Zukunftsmenue
unsere Kinder sind die Zukunft. Was sie heute von uns serviert bekommen, werden sie morgen nachfragen.
ANHANG
Glossar
Agrarmikrobiologie Böden als das Lebenselement höherer Pflanzen sind voll mit Leben. Die Dichte und Artenvielfalt an Organismen ist in gesunden Böden riesengroß. Die wichtigsten und auch von der Masse her bedeutendsten Bodenbewohner gehören zur Mikroflora: Bakterien, Pilze, Strahlenpilze, Hefen und Algen. In einem Quadratmeter Humusboden von nur wenigen Zentimetern Tiefe können mehr als eine Billiarde (eine Million Milliarden) Bakterien leben. Die Agrarmikrobiologie ist die Wissenschaft, die sich mit der Umwandlung der Stoffe, aus denen unsere Böden beschaffen sind, durch Mikroben befasst. Zudem untersucht sie die komplexen Beziehungen zwischen den einzelnen Mikroorganismen. Die Erkenntnis der Zusammenhänge zwischen der Entwicklung der Pflanzen und den sie umgebenden Mikroorganismen eröffnet neue Perspektiven zur Ertragssteigerung der Nutzpflanzen und auch der Viehwirtschaft.
Agrarforstwirtschaft Eine Form der Landnutzung, bei der auf ein und demselben Gebiet Elemente der Landwirtschaft (einjährige Futter- oder Nahrungspflanzen und Weideflächen) mit solchen der Forstwirtschaft (Anbau mehrjähriger verholzender Pflanzen wie Bäume und Sträucher) verbunden werden. Die Vorteile dieser Mischkultur beruhen darauf, dass gerade durch die Kombination sich ergänzender Baum- und Ackerkulturen die Ressourcen der jeweiligen Regionen besser ausgeschöpft werden können und das Boden- und Pflanzenleben zugleich geschont wird. Agrarforstwirtschaft als traditionelle, regional angepasste (Land-)Wirtschaftsweise gibt es auf der ganzen Welt schon seit Jahrtausenden. In den Tropen ist die Vielfalt der Systeme besonders groß. Doch auch in Europa gab es viele traditionelle Formen der Agrarforstwirtschaft, wie etwa die Streuobstäcker, die in Franken bis 1990 noch bewirtschaftet wurden. Dabei handelte es sich um traditionelle Kombinationen von Obstbäumen (mit zumeist alten Obstsorten) mit Feldfrüchten (meist Kartoffeln).
Biologisch-dynamische Landwirtschaft Bodenbewirtschaftung, Viehzucht, Saatgutproduktion sowie Landschaftspflege bilden in diesem Rahmen ein organisches Ganzes. Die einzelnen Elemente sind in Form eines geschlossenen Systems aufeinander abgestimmt, so dass diese Form der Landwirtschaft weitestgehend auf ihre eigenen Ressourcen zurückgreifen kann. Sie beruht auf den Prinzipien des Recyclings sämtlicher organischer Stoffe des landwirtschaftlichen Betriebs (Mist, Gülle und sonstigen Abfällen zur Düngung) sowie der Umwandlung organischer Stoffe durch ein Kompostierungsverfahren, das der Wiederbelebung der Böden
dient. Das bewirkt im Boden eine Zunahme von Humus und damit eine erhöhte Speicherfähigkeit für Wasser und Luft und ermöglicht ein wesensgerechtes Wachstum der Pflanzen. Für den Bauern bringt das konstantere Erträge bei geringeren Kosten. Der biologisch-dynamische Anbau ist erwiesenermaßen die nachhaltigste aller landwirtschaftlichen Anbaumethoden, da sie die potenzielle unendliche Produktivität der Natur erhalten hilft.
Biopestizide Bio-Bauern setzen gegen Schädlinge wie bestimmte Insekten oder Unkräuter weder synthetische Düngemittel noch chemische Pestizide ein. Trotzdem wirtschaften sie in einer Umwelt, in der Pestizide allgegenwärtig sind. Deshalb tauchen auch bei Bio-Produkten gelegentlich Spuren von Pestizid-Rückständen auf. Pestizide sind eine große Gefahr für die biologische Vielfalt. Wo sie eingesetzt werden, nimmt die Vielfalt rapide ab. Und das nicht nur auf den Äckern. Etliche Tier- und Pflanzenarten sind durch sie stark gefährdet. Denn häufig hat der Einsatz dieser Gifte eine Kettenreaktion zur Folge: Werden etwa bestimmte »Schädlinge« radikal dezimiert, fehlt damit die Nahrungsgrundlage für andere Tiere, die selbst nicht direkt von den Giften betroffen sind. Bei uns Menschen kommen sie dann als Rückstände auf Nahrungsmitteln an, können so das Nervensystem schädigen, die Fortpflanzung beeinträchtigen oder sogar Krebs erregen. Hinzu kommt, dass Pflanzen Resistenzen gegen gängige Pflanzenschutzmittel entwickeln. Bio-Landwirte setzen in erster Linie auf vorbeugende Maßnahmen, um die Widerstandskraft der Nutzpflanzen gegen Krankheiten, Insektenbefall und Unkraut zu stärken. Dies geschieht, indem sie nur solche Pflanzen aussäen, die an die jeweilige Region und ihre klimatischen Verhältnisse angepasst sind. Ansonsten fördern sie
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