Zukunftsmenue
Hochleistungssorten, speziell bei Getreidepflanzen wie Weizen und Reis;
die Verwendung von Mineraldüngern und Pflanzenschutzmitteln;
die Mechanisierung von Bewässerungssystemen.
Um diese Agrarpolitik durchzusetzen, beschlossen die Regierungen einer Vielzahl von Staaten, ihre Bauern bei der Übernahme der neuen Landwirtschaftsmethoden zu unterstützen. Zunächst war die Grüne Revolution enorm erfolgreich, da die Zuwachsraten in der Agrarproduktion spektakuläre Ausmaße annahmen. Und: Endlich kam die Versorgungslage mit dem Bevölkerungswachstum in Balance, während zugleich die Lebensmittelpreise stabil blieben. Seit Beginn der 1990er Jahre zeigt sich die dunkle Seite der Grünen Revolution in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht. Zum einen hatte die Strukturveränderung oft dazu geführt, dass sich soziale Gegensätze und regionale Konflikte verschärften; in manchen Ländern beschleunigte sie überdies die Landflucht der Bauern in die Städte. Vor allem aber hatte sie alle Techniken gefördert, die zur Zerstörung und Verödung von Böden und zur Beseitigung der Artenvielfalt in der Pflanzen- und Tierwelt führten. Einer der Hauptgründe für die Unterzeichnung der »Rio-Deklaration« (engl.: Rio Declaration on Environment and Development), der sich im Jahr 1992 189 Staaten anschlossen, war der Bewusstwerdungsprozess dieser »Begleiterscheinungen« der Grünen Revolution. Ein wesentlicher Bestandteil der Erklärung war die »Biodiversitätskonvention«, eine wichtige Grundlage für zahlreiche nationale Aktionspläne. Allerdings ist die Deklaration völkerrechtlich nicht verbindlich.
Gülle Ein eher flüssiges Gemisch aus Kot und Harn von Rindern, Schweinen und anderen landwirtschaftlichen Nutztieren, das außerdem Wasser (Reinigungswasser, Niederschlagswasser etc.), Futterreste und Einstreu enthalten kann. Die Gülle kann als organischer Dünger eingesetzt werden. An und für sich ist Gülle nicht umweltschädlich, da die Vegetation in der Lage ist, die darin enthaltenen Nitrate rasch zu absorbieren. Durch das Ausbringen der Gülle wird der Stickstoffkreislauf in Gang gesetzt, ein für das Bodenleben existenziell wichtiger Prozess, da Pflanzen ohne Stickstoff nicht wachsen können. Allerdings muss die Gülle dazu genau dosiert ausgebracht werden. Zu Umweltverschmutzungen kommt es durch ein übermäßiges Aufbringen oder auch starke Regenfälle unmittelbar danach. In diesen Fällen sind Pflanzen nicht mehr in der Lage, die Nitrate aufzunehmen. Diese werden dann in die natürlichen Wasserläufe und ins Grundwasser gespült, was zu einer übermäßigen Nährstoffanreicherung der Gewässer führen kann. Die Folge ist dann eine starke Vermehrung von Algen, und Algenblüten können Auslöser für Fischsterben sein. Problematisch für das Bodenleben ist auch Gülle aus Massentierhaltung, die voller Pestizide, Krankheitskeime und Medikamente steckt. Und: Durch das Sammeln der Gülle in Treibgängen und Vorratsbehältern entsteht Fäulnis. Ein großer Teil des Ammonium-Stickstoffes verwandelt sich dadurch in giftiges Ammoniak, das flüchtig ist. Außerdem entstehen die übel riechenden Fäulnisgase und -gifte Schwefelwasserstoff, Putrescin und Cadaverin. Wenn Gülle fault, verliert sie weitgehend ihren Wert als kostbarer Dünger im Kreislauf der Natur. Bodenorganismen werden geschädigt oder sogar vernichtet, der Boden enthält immer weniger Humus. Der hohe basische pH-Wert verätzt Pflanzen und der Wurzeln beim Ausbringen der Gülle. Nitratauswaschungen sind die Folge. Ammoniak und Schwefelwasserstoff verpesten die Luft in der Umgebung.
Herbizide sind Unkrautbekämpfungsmittel, sie bilden die größte Gruppe der Pflanzenschutzmittel. Herbizide wurden zu dem Zweck entwickelt, nicht erwünschte Wild- und Schadpflanzen abzutöten oder ihr Wachstum einzudämmen, damit im Gegenzug Nutzpflanzen besser heranwachsen. Sie werden nahezu flächendeckend im Getreide-, Mais-, Zuckerrüben-, Raps- und Kartoffelanbau angewendet. In der Umwelt können sich Herbizide im Grundwasser anreichern und so auch in das Trinkwasser gelangen. Außerdem sind in Einzelfällen Rückstände von Herbiziden in Lebensmitteln festgestellt worden. In der biologischen Landwirtschaft werden zahlreiche natürliche Alternativen zu den Herbiziden angeboten. Hier werden beispielsweise gezielt Nützlinge eingesetzt, um Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen.
Humus Die Gesamtheit der abgestorbenen organischen
Weitere Kostenlose Bücher