ZECKENALARM IM KARPFENLAND
Röttenbacher Karpfenlied Text: Günther Sapper
Wer will mal gute Karpfen essen,
muss auf Röttenbach im Aischtalgrund.
Des werd er niemals mehr vergessen,
denn schmecken tuns und sen a gsund.
Refrain: Denn die Karpfen sen gud,
ja die Karpfen sen gud,
am bestn wenn mers selber essn tut.
Denn die Karpfen sen gud,
ja die Karpfen sen gud,
wenn mers in Röttenbach essn tut.
Im Frühjahr wenn sie voll die Weiher,
do setzmer nei die Fisch die klan,
und hoffn, dass sie holt ka Reiher,
und auch kein böser Kormoran.
Refrain: Denn die Karpfen sen gud,
ja die Karpfen sen gud,
am bestn wenn mers selber essn tut.
Denn die Karpfen sen gud,
ja die Karpfen sen gud,
wenn mers in Röttenbach essn tut.
Und is der Sommer gut rumganga,
dann is im Herbst endlich soweit,
mitn Fischn tut mer dann ofanga,
und es beginnt die Karpfenzeit.
Refrain: Denn die Karpfen sen gud,
ja die Karpfen sen gud,
am bestn wenn mers selber essn tut.
Denn die Karpfen sen gud,
ja die Karpfen sen gud,
wenn mers in Röttenbach essn tut.
Bei die Monat mit an „r“ im Noma,
do was dann jeder hierzuland,
die Karpfenzeit tut jetzt ofanga,
und alle sind schon do drauf gspannt.
Refrain: Denn die Karpfen sen gud,
ja die Karpfen sen gud,
am bestn wenn mers selber essn tut.
Denn die Karpfen sen gud,
ja die Karpfen sen gud,
wenn mers in Röttenbach essn tut.
Der ane will die Karpfen backn,
der andere wills lieber blau,
des muss a jeder selber wissn,
wies ihm am besten schmeckt genau.
Refrain: Denn die Karpfen sen gud,
ja die Karpfen sen gud,
am bestn wenn mers selber essn tut.
Denn die Karpfen sen gud,
ja die Karpfen sen gud,
wenn mers in Röttenbach essn tut.
Dann gibt sies anu mit viel Pfeffer,
in Scheibn oder als Filet,
des Ingreisch is a toller Treffer,
und Salot, der passt dazu ganz schee.
Refrain: Denn die Karpfen sen gud,
ja die Karpfen sen gud,
am bestn wenn mers selber essn tut.
Denn die Karpfen sen gud,
ja die Karpfen sen gud,
wenn mers in Röttenbach essn tut.
PROLOG
Das grässliche, furchterregende Monster war tot. Daran bestand kein Zweifel. Da war kein Zucken mehr in der Bestie, nicht das geringste Lebenszeichen. Ihr mächtiger, blutgefüllter Hinterleib war von einer kolossalen Kraft regelrecht zerquetscht worden. Eine rote, breiige Masse war das Einzige, was davon übrig blieb. Dennoch, es herrschte immer noch Leben in ihm. Ein total quirliges Leben, voller mysteriöser Aktivitäten. Abertausende tödlicher Nairoviren tummelten sich in einem wilden Durcheinander in dem blutigen Brei der zerquetschten Kreatur. Sie waren immer noch in der Lage Tod und Schrecken zu verbreiten und in den Körper eines gesunden Lebewesens einzudringen, um es mit dem gefährlichen Krim-Kongo-Fieber zu infizieren. Der Kontakt mit einer winzigen offenen Wunde würde bereits genügen.
Der Kopf der toten Kreatur war trotz der heftigen Attacke nahezu unverletzt geblieben. Die Mundwerkzeuge dieser Bestie waren bestens dafür geschaffen, die Haut ihrer Opfer auf äußerst brutale Weise aufzureißen. Im Vergleich dazu sahen die rasiermesserscharfen Zähne des Weißen Hais aus wie die Milchzähne eines zweijährigen Kindes. Die Gnathosoma, der Mundbereich der Bestie, war ein wirksames Instrument, um die unermessliche Blutgier der Kreatur zu stillen. Da standen, links und rechts des Kopfes, die beiden keulenartigen Pedipalpen hervor. Sie dienten dem Ungeheuer zum Ertasten ihrer bedauernswerten Opfer. Aus der Mitte ragte der gewaltige Stechrüssel, das sogenannte, zungenförmige Hypostom, welcher an seinem Ende mit einer Vielzahl grässlich spitziger Widerhaken besetzt war. Er war links und rechts von zwei Kieferklauen eingerahmt, die an ihren Enden mit rasiermesserscharfen Zähnen bestückt waren. Ihre Aufgabe war es, nachdem sich die Kreatur an ihr Opfer gekrallt hatte, die Haut der Beute zu durchdringen, um den mächtigen Stechrüssel ungehindert in die offene Wunde zu stoßen und sich an dem warmen Blut zu laben.
Der Mann rückte von seinem Elektronen-Mikroskop ab. Ein teuflisches Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. Er hatte genug gesehen. Er war höchst zufrieden. Genüsslich hatte er in den letzten zehn Minuten den zerquetschten Hinterleib der Hyalomma-Zecke durch sein Mikroskop betrachtet. Doch nicht der übel zugerichtete Körper der toten Zecke war es, der seine ungeteilte Aufmerksamkeit erregte. Den winzigen, tödlichen Nairoviren, welche immer noch in dem blutigen Brei herumzuckten, galt sein Interesse. Er konnte
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