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Zuhause in Gott

Titel: Zuhause in Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walsch Neale Donald
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hochholen kannst. Etwas aus deinem eigenen Erleben: Hast du jemals einen Spaziergang unternommen, bei dem es plötzlich zu regnen angefangen hat?
    Â 
    Natürlich. Mehr als einmal.

    G UT. HAST DU nun dieses Moment, die Realität dieses Regenschauers, als Ärgernis und Problem oder als Wunder und Entzücken erfahren?
    Â 
    Nun, ich kann mich entsinnen, beide Erfahrungen gemacht zu haben. Ich meine, einmal habe ich eine solche Begebenheit absolut als Problem erlebt. Ich war ausgesprochen wütend, dass es zu regnen angefangen hatte. Und ich rannte, so schnell ich konnte, um mich unterzustellen, aber es nützte nichts, ich war vollkommen durchnässt.
    Ein andermal unternahm ich an einem Sommertag mit einer jungen Freundin einen Spaziergang, und der Himmel öffnete seine Schleusen. Wir standen auf einem geräumigen Parkplatz, und die junge Dame riss sich spontan die Kleider vom Leib und begann im Regen herumzutanzen! Sie tanzte und hüpfte und sprang vor Freude umher und ich stand sprachlos da, während mir die nassen Haarsträhnen in die Stirn hingen.
    Sie lachte über mich und forderte mich auf, mich ihr anzuschließen. Und das machte ich. Und so tanzten wir fast fünf Minuten auf diesem Parkplatz herum, bevor die Polizei kam. Die Beamtin war sehr nett. Sie bat uns einfach, uns wieder anzuziehen, um uns nicht wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses oder Exhibitionismus verhaften zu müssen. Wir lachten alle drei, und wir kamen ihrer Aufforderung nach, aber das wird mir immer ein unvergesslicher Augenblick bleiben. Es war reine ungezügelte Freude. Es war fröhlicher Unfug.
    Â 
    U ND NATüRLICH WUSSTE ich um diesen Augenblick und habe ihn deshalb als Beispiel benutzt. Nun lass
mich dir eine Frage stellen. Was war unterschiedlich am Regen?
    Â 
    Wie bitte?
    Â 
    W IE HAT SICH der Regen im ersten Fall vom Regen im zweiten Fall unterschieden? War er nasser? War er stärker? Waren die Tropfen kälter oder größer?
    Â 
    Nein. Alles war in etwa gleich. Der Regen war im ersten Fall nicht heftiger oder stürmischer als im zweiten Fall. Beide Male handelte es sich einfach um nette sommerliche Regenschauer.
    Â 
    W ORIN BESTAND ALSO der Unterschied in den beiden Erfahrungen?
    Â 
    In der Art und Weise, wie ich sie betrachtete. In meiner Sicht. Im ersten Fall hatte ich einen Geschäftsanzug an und war auf dem Weg zu einem äußerst wichtigen Treffen, und aus meiner Sicht war der Regen ein Ärgernis. Mehr als ein Ärgernis. Er störte meine Pläne. Er bedeutete ein Hindernis auf meinem Weg. Im anderen Fall war ich ziemlich leger gekleidet und musste nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendwo sein. Es »sah so aus«, als könnte der Regen Spaß machen.
    Â 
    J A. UND WER erzeugte diese Betrachtungsweisen?
    Ich natürlich.
    Â 
    D U HäTTEST DIE Entscheidung fällen können, dass dieses
geschäftliche Treffen doch nicht so wichtig war oder dass es absolut verständlich gewesen wäre und es nichts weiter ausgemacht hätte, wenn du etwas derangiert auftauchtest, oder? Du hättest es »so betrachten« können, nicht wahr?
    Â 
    Ja.
    Â 
    J ETZT STELL DIR den Regen als »Letzte Wirklichkeit« vor. An der Tatsache, dass es regnet, konntest du nichts ändern. Doch an deiner Erfahrung vom Regen konntest du durch die Art und Weise, wie du ihn betrachtest, durchaus etwas ändern. Du konntest die Letzte Wirklichkeit nicht ändern, aber du konntest die Letzte Wirklichkeit in jeder von dir gewünschten Weise erfahren . Dies ist eines der großen Geheimnisse des Lebens.
    Â 
    Aber das ist nicht immer so leicht.
    Â 
    E S IST IMMER so leicht.
    Aber wenn ich etwas an meiner Betrachtungsweise von bestimmten Dingen ändern würde, dann wäre ja das ganze Drama futsch.
    Â 
    A H, JETZT KOMMEN wir auf den Kern …
    Nehmen wir doch mal zum Beispiel Die siebte Erinnerung: »Der Tod existiert nicht.« Du meine Güte, was wäre denn mit all dem Drama, wenn die ganze Menschheit das als wahr akzeptieren würde? Wie könnten wir dann noch wütend oder traurig werden oder den Verlust
unserer Lieben betrauern? Was sollten dann bloß die Italiener tun?
    Â 
    D AS IST LUSTIG.
    Meinst du, die Italiener würden auch so denken?
    Â 
    N ATüRLICH. SIE WÜRDEN am lautesten lachen.
    Okay, aber jetzt mal im Ernst. Ich meine, kann das wirklich wahr sein? Zu sagen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, ist

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