Zauber des Blutes (German Edition)
reagieren soll, doch schließlich gehe ich mit gestrafften Schultern auf ihn zu.
"Bist du Lebensmüde ständig hier herzukommen?" Niedergeschlagen klingt seine Stimme, doch das Grau-grün seiner Augen strahlt mich verlangend an.
Vorsichtig überwinde ich die letzten Schritte, bis ich direkt vor ihm stehe.
"Vielleicht, ich weiß nur dass ich dich wiedersehen muss." Unwissentlich flackert das Grün, scheint zu leuchten. Doch im nächsten Moment senkt er den Blick, dreht sich um und geht.
"Sag mir wenigstens deinen Namen. Bitte!" flehe ich flüsternd. Hätte gedacht, dass er es nicht hören würde, doch in diesem Augenblick bleibt er stehen, sieht mich an und sagt "Reno", bevor er sich umdreht und weiter geht.
"Eric", wie ferngesteuert spreche ich meinen Namen aus. Obwohl er schon weg ist, bin ich mir fast sicher, dass er ihn gehört hat.
Erst etliche Sekunden später realisiere ich, dass ich allein bin. Angst kriecht in meine Knochen. Beginne zu zittern und lasse mich zu Boden sinken.
Habe das Gefühl von überall höhnisches Gelächter zu vernehmen. Unwillkürlich dränge ich mich an die Mauerwand. Knie an den Oberkörper gezogen und die Arme davor verschränkt.
Die Geräusche werden lauter. Schritte und Stimmen. Blicke mich hastig um. Bin eingekesselt, sehe rote Augenpaare. Ich schüttel den Kopf, das ist doch alles nur Einbildung. Kneife die Augen fest zusammen, treu dem Gesetz: Ich sehe euch nicht, also seht ihr mich auch nicht. Obwohl ich weiß, dass das Humbug ist.
"Samuel, Reno", wie ein Hauchen verlassen die Namen flehend meine Lippen. Ich zitter so stark, dass ich mir auf die Zunge beiße, bis sie blutet und auch meine Lippen werden bereits zur Genüge von meinen Zähnen malträtiert.
Ein Knurren an meinem Ohr lässt mich leise aufschreien. Verängstigt reiße ich die Augen auf.
"Samuel" dankbar schließe ich wieder die Lider, mein Herz beruhigt sich etwas.
"Eric" Renos weiche Stimme. Er hockt vor mir, sieht mich fast schon verzweifelt an. Das Grau seiner Augen ist stark zu erkennen.
"Du blutest", sagt er leise, legt eine Hand an meine Wange. Langsam gleitet sie in meinen Nacken. Reno hält mich so fest, als sein Kopf näher kommt bis die Zunge über meine geschundenen Lippen leckt. Die Augen fallen mir wieder zu und unwillkürlich öffnet sich der Mund, als sich mir ein Stöhnen entringt. Sanft dringt die Zunge ein, umspielt die Meine.
Wie Blitzeinschläge durchströmt ein Kribbeln meinen Körper. Greife in seinen Mantel um ihn noch näher zu ziehen. Doch in diesem Moment löst Reno sich von mir.
"Ich bringe dich nach Hause." sagt er atemlos und mit verschleiertem Blick. Erkenne, dass ihm der Kuss nicht kalt gelassen hat.
"Halt die Stellung Samuel!" Das Tier knurrt kurz und beäugt uns mit schief gelegtem Kopf, als Reno mir aufhilft und mit sich zieht.
Wie betäubt folge ich ihm, achte nicht auf den Weg, bis wir vor meinem Wohnhaus stehen.
Ich schließe auf und rechne fast damit, dass ich alleine bin, doch Reno betritt mit mir das Gebäude.
Schweigend fahren wir zu meiner Wohnung hinauf. Weiß nicht wirklich, was ich von Renos Verhalten denken soll.
Unbewusst kaue ich auf meiner Unterlippe bis ich Blut schmecke.
"Eric", stöhnt Reno neben mir, fixiert meinen Mund. Zaghaft hebt er eine Hand, streicht mit dem Daumen vorsichtig über die Wunde. Langsam kommt sein Kopf näher.
Doch noch bevor unsere Lippen sich berühren geht die Aufzugstür auf. Stolpernd verlasse ich den engen Raum und schließe meine Wohnung auf.
Noch ehe wir richtig drin sind, drückt Reno mich an die nächste Wand und nimmt meinen Mund in Besitz.
Aufstöhnend öffnen sich die Lippen und Renos Zunge gleitet hinein.
Habe das Gefühl, als wenn er jeden Millimeter Haut kontrolliert.
Keuchend richtet er sich auf. Verlangend ist der Blick, doch sagen tut er nichts.
Zärtlich streicht er mir über die Wange und Stirn, gibt eigenartige Laute von sich.
Merke wie mir die Lider schwer werden. Die Muskeln wollen nicht mehr reagieren und langsam sinke ich zu Boden. Reno ist noch bei mir, achtet darauf, dass ich mich nicht verletze.
"Schlaf Eric. Morgen wirst du dich an nichts mehr erinnern. Alles wird verblassen. Lebe dein Leben wie du es kennst. Nichts wird dich an mich erinnern."
Will bei den Worten protestieren, doch mein Körper gehorcht mir nicht mehr. Triffte unaufhaltsam in einen tiefen Schlaf.
Die nächsten Tage und Wochen vergehen als wäre nie etwas geschehen.
Nur des Nachts in der Wohnung habe ich das Gefühl beobachtet zu
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