfüber auf Sabine zu, so wie Kinder es immer tun.
    Sie allerdings kniete sich nicht hin und breitete die Arme aus, um den Jungen darin aufzufangen. Stattdessen packte sie ihn am Gürtel, trug ihn mit sich, als ob er eine Handtasche wäre, und schimpfte ihn aus, weil er so dumm gewesen war, vor einem Vieh, dessen Fänge größer waren als er selbst, nicht auf der Stelle davonzulaufen. Und das Kind sah aus, als ob es gar nicht glücklicher sein könnte.
    Von allen Seiten stürzten die Leute auf sie zu, um ihre Dankbarkeit auszudrücken.
    Sie winkte ihnen nur gleichgültig mit einer Hand zu und murmelte: »Ja, ja. Das könnt ihr mir mit Gold sagen.«
    Sogar Durinda dankte ihr, als sie Puck holte.
    Als Sabine endlich bei Rydstrom ankam, fehlten ihm die Worte.
    »Wenn du meinst, du könntest mir die Arme wieder fesseln«, begann sie, »dann ruf ich meinen großen Freund wieder her, und er wird seinen Speiseplan noch einmal überdenken.« Damit setzte sie ihren Weg fort, ohne ihn weiter zu beachten.
    » Einsamer Dämon «, hatte Sabine zu ihm gesagt. » Du brauchst mich so sehr. «
    Er fürchtete, dass sie recht hatte.

 
    35
    Seit zwei Tagen lief seine Frau nun frei durch das Lager und richtete das größte Chaos an. In den Augen der Dämonen konnte die einst so geschmähte Zauberin einfach nichts falsch machen – und diese Tatsache nutzte sie natürlich voll aus.
    Als eine Gruppe junger Frauen sie gefragt hatte, wie eine von ihnen ihr Pferd nennen solle, hatte sie geantwortet: »Mir gefällt der Name Fellatio.«
    Als Rydstrom Sabine deshalb später Vorhaltungen gemacht hatte, hatte sie nur gesagt: »Hast du eigentlich eine Ahnung, wie amüsant es war, diese Dämonin seufzen zu hören: › Ich liebe meine Fellatio ‹? Solche Momente kann man nicht mit Gold bezahlen.« Auf seinen unbeugsamen Blick hin hatte sie nur die Augen verdreht. »Diese junge Frau war neunzehn. Und wenn sie jetzt noch nicht weiß, was dieses Wort bedeutet, dann hat sie wirklich größere

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