Zuhause in Gott

Katastrophe« darin zu sehen oder aber eine »wundervolle Gelegenheit«? Wenn du im Fernsehen einen Bericht über ein Erdbeben oder einen Tsunami siehst, bei dem Tausende ums Leben kamen – was bringt dich zur Entscheidung, eine »Tragödie« darin zu sehen oder aber das sich manifestierende Spiel der »Vollkommenheit«? Was bringt dich dazu, dich für das eine und nicht für das andere zu entscheiden?
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    Meine Vorstellung von dem, was da ist?
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    I N DER TAT. Und auch deine Vorstellung von dir selbst.
    Das erinnert mich an Cervantes’ Geschichte von Don Quixote und das daraus entstandene Musical Der Mann von La Mancha. Es handelt von einem Mann, der die Welt mit anderen Augen sieht, mit Augen, die »brennen vom Feuer der inneren Vision«, wie es in einem von Joe Darions Songtexten heißt. Da denkt sich Don Quichotte das allerseltsamste Projekt aus, »das sich einer je ersonnen hat«, er will ein fahrender Ritter werden, in die Welt hinausziehen und für das Gute kämpfen.
    Er erblickt eine Barbierschüssel, erkennt darin einen besonderen »Goldhelm«, der den unverwundbar machen soll, der ihn reinen Herzens trägt, und setzt ihn sich stolz aufs Haupt. In einer verkommenen Schenke begegnet er der Köchin und Hure Aldonza, und sieht in ihr Dulcinea, ein schönes edles Fräulein, rein und wahrhaftig. Er erbittet von ihr ein Zeichen ihrer Wertschätzung, das er in der Schlacht mit sich führen kann, und als er von ihr abschätzig einen dreckigen Lumpen erhält, sieht
er darin ihr seidenes Tuch, das er von nun am Herzen bei sich trägt. So reitet er seiner Wege und verkündet: »Ich bin ich, Don Quichotte, der Herr von La Mancha. Mein Schicksal ruft und ich gehe!«
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    U ND ER HAT alles erfunden.
    Was also ist dein Schicksal? Wie willst du dein Leben leben? Wie willst du die Menschen, die Orte und Ereignisse darin sehen? Und wie wird das alles ausgehen?
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    Du bist Gott. Sag du es mir.
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    E S WIRD DAVON abhängen, wie du es betrachtest.
    Weißt du, was unglaublich ist? So verrückt das alles auch ist, ich glaube, ich versteh’s.
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    N ATÜRLICH, WEIL DAS alles ganz natürlich ist. Deine Seele versteht das alles perfekt – auch die »Sequentsimultanität«. Deine Seele weiß , dass alle Realitäten existieren. Der Mann auf dem Bürgersteig ist beides, der Penner und der Straßenheilige. Aldonza ist beides , die Kneipendirne und die wunderschöne Dame. Du bist beides , das Opfer und der Bösewicht, und warst beides in deinem Leben. Und nichts davon ist Wirklichkeit. Gar nichts . Du erfindest das alles. Du erschaffst deine Erfahrung, indem du eine Entscheidung fällst, welchen Teil von Alles Das Ist du dir anschauen willst. Und dabei kann es gut sein, dass du direkt an etwas vorbeischaust, das zu finden du bemüht warst.
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    Mann, wie ich das verstehe. Manche Leute erzählen
mir, dass sie nach ihrem perfekten Lebensgefährten Ausschau halten, aber wenn der Himmel ihnen dann diese Person schickt, sehen sie sie gar nicht, weil sie sich von solchen Dingen wie der äußerlichen Erscheinung oder dem, was sie als Makel beschreiben, ablenken lassen. Don Quichotte sah in der Kneipendirne eine wunderschöne Dame, und sie wurde eine .
    Dieses direkt an etwas Vorbeisehen erstreckt sich sogar auf materielle Gegenstände. Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich schon nach etwas gesucht habe, das sich direkt vor meiner Nase befand, und ich habe es nicht angesehen, weil ich durch irgendetwas abgelenkt war. Ich habe direkt daran vorbeigesehen! Und dann verlasse ich den Raum (diesen Augenblick in meinem Leben) und verkünde allen, die es angeht: »Es ist nicht da. Ich sage euch, es ist nicht da!« Dann marschiert zu meinem Verdruss ein anderer in den Raum und kommt triumphierend genau mit dem Ding zurück, das, wie ich geschworen hatte, nirgendwo zu finden war!
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    G ENAU DAS MACHT ein Meister. Ein spiritueller Meister ist einer, der in den Raum deines Lebens marschiert und sieht, was, so schwörst du, nicht da ist.
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    Wie oft habe ich Menschen sagen hören – ach was, wie oft habe ich mich selbst sagen hören – »Also wie um alles in der Welt ist denn das hier hergekommen?«
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    Z AUBERKüNSTLER VERSTEHEN DIESES Prinzip vollkommen. Sie sagen, dass »die Hand schneller als das Auge ist«. Sie führen ihre Tricks direkt vor deiner Nase durch. Da ist