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Zauber der Leidenschaft

Zauber der Leidenschaft

Titel: Zauber der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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das Gesicht. Er ist der Einzige hier, der nett zu mir ist.
    Auf Tornin war sie immer von ihren unterwürfigen Inferi umgeben gewesen. Höflinge krochen jedem in den Arsch, wenn sie dafür irgendetwas erwarten konnten. Hier hasst mich jeder ganz offen. Zum Glück machte ihr das nichts aus. Gar nichts.
    »Hey! Setz dich doch einfach mal hin, Junge. Du machst mich noch ganz schwindelig.« Als er zögerte, wies sie mit einem Kopfnicken auf den Boden neben sich. »Setz dich.« Er ließ sich zu Boden fallen. »Wenn du mein einziger Freund an diesem gottverlassenen Ort bist, dann muss ich zusehen, dass du anfängst, für mich zu arbeiten. Und was dein kleines Messer angeht, das hab ich durchaus ernst gemeint.«
    Unverständnis . Er begann schüchtern auf Dämonisch – oder wie sie gern sagte: Kauderwelschisch – zu reden.
    »Bla, bla, bla. Ich spreche diese Sprache nicht, Dämonenjunge. Zudem möchte ich mir das Gehirn nicht verpesten, indem ich sie lerne. Also ist es Zeit, dass du meine Sprache lernst. Erste Lektion: Ich bin Sä-bien . Man beschreibt mich oft als wun-der-schön und ma-jes-tä-tisch .«
    »Ai-bee«, sagte er.
    Sie erstarrte. Mein Name, wie ihn meine kleine Schwester immer sagte. Die Schwester, die mir fehlt wie eine verlorene Gliedmaße. »Nenn mich nie wieder so!«
    Er riss die Augen weit auf. Toll, jetzt würde sie auch noch ihre einzige Unterhaltung verlieren. »Haha, Sabine hat nur Spaß gemacht.«
    Der kleine Dämon legte den Kopf auf die Seite. Sie wartete darauf, dass er sich aus dem Staub machte … Aber das tat er nicht. Sie runzelte die Stirn, als ihr bewusst wurde, dass sie tatsächlich die Luft angehalten hatte.

 
    33
    » Oh ihr Götter! Es wird sie umbringen! «, kreischte jemand ein paar Stunden später.
    Worum auch immer es sich dabei handelte, Sabine wünschte diesem geheimnisvollen Es jedenfalls alles Glück der Welt. Sie konnte nicht aufhören zu grübeln. Die Worte des Dämons gingen ihr einfach nicht mehr aus dem Sinn. Wie ich es genieße, Zeit mit einer anderen Frau zu verbringen …
    Mistkerl.
    Rydstrom war vor Stunden mit Durinda losgezogen, und irgendwann war dann auch Puck gegangen, um mit den anderen zu Abend zu essen. Die Sonne war untergegangen, die Dämmerung hatte sich über den Himmel gesenkt, und Rydstrom war immer noch nicht zurück. Der Mond würde wunderschön sein heute Nacht. Sogar romantisch.
    » So hilf ihnen doch jemand! «
    Sabine schnaubte genervt, rappelte sich auf die Füße und drückte danach mit dem Kopf gegen die Zeltklappe, um hinausgehen zu können. Da konnte sie sich die Show ja auch gleich ansehen …
    Ihr blieb der Mund offen stehen. Ein Basilisk mit karminroten Schuppen jagte Dämonen durch das ganze Lager, wobei er ein Zelt nach dem anderen plattmachte. Sein enormer Schwanz trommelte wütend auf den Boden, als er jetzt laut brüllte. Der Schrei dröhnte in ihren Ohren und ließ die Nacht erbeben.
    Sabines Wachposten war verschwunden; er hatte sich mit anderen zusammengetan, die es anscheinend mit dem Monster aufnehmen wollten.
    Dem Basilisken war es gelungen, eine kleine Gruppe in eine halbrunde Ausbuchtung in der Canyonwand zu treiben. Er machte sich bereit zum Sprung; seine gespaltene Zunge zischte wiederholt in die Luft. Wenn er diesen Gang erst einmal verspeist hatte, würde Sabine eine leichte Beute für ihn sein – an einen Pfahl angebunden und ohne Wache! Während Rydstrom irgendwo da draußen Romeo und Julia mit dieser Pute spielte.
    Da erspähte sie eine der adligen Frauen, eine Dämonin aus Durindas Clique, die über Sabine die Nase gerümpft hatte. Sie rannte hin und her und redete dabei laut mit sich selbst.
    »He, Dämonenfraudingsbums«, rief Sabine. »Wenn du mich losbindest, kann ich sie alle mit meinen göttinnengleichen Kräften retten.«
    Sie verlangsamte ihre Schritte, zögerte, rang die Hände.
    Hör bloß auf mit deinen dämlichen Zwangshandlungen , dachte Sabine angewidert. Zeit, endlich mal richtig aktiv zu werden, Frau! » Willst du, dass sie sterben?«
    »D-die Männer verteidigen die Frauen und Kinder.« Dämonen mit Fackeln in den Händen bereiteten sich darauf vor, die Bestie zu jagen. »Sie werden uns retten …«
    »Vielen Dank. Ich glaube, mir kommt’s gerade hoch.« Diese Gesellschaft musste dringend neu organisiert werden – vollständig ! »Die Fackeln, mit denen die Typen das Vieh erschrecken wollen, werden ihn nur noch angriffslustiger machen. Also, die Fesseln …« Sie drehte sich um und hielt ihre

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