Zauber des Blutes (German Edition)
werden.
Innerlich schüttel ich den Kopf. Wohne ich doch am Rand eines verlassenen Industriegebietes. Mittlerweile bin ich nur noch zum Schlafen in der Wohnung, ansonsten treibe ich mich auf der Arbeit oder mit Freunden und Kollegen rum.
Seufzend halte ich den Kopf in den Händen. Kopfschmerzen plagen mich. Versuche es auf das Wetter zu schieben oder auf das morgige Datum:
Freitag der dreizehnte, mal wieder.
Wieso ist dieser Tag nur so wichtig für mich?
Nach einem Bier und zwei Kopfschmerztabletten lege ich mich ins Bett.
Die Nacht ist nur kurz und der Schlaf alles andere als erholsam.
Der Tag beginnt, wie soll es anders sein, ich verschlafe. Den Wecker habe ich scheinbar in der Nacht ausgeschaltet. Übereilt sprinte ich zu meinem Auto. Erst vor einem Monat habe ich es reparieren lassen können. Versuche es zu starten, aber es tut sich nichts. Geschlagene zehn Minuten probiere ich vergeblich loszufahren. Missmutig schlage ich gegen das Lenkrad und steige aus.
"Diesmal lasse ich es wirklich verschrotten, elendiges Teil." fluchend gehe ich zur Bushaltestelle. Mich jetzt noch zu beeilen würde nichts mehr bringen.
Mit zwei Stunden Verspätung komme ich auf Arbeit an. Die Stunden hinten ran zu setzen, ist für mich derweil das kleinere Übel.
Wenn doch nur die Technik funktionieren würde. Sowohl der Computer als auch der Drucker, alles scheint sich gegen mich verschworen zu haben.
Um dreiundzwanzig Uhr kann ich endlich Feierabend machen.
Seufzend steige ich in den letzten Bus und döse ungewollt ein.
"Hey Bengel aussteigen!" Unsanft werde ich am Arm hochgerissen und aus dem Bus befördert. Erschrocken reiße ich die Augen auf, brauche einen Moment um zu realisieren wo ich bin.
Ein entsetztes Keuchen bleibt mir im Hals stecken. Unkontrolliert beginnt der Körper zu zittern.
Ein unbestimmtes Gefühl des Wiedererkennens steigt in mir auf. Aber das ist unmöglich, war ich hier noch nie gewesen. Daran müsste ich mich doch erinnern. Und doch lässt mich der Gedanke nicht los.
Eng umschließen die Arme meinen Körper, versuche mich vor der Kälte und der Angst zu schützen.
Weiß nicht wo lang ich gehen soll.
Verunsichert rutsche ich an der nächsten Häuserwand zu Boden. Berge mein Gesicht in den Armbeugen.
Schritte, die schnell näher kommen, lassen mich aufblicken. Plötzlich verstummen sie, aber niemand ist zu sehen.
"Eric was machst du hier?" Erschrocken von der rauen, aber auch sanften Stimme schreie ich auf.
"Woher?" Versuche ich zu fragen, doch die Zähne klappern so stark, dass ich mir immer wieder auf die Zunge beiße. Schmecke bereits das Blut, als es sich mit dem Speichel vermischt und die Kehle hinunter rinnt.
Fluchend hockt sich jemand vor mir, legt die Hand an meine Wange. Will zurückweichen, schreien, doch da hält er mich am Nacken. Nicht grob, aber so bestimmt, dass ich nicht weg kann.
Grau-grüne Augen blicken mich an. So bekannt und doch fremd. Jede Nacht sehe ich diese Augen und weiß nicht wo sie hingehören.
Sanft legen sich seine Lippen auf meine, dringt die Zunge in meinen Mund.
Es ist nur ein Augenblick, doch reicht es aus um mich erinnern zu lassen.
"Reno warum?" Halte ihn an den Oberarmen fest, als er mit erschrockener Miene sich von mir lösen will. Reno blickt mich noch einen Moment lang an, dann steht er auf und wendet sich ab. Schlaff gleiten meine Hände an ihn vorbei.
"Bring ihn nach Hause!" sagt er an seinen Begleiter gewandt und will gehen.
"Nein Reno bitte." Es ist nur ein Hauchen, doch Reno dreht sich noch einmal zu mir um. Was er in meinen Augen gesehen haben muss, scheint ihn zu überzeugen.
"Zu mir!" sagt er noch und geht.
Wortlos folge ich dem Fremden. Immer wieder habe ich das Gefühl verfolgt zu werden. Doch der Mann läuft seelenruhig weiter.
Den ganzen Weg über sagt er kein Ton. Es ist ein unheimliches Gefühl, als würde ich geradewegs in das Zentrum eines Sturmes einmarschieren.
"Warte hier!" Mit diesen Worten lässt mich der Fremde allein zurück.
Langsam blicke ich mich um. Versuche in dem dämmrigen Licht etwas zu erkennen.
Es scheint eine Wohnung zu sein.
Fenster und Türen lassen sich nur erahnen.
Gehe einige Schritte weiter in den Raum und stoße mit den Schienbeinen gegen etwas. Als ich es ertaste, erkenne ich eine Couch. Seufzend lasse ich mich darauf nieder und reibe die Beine.
Die Zeit vergeht, doch nichts passiert.
Zweifel machen sich in mir breit und ich überlege, ob ich nicht doch lieber gehen soll.
Sehe mich um, aber erkenne kaum die Hand vor Augen. Wie
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