Zauber des Blutes (German Edition)
Unterschreibt es mit eurem Blut!" Aus der Jackentasche ziehe ich ein Pergament, mit dem ich die Forderung mit meinem Blut geschrieben habe. Durch die Hilfe eines Magiers ist das Geschriebene bindend, sobald die Unterschrift der Hexe darauf ist, die den Fluch ausgesprochen hat.
"Warte, woher weiß ich, dass du Susannas Mutter bist? Nur sie kann Raina verflucht haben. Sie hatte einen Grund."
Ein helles Lachen hinter mir lässt mich umdrehen. Verzweifelt flehe ich Susanna an mir zu helfen, doch von ihr ist nichts zu hören.
"Du wirst sie hier nicht finden. Geister haben keinen Zutritt zu dem Zirkel."
Woher weiß sie, was ich tue? Versuche eine Lösung zu finden, doch nichts will mir einfallen. Mein Gehirn ist wie leer gefegt.
"Ich erlöse dich von diesen Qualen." Langsam kommt eine weitere Person aus dem Kreis auf mich zu und schiebt die Kapuze vom Kopf.
Ich erstarre, habe das komplette Ebenbild von Susanna vor mir. Aber wie soll es möglich sein, dass die Mutter genauso jung noch ist wie die Tochter?
"Das Aussehen kann man dank der Magie erhalten und verändern." Mein Gesicht scheint alles wieder zuspiegeln was ich denke und fühle, so leicht wie man auf meine unausgesprochenen Fragen antwortet.
Noch ehe ich reagieren kann, hat Susannas Mutter sich in den Finger geschnitten und setzt die blutige Unterschrift. Kurz leuchtet das Pergament auf, dann entfacht ein blaues Feuer und nichts bleibt übrig.
Ohne das ich es mitbekommen habe, haben sie mich auf den Stein dirigiert. Der Kreis der Hexen ist geschlossen und sie beginnen mit einem Zauber.
Was sie sagen, kann ich nicht verstehen, doch dringen die Worte in meinen Kopf. Versuchen mein Handeln zu kontrollieren.
"Ich bin frei!" spreche leise immer wieder die Worte, während ich nach dem Messer greife und ziehe. Keiner hat es kommen sehen und jetzt ist es zu spät, um zu reagieren.
Tief steckt das Messer in meiner Brust. Sacke langsam in mich zusammen. Doch noch bevor ich zu Boden gehe, ziehe ich die Klinge wieder hinaus.
"Ich gebe mein Leben für die Freiheit von Raina und seinen Leuten. Dies ist meine Entscheidung. Der Zauber des Pergaments ist bindend. Mit deiner Unterschrift könnt ihr keine Vampire mehr angreifen oder verfluchen ..."
Die Stimme wird schwach, bis ich gar nichts mehr sagen kann. Liege auf dem großen Stein und sehe die letzten Sonnenstrahlen, die von der Nacht vertrieben werden. Hoffe, dass das Blut von Reno mich solange am Leben hält, doch glaube ich nicht daran.
Habe das Gefühl zu schweben. Um mich herum wird alles dunkel und still.
Die Hexen können mich nicht retten, dafür hat der Zauber gesorgt.
Tränen laufen mir die Wangen hinunter. Kälte umgibt mich.
Höre Renos tiefe Stimme, wie er flucht und verzweifelt nach mir ruft.
"Ich liebe dich mehr als mein Leben!", hauche ich, bevor das Herz aufhört zu schlagen.
Epilog
"Du bist so ein Idiot. Warum hast du keinen eingeweiht?" seufzend sitze ich in Rainas Wohnzimmer. Umringt von drei wütenden Vampiren und zwei Engeln, die mich traurig ansehen.
"Was sollte ich bitte tun? Keiner von euch hätte dem zugestimmt."
"Mit Recht. Was wenn es schief gegangen wäre?"
"Es hat aber geklappt."
"Beinahe nicht. Verdammt Eric was sollte das?"
Langsam hebe ich den Blick. Sehe in die vor Angst wütend funkelnden Augen meines Partners.
"Es tut mir leid Reno. Ich musste es einfach riskieren. Euer Leben war in Gefahr. Versteh mich bitte." Hebe vorsichtig eine Hand an seine Wange.
"Du bist so ein Idiot!" wiederholt er die Aussage. "Ich hätte dich das nie machen lassen. Fast hättest du dich vorher schon umgebracht. Trinke niemals wieder Vampirblut ohne Erlaubnis und vor allem außerhalb der Quelle." Missmutig verziehe ich die Lippen, als ich an den abgestandenen Geschmack denke.
"Nie wieder. Ich verspreche es dir."
"Ich frage mich allerdings, wie du an das Blut gekommen bist und woher du wusstest, was zu tun ist." Mischt sich Sage ein.
Das wollen sie alle wissen, erkenne ich, als ich in die Gesichter der anderen Blicke.
Und so erzähle ich, dass ich das Blut von Reno nahm, als ich ihn betäubt habe. Es war nur ein leichtes Mittel, aber so effizient, dass er es nicht bemerkt hat. Das Mittel und den Zauber womit ich die Hexen gebunden habe bekam ich von einem Magier, den mir Talon empfohlen hat.
"Und doch war es leichtsinnig von dir."
"Ich weiß und es tut mir auch leid."
"Es ist dein Glück. Ab jetzt werde ich immer wissen wo du bist und wie es dir geht."
"Zumindest in den nächsten fünfzig Jahren." Wirft Raina
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