Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Titel: Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer , Wolfgang Spyra
Vom Netzwerk:
respektvoll Paule und die von der
Schutzpolizei Trapper nannten, hob misslaunig den Kopf. Er schob den speckigen Lederhut
hin und her, bevor er grantig fragte: »Hier! Wer will was von mir?«
    »Ach, da
steckst du! Dein Westernhut ist gerade noch zu sehen!«
    »Und?« Paul
Sommer reagierte empfindlich. Wie immer, wenn jemand auf seinen Hang zum Western
anspielte. Filme gucken war für die meisten ja noch in Ordnung gewesen, der original
amerikanische Hut, den er nur zum Schlafen absetzte, auch. Doch als neulich rauskam,
dass er am Wochenende Line Dance … Da war das Getuschel in Gang gekommen.
Jeder fühlte sich bemüßigt einen blöden Kommentar abzugeben, Paul hatte sich gewaltig
darüber geärgert und war nun in Alarmbereitschaft.
    »Was machst
du denn da?«
    Paul lugte
über die Kante der Arbeitsfläche. »Aufräumen!« Er kam aus der Hocke hoch und runzelte
die Stirn. »Hubertus Hauk. Du kommst doch nicht ohne Grund zu mir.«
    »Messerscharf
kombiniert«, lobte der Polizist, »ich bin stolz darauf, mit dir befreundet zu sein!«
Hauk lehnte sich an eines der Regale und verschränkte die Hände über dem eindrucksvollen
Bauch.
    »Pass bloß
auf, dass du mit nichts in Berührung kommst. Du weißt schon, dass du sonst leuchtest
wie ein Christbaum.«
    »Ja, ja – schon klar. Deine Fallen sind
mir schließlich nicht neu. Woran arbeitest du gerade?«
    »An diesem
Speditionsdiebstahl. Bei Kramer. Habt ihr doch aufgenommen, nicht? Zum dritten Mal
in zwei Monaten sind Lastwagen voll mit ›Weißwaren‹ entwendet worden. Wenn ständig
Trockner und Waschmaschinen gleich wagenladungsladungsweise verschwinden, hat die
Versicherung irgendwann keine Lust mehr, den Schaden zu regulieren. Ist ja logisch.
Die wittern dann Eigenverschulden oder – im schlimmsten Fall – Mitbeteiligung.«
    »Was wohl
bedeutet, dass die Spedition gern kooperiert hat«, grinste Hauk, der wusste, dass
das nicht unbedingt immer der Fall sein musste.
    »Yupp.«
    »Na, eröffnet
ja ganz andere Möglichkeiten, wenn die mit auf dem Klavier spielen. Hast du die
Diebe geschnappt?«
    »Was glaubst
du?«
    »Du hast!
Sehe ich schon am Leuchten in deinen Augen. Fahrtenschreiber?«
    »Genau.
Haben wir unsere Modelle eingebaut. Den zweiten Fahrtenschreiber hat keiner der
Fahrer bemerkt. Tja – und nach
der Auswertung der Scheiben war alles klar.«
    Über die
Kleinarbeit verlor er kein Wort. Der Fahrer des einen LKW hatte seine Fracht 4,5
Stunden lang durch die Landschaft gekurvt, bevor er dann fast eine Stunde vor den
Messehallen ›geparkt‹ hatte.
    »Abladeort
identifiziert?«
    »Logisch.
Und wir wissen auch, dass mindestens drei Leute abgeladen haben müssen. Der Rest
ist nicht mehr unser Bier.«
    »Saubere
Arbeit«, lobte Hauk.
    »Hm. Du
bist ja sicher nicht hier, um mich nach dem Anti-Knitter-Spülprogramm der Waschmaschinen
zu fragen?«
    Hauke wand
sich. »Ich weiß ja, dass du viel auf deinem Schreibtisch liegen hast …«
    »Was dich
aber nicht davon abhalten wird, noch mehr draufzupacken!«, grummelte Paul.
    »Na ja – wir haben schon wieder eine Anzeige
gegen unbekannt aus dem Klinikum. Da gibt es mal wieder eine diebische Elster. Ist
schlecht für das Arbeitsklima auf der Station, klar, aber auch fürs Image des Hauses,
wenn die Patienten immerzu rumlaufen und allen erzählen, dass sie beklaut wurden,
während sie gerade wehrlos auf dem OP-Tisch lagen oder mal eben zur Toilette waren!«
    »Diebereien
in überschaubarer Klientel sind immer ein Problem.«
    »Eben. Tatsache
ist auch, dass das schon länger so geht. Ich war gerade beim Chef der Verwaltung.«
    »Wie lang?«
Paul hatte schon einen Block und einen Stift in der Hand. Hauk registrierte zufrieden,
dass der Freund eifrig mitschrieb.
    »Seit Monaten.
Mit schöner Regelmäßigkeit.«
    »Warum haben
die denn nicht gleich reagiert?«
    »Gute Frage.
Die habe ich auch gestellt. ›Ach ja, Polizei im Haus, das haben wir nicht so gern,
ist ja für unsere Patienten nicht unbedingt beruhigend, wenn Beamte in Uniform auf
der Station unterwegs sind‹ – du weißt
schon, das Übliche. Dabei sind wir sowieso ständig dort, weil wir ja die Patienten
nach Überfällen und so befragen müssen. Also, um es kurz zu machen: Sie hatten einen
konkreten Verdacht gegen einen jungen Arzt, der mittlerweile weg ist. Nach kurzer
Pause haben die Diebstähle wieder angefangen.«
    »Hm. Da
scheint sich derjenige aber sehr sicher zu fühlen.«
    »Nun, es
ist eine geriatrische Station. Demenzkranke liegen dort natürlich

Weitere Kostenlose Bücher