Zeitmanagement in der Familie - Familie ist lebenswert
wenn wir morgen früh um 10 Uhr miteinander telefonieren? Oder man stellt sich neben den Computer einen Wecker, der nach 10 Minuten schellt.
Ziel: Entschleunigung
Entschleunigung in den Alltag einzuführen ist leichter gesagt als getan: Soll doch heute alles schneller gehen als gestern, müssen unzählige E-Mails sofort beantwortet werden. Reichte es vor einigen Jahren noch aus, den Brief erst in ein paar Tagen zu beantworten, und kalkulierte man ein, dass die Post auch mindestens einen Tag für die Beförderung vom Postkasten zum Hausbriefkasten braucht, so erwartet der Schreiber einer E-Mail spätestens nach 24 Stunden eine Antwort.
Es gibt Dinge im Alltag, die sind einfach schneller geworden, und es wäre eine Illusion zu glauben, das Rad solcher Entwicklungen ließe sich zurückdrehen. Vieles ist durch neue Formen der Kommunikation ja auch einfacher geworden. Es gilt hier also nicht die gute alte Zeit heraufzubeschwören und alles Neue zu verdammen.
Was kann ich aber in dieser Zeit selbst zur Entschleunigung tun? Simpel, aber wirksam: Wirklich nur eine Sache auf einmal machen und nicht drei Dinge gleichzeitig: Nachtisch anrühren, Freundin anrufen und die Post entgegennehmen (Sie werden lachen – wir sprechen aus eigener Erfahrung…), das führt zu Hektik und auch dazu, dass jede Tätigkeit für sich genommen nicht mit ganzer Aufmerksamkeit erledigt werden kann. Dass ich nur halbherzig dem Telefonat folge, dass der Pudding anbrennt und ich den Brief nur oberflächlich überfliege, zeigt, dass ich nichts wirklich richtig mache.
„Multitasking“ ist out – aus neurobiologischer Sicht gibt es kein Multitasking. Das Gehirn kann sich immer nur auf eine Sache konzentrieren, denn das Bewusstsein hat zu jedem Zeitpunkt immer nur einen Inhalt.
Also: eins nach dem anderen und versuchen, das so bewusst wie möglich zu tun. Manchmal hilft auch die Frage, was ich eigentlich mit der Zeit machen würde, die ich durch schnelleres Arbeiten (und damit durch mehr Hektik) gewänne. Nutzte ich die wirklich? Wäre es das wert? Wie viel Zeitgewinn wäre das überhaupt? Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann ist die Zeit, die ich durch das schnellere Tun anderer Dinge gewinne, eigentlich gar nicht so viel wert. Denn mein Alltag wäre durch Unruhe und Hektik so stark geprägt, dass ich in der gewonnenen (Frei-)Zeit gar nicht richtig abschalten kann. Lieber tue ich die Dinge, die anstehen, bewusst und im Jetzt als in Eile und in Unruhe.
Folgende Fragen können Sie als Eltern besprechen:
Hetzen wir als Eltern oft durch unsere Tage und geben so für die Kinder das Vorbild des „Immer-Mehr“, „Immer-Weiter“, „Niemals-Zufrieden“?
Haben wir uns schon einmal Gedanken über die Zeitfresser in unserem Familienleben gemacht? Welche sind unabänderlich (der Anruf bei der gerade verwitweten und unter Einsamkeit leidenden Tante), welche überflüssig (das wöchentliche Telefonat mit der über alles und jedes tratschenden flüchtigen Bekannten aus meinem Stadtteil)?
Haben wir schon einmal probiert, unser Leben als Familie zu entschleunigen? Würden wir uns auf dieses Experiment einlassen? Was könnte schlimmstenfalls passieren? Was wäre ein möglicher Zugewinn für alle Familienmitglieder?
3.
Zeitmanagement in der Familie
Deligieren
Es gemeinsam tun
Arbeitszeitkonten
Zeit lässt sich verteilen
Fragen
In diesem Kapitel geht es um folgende Werte:
Mit seiner Zeit kann man lernen, gut zu haushalten
Gemeinsam Zeitabsprachen erleichtern das Zusammenleben
Delegieren
Damit das Zusammenleben von mehreren Menschen in einer Familie funktioniert, muss es gut koordiniert sein. Sicher, alles ist nicht zu planen, aber viele Arbeitsschritte fallen leichter, wenn man Dinge bündelt, delegiert oder gemeinsam erledigt. Ein wichtiger Punkt ist, dass in einer Familie alle mithelfen sollten. Alle wohnen in einem Haushalt, alle benutzen Wäsche, wollen essen und alle wollen in einer halbwegs sauberen Wohnung wohnen. Also sollten auch alle – je nach ihrem Alter und ihren Möglichkeiten – mithelfen müssen, dürfen. Ansonsten sieht die Zeitbilanz für eine Person in der Familie immer schlecht aus – in der Regel ist dies die Mutter.
Delegieren Sie also Arbeiten in der Familie. Delegieren ist dabei nicht das, was im beruflichen Leben damit gemeint wird: Der Vorgesetzte erteilt Anweisungen und gibt Aufgaben an seine Mitarbeiter ab. In der Familie sollte es eine Übereinkunft geben. Daher ist es sinnvoll, gemeinsam einen Plan zu erstellen und mit
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