Zum Glück verführt: Roman (German Edition)
an seine breite Schulter geschmiegt. »Ich habe ernsthaft Skrupel, mit dir zusammen auszugehen.«
»Warum?« Er streckte sich neben ihr aus, schlang seine langen Beine um ihre.
»Weil du mich dauernd vor allen Leuten bloßstellst. Erst im Gabe’s, als du laut herumgetönt hast, ich solle einen gewissen Teil meiner Anatomie wieder nach Nashville packen und …«
»Einen umwerfenden Teil deiner Anatomie, möchte ich noch hinzufügen«, sagte er und tätschelte ihren Po.
»Dann, an dem Abend am Fluss, vor den …«
»Die hatten alle ordentlich einen im Tee.«
»Und heute Abend schon wieder. Welches Teufelchen hat dich denn geritten, dass du mir vor so großem Publikum einen Antrag machst?«
»Ich wollte auf der sicheren Seite sein. Zumal ich schwerste Bedenken hatte, du würdest mir einen Korb geben, wenn ich dir nicht die Pistole auf die Brust setze.«
»Ich hätte dir besser eine geknallt.«
»Hast du aber gottlob nicht. Tief in dir steckt vermutlich doch eine ganz und gar unmoralische Frau.«
Bevor sie zu einer Retourkutsche ansetzen konnte, nahm er ihr den Wind aus den Segeln, indem er sie heißblütig küsste.
Sie kuschelte sich an ihn, erregte sich an dem nackten Fleisch ihrer Leiber. Ein leises Kichern entrang sich ihrer Kehle. Schließlich prustete sie los. »Ich musste gerade daran denken, was Gabe Sanders über dich gesagt hat.«
»Und?«
»Er meinte, du machst immer, wozu du Lust hast.«
»Woher weiß er denn das schon wieder?«, meinte er gedehnt. Seine Lippen verschmolzen mit ihren zu einem langen, zärtlichen Kuss.
Nachdem sie sich durch die neugierige Menschenmenge von Bord des Ausflugsdampfers hindurchgeschoben hatten, waren sie umgehend in Andys Hotel zurückgekehrt. Kaum dass Lyon die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, nahm er sie in die Arme und sagte mit Nachdruck: »Andy, ich liebe dich. Verlass mich nie mehr. Heirate mich.«
»Ich liebe dich auch, Lyon. Ja, ja, ich will dich heiraten.«
»Kinder?«
»Irgendwer hat mir mal erzählt, dass es echt schade wäre, dass ich noch keine Kinder in die Welt gesetzt habe.«
Er grinste. Sein Blick hing verliebt an ihrem Gesicht. Er umschloss es zärtlich mit seinen Handflächen. »Ich liebe dich so, wie du bist.«
»Noch vor einer Woche konntest du mich nicht ausstehen.«
»Irrtum, ich habe mich vom Fleck weg in dich verliebt. Ich wollte nur nicht, dass du es merkst. Ich hatte wahnsinnige Skrupel.«
»Skrupel, du? Wieso?«
»Weil ich davon überzeugt war, ich hätte mein Leben voll im Griff. Ich war mir sicher, ich bräuchte keinen Menschen. Ich wollte nichts Verpflichtendes und für niemanden Verantwortung übernehmen. Die Liebe einer Frau war mir dermaßen gleichgültig, weil ich auf gar keinen Fall das Risiko einer Beziehung eingehen mochte.«
Mit seinem Finger glättete er behutsam die nachdenklichen Falten auf ihrer Stirn. »Doch dann kamst du – und hast mich glatt umgehauen. Ich begehrte dich vom ersten Augenblick an. Pure körperliche Lust. Als ich sah, wie gut du mit Dad zurechtkamst und wie verletzlich du an dem Tag wirktest, als uns das Unwetter überraschte, habe ich mich in dich verliebt. Ich wollte dich hassen wegen der Emotionen, die du in mir wachgerufen hast, aber das klappte nicht. Als ich dich endlich vergrault hatte, kam ich endlich zu Verstand. Ich bin dir nachgefahren und hab mir die ganze Zeit sehnsüchtig gewünscht, dass du mich noch willst.«
»Ich will dich. Jetzt und für immer«, antwortete sie mit bebenden Lippen. »Ehrlich gesagt hatte ich die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass ich noch
die große Liebe finde. Meine erste Ehe war eine Riesenenttäuschung. Das hat mich zu der Überzeugung gebracht, dass ich zur Karrierefrau geboren wäre und nicht für ein trautes Heim und Familie. Ich möchte mein Leben mit dir teilen, Lyon, deine Partnerin in guten wie in schlechten Tagen sein.«
»Das mit dem Fernsehsender vorhin war kein Scherz. Wenn du weiter arbeiten möchtest, ist das okay für mich.«
»Vielleicht auf Teilzeitbasis. Irgendwann später, falls mir der Job fehlen sollte.«
»Du bist viel zu kompetent, um deinen Beruf komplett an den Nagel zu hängen. Auch wenn ich Gegenteiliges beteuert habe: Ich sehe deine Professionalität und dein Talent sehr wohl.«
»Danke, dass du das zugibst. Trotzdem hoffe ich doch sehr, dass du so ganz nebenbei auch noch das Sexobjekt in mir siehst.«
»Worauf du dich verlassen kannst.«
Sie warfen sich auf das breite Bett, wälzten sich in den kühlen Laken und
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