Zeitmanagement in der Familie - Familie ist lebenswert
Welt ist bunt und vielfältig. Alles wird man in ihr ohnehin nicht sehen und erleben können. Es ist wie mit einem großen Buffet, vor dem man mit einem Teller steht. Vieles sieht schmackhaft und verführerisch aus. Nur: Wenn ich von allem probiere, um von allem einmal gegessen zu haben, wird mir schlecht. Wenn ich aber gut auswähle und das, was ich esse, auch richtig genieße, mache ich eine gute Erfahrung – allerdings nur, wenn ich dem, was ich nicht genommen habe, nicht hinterhertrauere.
Also: Die großen Gefahren angesichts der begrenzten Zeit sind der Drang, möglichst viel in sie hereinzupacken, und die Trauer um das, was man möglicherweise verpasst. Nur der Genießer am Büfett geht später zufrieden heim. Im übertragenen Sinne heißt das für Familien: Schauen wir, was uns allen wirklich gut tut. Nutzen wir die Zeit so, dass wir etwas miteinander tun und voneinander haben. Und schließlich und ganz grundsätzlich: Für Christen ist die Begrenztheit des Lebens auf dieser Erde kein Schrecken. Denn schließlich verheißt uns unser Herr ein Leben in Fülle, das kein Ende hat.
Leben im Jetzt
Wir neigen heute dazu, die Zukunft zu verplanen – und nicht nur das Morgen, sondern am besten schon das Übermorgen. Dabei vergessen wir Menschen oft, dass wir im Heute leben: im Hier und Jetzt. Zwar kann ich planen und mich auf das, was kommt, vorbereiten. Handeln kann ich allerdings nur im Jetzt. Nur den Moment kann ich bestimmen, schließlich weiß ich ja gar nicht, ob ich heute Abend noch lebe. Auch wenn dieses Beispiel etwas zu weit gegriffen erscheint, so gilt doch: Nur die Gegenwart ist wirklich real. Die Vergangenheit ist Erinnerung, und die Zukunft ist Vorstellung. Sicherlich müssen Planungen sein, gerade in einer Familie. Doch sie dürfen nicht einen so weiten Raum einnehmen, dass darüber das eigentlich Wichtige, der einzelne Moment, vergessen wird. Jetzt lebe ich, jetzt schreibe ich diese Zeilen am Computer.
Nur die Gegenwart ist wirklich real. Die Vergangenheit ist Erinnerung, und die Zukunft ist Vorstellung.
In der Bibel, im Neuen Testament, hält Jesus uns Menschen ein sehr eindrückliches Bild vor Augen. In einer Erzählung berichtet er darüber, dass ein Mann große Ländereien besaß, aber zu kleine Scheunen. Der Mann plant nun, noch größere Scheunen zu bauen, noch mehr Vorräte anzulegen und sich dann – dann endlich, wenn er das alles erreicht hat – ein annehmliches Leben zu gönnen, in dem er sich zurücklehnen kann. Gott spricht daraufhin zu diesem Menschen und nennt ihn „Narr“, jemanden, der sich und anderen Menschen also etwas vormacht: „Du Narr“, spricht Gott, „noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast?“ Alle Vorsorge, alle Vorräte und Sicherheiten nützen da nichts, denn alles ist vergänglich. Leben im Jetzt kann man einüben, heute mehr denn je. Möglichkeiten dazu sind zum Beispiel, eine Tätigkeit ganz bewusst auszuführen, ein Musikstück bewusst hören, seine Aufmerksamkeit ganz auf die Menschen und Situationen, die Natur und die Welt jetzt um mich herum zu konzentrieren. Immer wieder. Dann kann ich das Leben, so wie es jetzt ist, mehr wahrnehmen, und es rauscht nicht an mir vorbei.
Wertvolle Momente müssen nicht lange dauern
Viel hilft auch viel! Dieses Sprichwort trifft vielleicht auf viele Situationen des alltäglichen Lernens oder Lebens zu, auf die Zeiterfahrung und Zeitnutzung sicherlich nicht. Oftmals sind es winzige Augenblicke, an die wir uns erinnern. Sie begleiten uns unser ganzes Leben lang und haben doch nur einen Augenblick lang gedauert. Dennoch waren sie so wertvoll und tief, dass sie sich in einen festen Platz in unserem Herzen erobert haben. Sicher kennen Sie auch solche Momente oder erinnern sich an sie: Eltern erinnern sich sicher an die Geburt ihrer Kinder, an den ersten Moment, in dem sie ihr Kind in den Armen hielten. Verliebte und Ehepaare erinnern sich an die erste Begegnung mit dem Partner oder den ersten Kuss. Kleine Momente sind oft die kostbarsten Momente im Leben. Das gilt im Großen und im Kleinen. Sie durchbrechen – manchmal auf ungewohnte Art – die Gleichförmigkeit des Alltags. Und gerade weil diese Momente nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen, sind sie kostbar. Gäbe es sie vier Stunden jeden Tag, dann verlören sie ihre Besonderheit und Exotik.
Kleine Momente sind oft die kostbarsten Momente im Leben.
Das etwas veraltete Wort „Kleinod“, mit
Weitere Kostenlose Bücher