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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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bekannt als das Hug, hatten ihm die Parsons ein Elektronenmikroskop geschenkt, ein Zeiss-Mikroskop, diverse andere Spezialmikroskope, neue Spektrometer und einen Gaschromatographen. Diese, zusammen mit den neuesten Zentrifugen und anderen, kleineren Apparaten, die ihren Weg aus dem Hug zu ihm gefunden hatten, ermöglichten es ihm, das beste kriminaltechnische Labor im Staat zusammenzustellen und – merkwürdigerweise – Hartford dazu zu bringen, Anträge für weitere Geräte zu genehmigen. Wenn man so großzügig von den Parsons beschenkt wurde, bekam man offensichtlich beim Governor gleich noch Pluspunkte dazu.
    Das Leichenschauhaus selbst war mit Bahren vollgestellt, etwas, das eigentlich nur nach einem Flugzeugunglück oder einer Massenkarambolage passierte. Doch jede dieser ruhigen, bedeckten Gestalten war ein Mordopfer. Dazu kamen die anderen Leichen, die nach der Aufmerksamkeit des Rechtsmediziners verlangten: unerklärliche Todesfälle, diejenigen, bei denen sich der Arzt weigerte, den Totenschein zu unterschreiben, und jeder andere Todesfall, bei dem die Polizei eine Obduktion wünschte.
    An einer Seite des Raumes war eine Reihe von Stahltüren indie Wand eingelassen, insgesamt sechzehn, und der Raum glich einem Bienenkorb, als zwei Techniker dabei waren, bereits untersuchte Leichen aus den Schubladen wegzuräumen, ohne sie mit den Mordopfern zu verwechseln und anderen, die noch nicht in den Schubladen gelandet waren. Draußen auf dem Ladedeck, wusste Carmine, warteten Vans oder Leichenwagen, die von verschiedenen Bestattungsinstituten geschickt worden waren, um die freigegebenen Leichen abzuholen.
    Er ging in den Obduktionssaal, wo Patrick an einem langen Edelstahltisch mit einem großen Waschbecken an einer Seite und Abflusskanälen an der anderen Seite stand. Ein paar gewöhnliche Fleischwaagen hingen an einem gut zugänglichen Platz, und diverse Wagen mit abgedeckten Instrumenten standen in der Nähe.
    Evan Pugh war aus der Bärenfalle befreit worden; sie lag auf der Marmoroberfläche einer Bank ein wenig abseits. Carmine ging zuerst hinüber und starrte sie an, klug genug, sie nicht anzufassen. So ausgebreitet wie jetzt, war die Falle an ihrem drehbaren Scharnier sechzig Zentimeter breit und ihre verschmierten, schrecklichen Zähne jeweils fünf Zentimeter lang. Ohne Widerhaken oder gezackter Säge, einfach nur messerscharf. Der Teil, der an die Decke der Kleiderkammer geschraubt worden war, war so breit, dass ein Mann seinen Fuß auf jeder Seite aufsetzen konnte, um ihn auf die übliche Weise, folgerte Carmine, auseinanderzuziehen. Es gab sechs Schraublöcher, drei auf jeder Seite, eines je in der Mitte und zwei an den Seiten. Diese waren nicht ursprünglich an der Falle vorhanden gewesen, sondern erst kürzlich hinzugefügt worden. Die gesamte restliche Oberfläche war stark verrostet, während in den Löchern das frische Metall glänzte. Der Täter hatte sie selbst gebohrt.
    »Hauche die Falle noch nicht einmal an, Carmine«, sagtePatrick vom Tisch aus. »Wer auch immer sie für diesen Einsatz gereinigt hat, benutzte Phosphorsäure zum Reinigen der Scharniere, um den Rost zu entfernen, und hat den Druck auf der Platte so eingestellt, dass sie auf jedes Ziehen reagiert, selbst bei einem solchen Schwächling wie unserem Opfer. Mich fasziniert, dass er die Chuzpe hatte, dieses Teil so kaltschnäuzig hier aufzustellen und in der Lage war, die Muttern bis zum Anschlag festzuziehen, ohne die Falle auszulösen. Himmel! Ich bekomme schon einen Schweißausbruch, wenn ich nur daran denke.«
    Carmine ging hinüber zum Tisch. »Irgendwelche Anhaltspunkte, Patsy?«
    »Genau genommen sogar ein paar ganz hervorragende. Hier, lies das. Es war in der Hosentasche des Opfers.«
    »Nun, das beantwortet eine ganze Reihe von Fragen«, sagte Carmine und legte den klaren Plastikumschlag wieder zurück zu Pughs anderen Habseligkeiten. »Unter anderem erklärt es das Geld. Hast du das Päckchen geöffnet? Enthält es hundert Hunderter?«
    »Ich weiß nicht. Dieses Bonbon habe ich für dich aufgehoben. Ich habe zwar das Blut abgewaschen und die erste Lage des Einwickelpapiers entfernt, aber ich bezweifle, dass ich darauf irgendwelche anderen Fingerabdrücke finden werde als die von Pugh.«
    Carmine nahm das Paket Geldscheine und eine Haushaltsschere und schnitt die vielen Lagen Klarsichtfolie auf. Er hatte zwischen der obersten und untersten Banknote weißes Papier erwartet und war erstaunt, dass jede einzelne Banknote ein

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