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Zum Teufel mit dem Jenseits! (German Edition)

Zum Teufel mit dem Jenseits! (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit dem Jenseits! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Herbst
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haben mein vollstes Mitgefühl. Und wie ich Ihnen bereits am Telefon sagte: Falls ich Ihnen irgendwie helfen kann, Frau Wieland ...«
    »Nennen Sie mich Lara.«
    »Gern.« Er lächelte. »Falls ich irgendwie behilflich sein kann, Lara, dann bitte raus mit der Sprache.«
    »Ja, das sagten Sie, Herr Sommerstedt.«
    »Stephan.«
    Sie zog die Brauen über ihren wachen Mahagoniaugen hoch und beugte sich vor. »Ich weiß Ihre Liebenswürdigkeit zu schätzen. Im Moment genügt es jedoch völlig, wenn Sie mir zuhören, Stephan .«
    »Sicher.« Die hölzerne Betonung seines Namens versetzte ihm einen kleinen Stich. »Bloß ...«
    »Es wird nicht lange dauern, das verspreche ich Ihnen.«
    Er nickte und lehnte sich auf der Couch zurück.
    »Danke.«
     
    Ihr Blick wanderte zum Fenster und schien sich in Erinnerungen zu verlieren. Fast glaubte er, sie habe ihn vergessen, als ihre Stimme wie aus weiter Ferne durch das Wohnzimmer schwebte.
    »Zwei Wochen nach Weihnachten hat es angefangen. Das glaube ich jedenfalls. Auf den Tag genau lässt es sich schwer bestimmen, denn diese Sache war keine plötzliche Erscheinung, die irgendwann vor mir auftauchte. Eher eine Anwesenheit, die ich hier und dort wahrnahm. Sporadisch. Diffus. Nicht einzuordnen. Und immer anders. Mal hatte ich das Gefühl, jemand streife im Dunkeln meinen Arm. Mal beschlich mich spontan ein unangenehmes Kribbeln - als ob mir aus den Schatten unsichtbare Augen folgten, die jeden meiner Schritte beobachteten. Berührungen. Ahnungen. Leises Atmen, das aus unterschiedlichen Winkeln des Hauses zu kommen schien. Alles nicht greifbar. Weshalb ich zu Beginn fürchtete, mein Unterbewusstsein spiele mir Streiche.« Sie stockte.
    »Ich meine, allein in diesem zugigen Gemäuer mit all seinen Räumen ... müde und in dieser seltsamen Stimmung. Markus lag unter der Erde und nachts verfolgten mich die Bilder von seinem schrecklichen Unfall.«
    Die Uhr überm Kamin schlug Viertel nach drei. Lara blinzelte abwesend zu dem messingfarbenen Ungetüm mit den filigranen Zeigern.
    »Die gehörte ihm. Eine seiner zahlreichen, unnützen Sammelleidenschaften.« Sie biss sich auf die Lippe und strich den Saum ihres Kleides glatt. »Verflucht, ich bin achtundzwanzig Jahre alt. Mit achtundzwanzig sollte man sich nicht Witwe schimpfen. Das ist nicht fair! Wir hatten unsere ganze Zukunft noch vor uns. Wir wollten reisen, die Welt sehen. Kinder kriegen. Als grauhaarige, tattrige Greise auf der Veranda sitzen und über die verkorkste Moral der Jugend meckern.« Ihre Augen bekamen einen feuchten Glanz.
    »Von einer Minute auf die andere einen geliebten Menschen zu verlieren, nimmt einem die Luft zum Atmen. Wäre es da nicht normal, sich einzubilden, ein Teil von ihm sei zurückgekehrt? Um sich zu verabschieden? Um mich zu trösten?« Sie nippte an ihrem Kaffee und betrachtete die blasse Stelle an ihrem Finger.
    Stephan überlegte, ob er etwas erwidern sollte. Aber offenkundig erwartete sie keine Antwort von ihm.
    Ohne ihn anzusehen, fuhr Lara fort: »Zuerst wehrte ich mich natürlich dagegen. Redete mir ein, das Wispern käme vom Wind, der durch die Ritzen des Mauerwerks pfeift. Dass die Berührungen, die mich aus dem Schlaf holten, elektrische Spannungen seien - oder das fühlbare Ergebnis meiner überstrapazierten Nerven. Doch sie wurden immer intensiver, diese seltsamen Begegnungen ...« Ihre Stimme geriet zu einem brüchigen Kratzen und es kostete sie sichtlich große Überwindung, nicht zu weinen.
    »Nun, wie dem auch sei. Obwohl ich sonst eher zu den pragmatischen Menschen gehöre, die über Spuk und Geister lachen, nistete sich diese Vorstellung hartnäckig in mir ein. Dieser minimale Funken Hoffnung, dass er es sein könnte. Dass Markus einen Weg gefunden hatte, den Tod zu überlisten.« Sie blinzelte ihn an. »Ziemlich verrückt, oder?«
    Diverse Knoten machten sich in seinem Magen breit und fahrig griff er nach seiner Tasse. Überlegte, was er darauf erwidern sollte.
    Nach einer Weile entschied er sich für den goldenen Mittelweg aus Wahrheit und Diplomatie: »Ein bisschen eigenartig klingt die Geschichte schon ...«
    Seine Hand zitterte und kalte, braune Tropfen landeten auf seiner Hose. »Andererseits gewinnt man hier schnell den Eindruck, es gingen Gespenster um. Verrostete Rohre, knarrendes Gebälk, maroder Putz, renovierungsbedürftige Elektrik - ich kenne die Marotten dieses alten Hauses. Schließlich habe ich es Ihnen verkauft.«
    »Richtig ...« Lara hob die Augenbrauen. »Nachdem

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