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Zeit für Plan B

Zeit für Plan B

Titel: Zeit für Plan B Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Tropper
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allem jede Menge Spaß. Und doch spürte ich, wie sich allmählich Melancholie einschlich. Jack war in Gedanken bereits wieder in L. A., Chuck konnte es kaum noch erwarten, ins Mt. Sinai zurückzukehren, und ich hatte keine Ahnung, was Alison dachte, aber ich spürte, wie sie sich im Verlauf des Essens allmählich zurückzog. Als wir schließlich fertig waren, begann Alison, das Geschirr abzuwaschen, und Jack trocknete ab. Lindsey gab uns zu verstehen, dass dieser Augenblick vielleicht günstig sei, um die beiden allein zu lassen, und so brachten wir anderen Jeremy nach Hause. »Wann fährst du denn ab?«, fragte er mich am Fuß der Treppe, die zur Hintertür seines Hauses hinaufführte.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Irgendwann morgen, denke ich.«
    »Bevor ich aus der Schule nach Hause komme?«
    »Nein. Ich werde auf jeden Fall noch hier sein, um mich zu verabschieden.«
    »Okay«, sagte er. »Meinst du, ich sollte in der Großstadt leben?«
    Ich lächelte ihn an und klopfte ihm auf die Schulter, eine Geste, mit der ich mich seltsam erwachsen fühlte. »Nein«, sagte ich. »Du gehörst genau hierher. Hier ist es viel besser als in der Großstadt, ehrlich.«
    »Warum ziehst du dann nicht hierher?«, fragte er.
    »Das ist nicht ganz so einfach.«
    Er zuckte die Schultern. »Das sagst du immer.«
    Als wir zurück ins Haus kamen, waren Jack und Alison verschwunden, wobei sie eine Unmenge ungespültes Geschirr rings um die Küchenspüle zurückgelassen hatten. »Ich fasse es nicht«, sagte Chuck. Ich lächelte. »Habt ihr eigentlich irgendeine Ahnung, ob die beiden je oder noch nie, na, ihr wisst schon?« Er machte eine stoßende Bewegung mit der geballten Faust und zog anzüglich die Augenbrauen hoch.
    »Nein«, sagte ich.
    »Keine Ahnung«, sagte Lindsey. »Aber ich glaube es nicht.«
    »O Mann«, sagte Chuck. »Jetzt kennen sie sich seit zehn Jahren, und du meinst, er hat sie nicht ein einziges Mal gebumst? Kann das überhaupt sein?«
    »Du kennst sie auch schon seit zehn Jahren«, erwiderte ich. »Wie oft hast du sie denn – na, du weißt schon?«
    »Das ist nicht dasselbe«, sagte Chuck. »Er hätte sie jederzeit haben können, wenn er es gewollt hätte. Ich meine, Alison ist klasse. Ich hätte zugegriffen, wenn ich gekonnt hätte. Wenn du wüsstest, du könntest ein solches Mädchen jederzeit haben, wenn du es willst, würdest du dann zehn Jahre warten?«
    »Ich denke, dass du die Situation vielleicht ein bisschen zu vereinfacht darstellst«, sagte Lindsey.
    »Ich dachte nur, das kann doch einfach nicht sein«, sagte Chuck kopfschüttelnd.
    »Kann ich dir eine Frage stellen?«
    »Na klar.«
    »Warum flüstern wir eigentlich?«
    Wir sahen uns an und dann zur Decke hoch und lächelten. »Zehn Jahre«, sagte Chuck, während er den Kühlschrank aufmachte und ein paar Dosen Bier hervorholte. »Sie haben sich ein bisschen Ruhe verdient.«
    »Vielleicht unterhalten sie sich ja bloß«, sagte ich grinsend.
    »Dann würden sie doch immer noch Geschirr spülen«, widersprach Chuck. »Mein Gott, dann werde ich heute Abend der Einzige in diesem Haus sein, der nichts abbekommt.«
    »Warum gehst du nicht los und suchst nach deiner Reporterin?«, schlug ich auf dem Weg zur Treppe vor.
    »Wohin zum Teufel geht ihr beide?«, fragte Chuck.
    Lindsey gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Was abbekommen«, sagte sie.
    »Ich frage mich nur eins«, sagte ich etwas später zu Lindsey, während wir beisammenlagen und unsere Hüften sich sanft berührten. »Du willst Lehrerin sein und ich Schriftsteller. Warum müssen wir dafür eigentlich in der Großstadt leben?«
    »Müssen wir nicht«, sagte sie und glitt mit einem Fingernagel seitlich an mir nach unten. »Wieso? Was denkst du?«
    »Ich weiß nicht. Ich will einfach aufhören, mich im Kreis zu drehen. Wir sind dreißig Jahre alt, wir sollten uns jetzt endlich ein Leben aufbauen, weißt du?«
    »Ich weiß«, sagte sie. Wir sahen uns eine lange Minute an, und dann gab sie mir einen sanften Kuss auf die Stirn. Ich konnte ihr Lächeln spüren. »Weißt du, was ich denke?«, fragte sie.
    »Was?«
    »Ich denke, ich wäre gern hier, wenn diese Gänse wiederkommen.«

44

    A ls Lindsey schlief, ging ich in die Küche hinunter, um mir etwas zu trinken zu holen. Ich war wie immer ein bisschen aufgedreht nach meinem Höhepunkt im Bett, und ich fühlte mich ein wenig schwindlig angesichts der umfassenden Veränderung, über die wir gesprochen hatten. Ich summte sogar eine fröhliche kleine

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