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Zauber der Leidenschaft

Zauber der Leidenschaft

Titel: Zauber der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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du denn das Blut nicht riechen?«, sagte Lanthe.
    Cadeon ignorierte sie. »Rydstrom, du hast mir die Kombination zum Waffenschrank gegeben. Ich werde heute Nacht das Schwert einsetzen!« Auf Rydstroms unnachgiebigen Blick hin fuhr Cadeon fort: »Dann nimm du es. Verstecke es …«
    »Das funktioniert nicht«, sagte Nïx ungeduldig. »Omort wird es wissen, wenn Rydstrom irgendetwas verbirgt.«
    Cadeon schüttelte den Kopf. »Es muss doch einen anderen Weg geben.«
    »Stell dir vor, du wärst an meiner Stelle«, sagte Rydstrom. »Stell dir vor, das hier wäre Holly, die kurz davorstände, vor Schmerzen zu sterben.«
    Cadeons Kiefer mahlten. Mit einem groben Fluch trat er beiseite und schlug frustriert mit der Faust gegen den Türrahmen.
    Auf dem Weg zur Einfahrt sah Rydstrom noch einmal über die Schulter hinweg zurück. »Du wirst ein toller König sein.«
    Cadeon blickte ihn mit feuchten Augen an. »Ich will kein verdammter König sein! Und ich will meinen Bruder nicht verlieren, gerade wenn … wenn du mich nicht mehr hasst.«
    »Ich habe dich nie gehasst.« Rydstrom hielt kurz inne. »Ich liebe dich, Bruder. Und ich bin stolz auf den Mann, der aus dir geworden ist.«
    Mit Sabine in den Armen und Lanthe im Schlepptau, trat Rydstrom durch das glatte Portal hindurch direkt in den Thronsaal von Tornin. Augenblicklich entdeckte er Omort auf seinem Thron.
    »Was soll das, Melanthe?«, fuhr der Hexenmeister sie an.
    Der Saal war fast leer und noch widerwärtiger als zuvor. Überall lagen Berge von Leichen, Fliegen summten durch den Gestank. An den Wänden standen die lebenden Toten, die Wiedergänger, aufgereiht.
    Rydstrom zwang sich, das alles zu ignorieren. Für ihn war nur eines wichtig. Ohne zu zögern, schritt er auf das Podium zu. Sabine wand sich in seinen Armen, die Finger vor Schmerzen verkrampft.
    Doch Omort hielt ihn mit einer kleinen Handbewegung auf, ließ ihn dort erstarren, wo er gerade stand. »Der Dämon kommt zu mir?« Omort lächelte. In seinen Augen spiegelte sich der Wahnsinn. Dann wandte er sich an Lanthe: »Verschwinde! Sofort!«
    »Sieh sie dir nur an, Bruder!«, schluchzte Lanthe. »Sie stirbt. Du kannst sie doch nicht sterben lassen! Bitte!«
    »Ihr Herz ist bereits zweimal stehen geblieben«, sagte Rydstrom. »In wenigen Minuten wird es zu spät …«
    Omort beugte sich auf seinem Thron nach vorn. »Öffne deinen Geist für mich, Dämon. Sofort!«
    Rydstrom leistete dem Befehl Folge. Der Hexenmeister sollte die Wahrheit sehen: Sein einziger Wunsch war es, Sabine in Sicherheit zu wissen. »Man hat mir gesagt, du verfügest über ein Gegengift, das sie heilen wird. Das ist alles, was ich begehre.«
    »Du hast wahrhaftig keinen Plan? Es gibt keinen Trick. Du willst einfach nur, dass es deinem kleinen Frauchen gut geht. Weil du sie liebst?« Er stieß ein bitteres Lachen aus. »Ich hätte dir keine größere Strafe auferlegen können, denn sie zu lieben, hat mir nichts als Kummer gebracht.«
    »Wenn du sie liebst, dann hilf ihr …«
    »Warte … Da ist noch etwas anderes in deinen Gedanken. Sabine, öffne die Augen.« Nach einem kurzen Moment schlug sie blinzelnd die Augen auf. »Du bist von jemandem betrogen worden, der einen Schwur geleistet hat, niemals einen Verrat zu begehen. Der Dämon hat dich hintergangen. Ihr seid nicht vermählt. Er hat gelogen, was das Gelübde angeht. Statt zu schwören, dich zu beschützen, schwor er, dir wehzutun.«
    Sabine blickte zu Rydstrom hinauf. In ihren Augen sammelten sich blutige Tränen.
    »Wenn ich mir dein Gesicht ansehe, Schwester, denke ich, er hat sein Wort gehalten.«
    Rydstrom leugnete es nicht.
    Oh ihr Götter, nein! Sie wollte seine Frau sein … Und sie war es nicht ? Er hatte gelogen?
    Nein, konzentrier dich, Sabine!
    Darum würde sie sich später kümmern. In diesem Augenblick drohte sie, das Opfer einer Verschwörung zu werden, und es kündigte sich bereits die nächste Schmerzwelle an. Wenn die Wirkung der Spritze nachließ, würde sie nicht mehr sehr viel länger durchhalten können.
    Sabine wusste, dass diese Welle die letzte sein würde …
    »Dein Verrat ist wirklich passend, Dämon«, fuhr Omort fort. »Denn Sabine hatte vor, euer Kind zu ermorden. Ihr eigen Fleisch und Blut. Nicht wahr, Sabine? Sie und ich planten, es dem Brunnen zu opfern, um dessen Kräfte freizusetzen. Aus diesem Grund hat sie so unermüdlich daran gearbeitet, dich zu verführen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Rydstrom. »Und du wirst mich niemals davon überzeugen

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