Zukunftsmenue
Pflanzenkrankheiten aufgefallen. Da werden die Pflanzen einfach schwarz und fallen um. Riesige Pflanzenbestände sind davon betroffen, Getreide, Ackerfutter und anderes. Das ist offenkundig eine Folge der regelmäßigen Anwendung von Glyphosat. Die Mikroorganismen im Boden werden dadurch zerstört, und auch der Wurzelraum der Pflanze, aus dem das ganze Leben kommt, ist belastet. Damit ist auch die Nährstoffversorgung gestört. Wenn sich das ausbreitet, gibt es ein globales Ernährungsproblem. Das Erschütternde ist: Der gute Professor Huber hat weit über hundert Studien zu diesem Thema zusammengetragen, hat sie der EU-Kommission vorgelegt und davor gewarnt, weitere gentechnisch veränderte Pflanzen auf dem europäischen Agrarsektor zuzulassen – zum Schutz der Böden und der Gesundheit der Menschen. Aber das interessiert niemanden. Da zeigt es sich, wie fatal es ist, dass die Europäische Behörde
für Lebensmittelsicherheit von Wissenschaftlern dominiert wird, die der Gentechnikindustrie nahe stehen oder sogar unmittelbar mit ihr verbunden sind.
Kann man also sagen, wenn es der Biene gut geht, geht es auch der Natur und damit dem Menschen gut?
Ja. Denn die Biene zeigt unser Verhältnis zur Natur, unseren Umgang mit der Landschaft und der Landwirtschaft.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist ein Grund für das Bienensterben die Varroamilbe, der zweite sind die Spritzmittel in der Landwirtschaft und der dritte sind die Nahrungsgrundlagen der Bienen?
Richtig, die Monokulturen. Genauer gesagt, die Agrarproduktion, die tatsächlich eine Produktion im industriellen Sinne ist. Was wir brauchen, ist eine kleinstrukturierte bäuerliche Landwirtschaft. Eine Landwirtschaft, die mit einer Fruchtfolge arbeitet, mit der sie auch das eigene Vieh ernährt. Und das natürlich auf ökologischer Basis, ohne Pestizide und Kunstdünger. Der Deutsche Bauernverband und Industrielobbyisten verbreiten ja ganz gerne, durch ökologischen Landbau sei die Ernährung der Menschheit gefährdet. Das Gegenteil ist der Fall. Wir brauchen eine grundlegende Agrarwende, für die auch wir als Imkerverbände einiges tun. Kürzlich haben wir die sogenannte Berliner Resolution herausgegeben, in der sämtliche deutschen Imkerverbände, sowohl die konventionellen als auch die ökologischen, einstimmig einen klaren Forderungskatalog für die anstehende EU-Agrarreform aufgestellt haben.
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Eine Bienenkönigin in der naturnahen Imkerei. Konventionelle Imker beschneiden den Königinnen oft die Flügel, um sie am Schwärmen zu hindern.
Was sind denn eure zwei wichtigsten Forderungen?
Wir fordern, dass Steuergelder nur an Bauern bezahlt werden, wenn sie Leistungen im öffentlichen Interesse erbringen. Die Tatsache allein, dass ein Bauer Getreide, Milch oder Fleisch produziert, um seinen betriebswirtschaftlichen Nutzen zu haben, ist doch kein Fördergrund! Wir unterstützen die Forderung des EU-Kommissars Dacian Cioloş, dass es Agrar-Subventionen nur für die Bauern gibt, die mindestens zehn Prozent ihrer Flächen als sogenannte ökologische Vorrangflächen bewirtschaften.
Die Bauern stehen unter einem enormen ökonomischen Druck, weil die bisherige Förderpolitik immer nur auf Intensivierung der Produktion
und Export zu Weltmarktpreisen gesetzt hat. Unsere Bauern können den Preiskampf mit dem Weltmarkt nicht überleben, zumal wenn sie Verantwortung für die dauerhafte Fruchtbarkeit ihrer Böden und die Gesundheit ihrer Tiere übernehmen sollen. Das wäre eine gesellschaftlich relevante und persönlich befriedigende Aufgabe mit einer Nebenwirkung: gesunde und glückliche Bienen.
Aber warum unterstützt denn der Bauernverband selbst diese Forderungen nicht?
Das stille Geheimnis des Bauernverbandes ist, dass er zwar viele Bauern als Mitglieder hat, aber die politischen Leitlinien bestimmen längst ganz andere, nämlich die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft e.V. (FNL). Es ist grotesk, dass sich dieser Club diesen Namen gegeben hat, und eine bewusste Täuschung. Denn in dem Verein sitzt die gesamte Agrarindustrie: die Agrarchemie, die Saatgutproduzenten, der Landhandel und die Landtechnik-Produzenten. Aber tatsächlich glauben noch immer viele Bauern, da würden ihre Interessen vertreten.
Mehr Infos dazu finden Sie beim Netzwerk »Blühende Landschaft« unter www.bluehendelandschaft.de .
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Honigkuchen
1 Ei
75 g Zucker
250 g Frühlingsblütenhonig oder
Waldhonig
(für kräftigeren Geschmack)
75 ml Vollmilch
1 TL
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