Zauber der Leidenschaft
sie ihn töten. Zu viele …
Rydstrom hörte Sabine aufschreien, als der Schmerz erneut einsetzte …
Plötzlich zog etwas hinter Rydstrom die Aufmerksamkeit der Feuerdämonen auf sich.
»Brauchst du vielleicht Hilfe?«, rief Cadeon.
Als Rydstrom sich umdrehte, standen sein Bruder und Cadeons gesamte Söldnertruppe dort, und sie wirkten überaus blutdürstig.
Schlagartig erkannte Rydstrom, dass Cadeon mit Omorts Tod seine Fähigkeit zur Translokation zurückgewonnen und seine Männer hergeführt hatte.
In dem Augenblick, als die Söldner angriffen, schrie Sabine wieder. Rydstrom stürmte auf sie zu, wobei er jeden Gegner, der es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen, einfach umrannte. Als er sie erreichte, schob er das Schwert in den Gürtel und nahm sie vorsichtig auf die Arme. Sie hatte das Bewusstsein verloren.
»Wir müssen die Alte finden!«, sagte Lanthe. »Sie ist die Einzige, die sie heilen kann.«
Rydstrom machte sich auf der Stelle auf den Weg, mit Sabine in seinen Armen. Über die Schulter hinweg brüllte er noch: »Cadeon! Ich suche Hilfe für sie!«
»Hab alles im Griff!«, brüllte sein Bruder zurück, während er hingebungsvoll auf seine Gegner eindrosch. »Mit diesen Arschlöchern hab ich Erfahrung! Jetzt werden die Feuerdämonen bluten!«
Lanthe folgte Rydstrom auf dem Fuße, als dieser auf den Ausgang zurannte. »Dämon, du musst in den Kel…«
Ihr wurde unsanft das Wort abgeschnitten. Als sich Rydstrom umdrehte, sah er sie über den Boden schlittern.
Die wild dreinblickende Hettiah hatte sie angegriffen und blockierte jetzt den Weg zur Tür. »Dafür werden deine Schwester und du bezahlen!«
Lanthe schnappte sich ein Schwert von einem der gefallenen Wiedergänger. »Nimm Sabine! Geh!«
Rydstrom drehte sich erneut um und nahm die Stufen am Ende des Ganges, so schnell er nur konnte, bis ihm einfiel, dass er sich jetzt ebenfalls wieder translozieren konnte. Er brachte Sabine tief in die Eingeweide der Burg. Aber dort erwartete ihn eine überwältigende Vielzahl von Kammern, die durch ein sich windendes Labyrinth von Gängen verbunden waren. Er drehte sich einmal um sich selbst und brüllte: »Alte Hexe, wo zur Hölle bist du?«
»Hier drin«, rief sie.
Er folgte dem Klang ihrer Stimme bis zu einem Gemach, das genauso aussah, wie er sich das Laboratorium einer Giftmischerin vorgestellt hatte. Auf langen Tischen befanden sich zerteilte Tiere, gärende Tränke und blubbernde Gebräue. Von der Decke hingen Fledermausflügel und Froschbeine.
Die Hexe hingegen sah keineswegs so aus, wie er erwartet hatte. Statt der hässlichen Alten stand eine hübsche brünette Elfe vor ihm – dieselbe Frau, auf die er schon früher einmal einen kurzen Blick hatte werfen können.
Und sie war dabei zu packen.
»Rette sie …«, bat Rydstrom heiser. »Du musst sie retten.«
»Und warum sollte ich das tun?«, fragte sie, ohne aufzusehen.
»Weil ich Omort besiegt habe. Und sein Tod bedeutet die Freiheit für dich.«
»Na ja, das ist wahr.« Sie sah ihm in die Augen. »Seit fünfhundert Jahren warte ich darauf, dass der Fluch des Hexers endet. Leg Sabine auf den Tisch.«
Sie wühlte in einem Schrank und zog schließlich zwei hölzerne Kästchen heraus. Als sie das erste öffnete, lag eine Phiole vor ihnen, die eine schwarze Flüssigkeit enthielt.
Als sie ihm das Gegengift hinhielt, nahm Rydstrom es an. Dann stützte er Sabine, sodass sie in eine sitzende Position kam, und hielt ihr die Phiole an die bleichen Lippen. Er sah zur Hexe hinüber.
»Schwörst du, dass dies sie heilen wird?«
»Heilung von dem Morsus ? Ja, das schwöre ich. Aber gegen ihre Gehässigkeit kann ich leider nichts tun.«
Nach einem finsteren Blick auf die Frau träufelte er den Inhalt des Fläschchens zwischen Sabines Lippen.
Warten … nichts …
»Warum passiert denn nichts?«, fuhr er die Hexe an.
Sie schüttelte verwirrt den Kopf. »Es müsste längst wirken. Es ist wahrscheinlich zu spät.«
48
»Werden ihre Wangen nicht rosig? Hat die Heilung eingesetzt?«
Sabine hörte Rydstroms gehetzte Stimme, als sie nach und nach erwachte.
»Du hast recht.« War das die alte Hexe? »War ja klar, dass die Zauberin die Spannung bis zum Letzten auskosten musste.«
Als Sabine Rydstroms Namen murmelte, stieß er erleichtert die Luft aus. »Oh ihr Götter! Cwena , ich bin hier bei dir.«
Als sie die Augen aufschlug, sah er mit wildem, aber zärtlichem Blick auf sie hinab. Er strich ihr mit der Rückseite seiner Finger über
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