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Zeugin am Abgrund

Zeugin am Abgrund

Titel: Zeugin am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Wie konntest du dich an solchen Abschaum wie Giovessi verkaufen?”
    “Ach Kumpel, du würdest dich wundern, wie einfach es ist, das Gewissen auszuschalten, wenn das Geld stimmt. Ich war es leid, mich für ein paar Peanuts krumm zu legen. Und wofür? Damit unser Rechtssystem die Gauner doch wieder davonkommen lässt? Ich dachte mir, wenn man sie schon nicht schlagen kann, warum soll man sich nicht auf ihre Seite stellen und ein Stück vom Kuchen abbekommen. Ich hätte dich dazugeholt, aber ich wusste, dass du eine zu ehrliche Haut bist. Du hättest mir im selben Augenblick Handschellen angelegt und mir meine Rechte vorgelesen.”
    “Da hast du Recht.” Sie gingen bis zum nächsten Treppenabsatz, wo Sam Todd mit der Waffe bedeutete, sich umzudrehen. “Du kennst das ja. Hände über den Kopf, an die Wand, Beine auseinander.”
    Todd wollte sich soeben umdrehen, als die Tür oberhalb von ihnen aufgestoßen wurde und mit großer Wucht gegen die Wand schlug. Sam drehte instinktiv den Kopf herum, als er den Lärm hörte. Sein Herz machte einen Satz, als Lauren ins Treppenhaus gestürmt kam und auf Sam zueilte.
    “Sam! Was ist los? Ich habe mir solche Sorgen gemacht, dass …”
    “Lauren, geh zurück!” brüllte er, aber es war schon zu spät.
    Todd nutzte die Gelegenheit, versetzte Sam einen Stoß mit der Schulter, damit der aus dem Gleichgewicht geriet, und packte Lauren. Noch bevor Sam sich gefangen hatte, befand sich Lauren in Todds Würgegriff. Mit der anderen Hand drückte er ihr den Lauf seiner Pistole an die Schläfe.
    “Lass die Waffe fallen, Sam!”
    “Nein, Sam, tu’s nicht!”
    “Halt die Klappe, Weibsbild”, fuhr er Lauren an und verstärkte den Griff um ihren Hals so sehr, dass sie würgen musste.
    “Lass meine Frau los, Berringer!”
    “Deine Frau?” Todd sah Sam erstaunt an, dann begann er zu lachen. “Ich glaube es nicht. Du hast unsere Zeugin geheiratet? Na, die muss im Bett ja wirklich großartig sein.”
    Sam fühlte, wie unbändiger Zorn von ihm Besitz ergriff. Er machte einen Schritt auf Todd zu, ging aber sofort wieder zurück, als der den Lauf seiner Waffe noch fester an ihre Schläfe drückte.
    “Geh zurück, oder sie hat es sofort hinter sich!” zischte er.
    “Wenn du ihr etwas antust, bist du ein toter Mann, Berringer. Das kannst du mir glauben.”
    “Wie rührend, Sam. Wenn du nicht willst, dass ihr was geschieht, musst du nur deine Waffe wegwerfen und dich zurückziehen. Sofort, hörst du? Sonst bringe ich sie auf der Stelle um.”
    “Machen Sie lieber, was er sagt, Sam.”
    Überrascht blickte Sam über die Schulter und sah seinen Boss Charley Potter, der weiter oben auf der Treppe stand und eine Waffe auf seinen Rücken gerichtet hatte.
    “Sie stecken auch mit drin?” Die Enttäuschung traf Sam mit aller Wucht. Charley war der letzte Mann im Büro in Denver, von dem er das erwartet hätte. Von Harvey Weiss hätte er es ohne Mühe angenommen, aber nicht von Charley. Sam hatte immer gedacht, dass sein langjähriger Freund und Vorgesetzter unbestechlich wäre. Er hätte sein Leben darauf verwettet.
    “Lassen Sie die Waffe fallen, Sam. Es ist vorbei.”
    “Neiiiiin!”
    Laurens Aufschrei, der von einer raschen Bewegung begleitet wurde, mit der sie Todds Hand nach oben schlug, ließ alle drei Männer einen Moment lang erstarren. Sam erholte sich am schnellsten. Im Treppenhaus war noch das Echo ihres Schreis zu hören, da war er schon herumgewirbelt und feuerte seine Waffe ab. Charley wurde nach hinten gegen die Wand geschleudert und rutschte dann langsam zu Boden. Auf seinem weißen Hemd zeichnete sich ein roter Fleck ab, der rasch größer wurde.
    Sam wandte sich gerade noch rechtzeitig ab, um zu sehen, wie Lauren Todd ins Auge stach. Der schrie vor Schmerzen auf und ließ die Waffe fallen, um sich die Hände vors Gesicht zu halten.
    “Du verdammtes …” Wütend machte er unvermittelt einen Satz auf sie zu, doch Lauren trat ihm so schnell in den Schritt, dass Sam es kaum mitbekam. Todd sackte in sich zusammen und krümmte sich wimmernd auf dem Boden.
    “Mein Gott, Sweetheart.” Sam nahm Lauren in die Arme und drückte sie fest an sich. “Bist du in Ordnung?”
    “Ich … ich denke schon.”
    “Jag mir nie wieder einen solchen Schreck ein, Lauren. Ich hatte gedacht, ich würde dich verlieren.” Er sah sie an, und dann küsste er sie voller Leidenschaft. “Das könnte ich nicht ertragen. Ich liebe dich doch. Oh, Kleines, du bedeutest mir alles. Einfach

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