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Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Titel: Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer , Wolfgang Spyra
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durch.
    Klar! So
könnte er Martha Gräbert doch noch finden! Vor ein paar Jahren hatte er an einer
Fortbildung teilgenommen, die sich mit Möglichkeiten der Bodenuntersuchung befasst
hatte. Ohne Eingriff – mit Technik.
Georadar? Geomagnetresonanzmethode? Die Unterlagen mussten noch in seinem Büro liegen!
Zusammen mit der Liste der Firmen, die diesen Service anboten. Gab es da auch welche
in Brandenburg? Und wie teuer konnte solch ein Einsatz spezieller Technik werden?
    Auf dem
Weg ins Büro fiel ihm immer mehr dazu ein. Der Prof – wie hieß der denn noch? – hatte ein bisschen blumig davon
gesprochen, dass man mit elektronischen Augen in Bereiche sehen könne, die dem menschlichen
Auge so nicht zugänglich wären. Begriffe purzelten durch seine Erinnerung: Impedanzen,
Feldstärken, Magnetfelder, war da nicht auch die Rede von geophysikalischen Kontrasten
gewesen, von Nanotesla pro Zentimeter und kooperativen Böden? Schon beim Gedanken
an all die fremden Möglichkeiten wurde ihm leicht schwindelig.
    »Materie
erzeugt Schwingung. Auch Leichen sind Materie, und die hat Eigenschaften wie zum
Beispiel Volumen, hat einen elektrischen Widerstand, ist nicht magnetisch«, hatte
der Dozent gesagt. Damals war ihm das ziemlich pietätlos vorgekommen, aber im Grunde
stimmte es ja. In dem Kurs hatte er doch einen alten Kollegen getroffen, der könnte
ihm möglicherweise weiterhelfen. Vielleicht fand er auch Seiten mit vertiefenden
Informationen zu diesem Thema im Internet, schöpfte er neue Hoffnung.
    Als er später
mit einem lauten Seufzen den Hörer auflegte, war er mehr als ernüchtert. Kostspielig
sei das Verfahren und er könne nicht mit Sicherheit davon ausgehen, Martha Gräberts
sterbliche Reste zu finden, ganz abgesehen davon, dass viel von der alten Dame ohnehin
nicht mehr übrig sein könne. »Am ehesten finden Sie eine Gießkanne, einen alten
Topf, das abgebrochenes Blatt einer Schaufel und allerhand andere Erinnerungsstücke
im Boden. Sie wird Ihnen möglicherweise auch gar nicht den Gefallen getan haben,
die Leiche komplett an einer Stelle beizusetzen.«
    Schäfer
dachte an seinen schon jetzt sehr gereizten Vorgesetzten und verschob den Einsatz
der Technik auf einen späteren Zeitpunkt.
     
    Und natürlich die Umgehungsstraße!
Eine zweite Idee, die ihm beim Stöbern in den Bildbänden gekommen war. Als damals
die Trasse geplant wurde, die den lästigen Durchgangsverkehr von der Innenstadt
fernhalten sollte, hatte man einen Hubschrauber mit spezieller Kameratechnik ausgerüstet.
Dabei waren Luftaufnahmen angefertigt worden, die den Verlauf der Straße für die
Stadtverordneten und die betroffenen Bürger deutlich machten. Zahlreiche Einsprüche
von Anwohnern und Umweltschutzgruppen hatten Kontrollaufnahmen über einen längeren
Zeitraum notwendig erscheinen lassen. Allemal billiger als der Einsatz von Fremdtechnik,
denn die Bilder gab es ja schon. Einen Versuch war es jedenfalls wert.
     
    Im Baudezernat war man allenfalls
überrascht. Freundlich suchte ein Praktikant die gewünschten Unterlagen aus diversen
Schubladen und Schränken, breitete alle Fundstücke auf einem großen Tisch aus und
zog sich diskret zurück.
    Roger Schäfer
bemühte sich, eine chronologische Reihenfolge herzustellen, ordnete die Bilder den
fotografierten Straßen zu. Der Hubschrauber war im relevanten Planungszeitraum an
mehreren Jahren hintereinander über das gesamte Gebiet geflogen. Bei jedem dieser
Flüge hatte er Haus und Garten der Gräberts aufgenommen. In einem der Nachbargärten
waren sogar die zum Trocknen aufgehängten Spitzendessous deutlich zu erkennen.
    »Aber, Frau
Lehmann! Solche Wäsche?«, lachte Schäfer und beugte sich noch tiefer über die Bilder.
    »Na, dann
wollen wir doch mal sehen«, murmelte er gespannt. Ein Leichnam, der verwest, gibt
einen guten Dünger für seine Umgebung ab, wusste er. Doch ihn in die Erde zu bringen,
wäre im Garten der Gräberts ein ziemliches Problem geworden. Wildwuchs überall.
Marianne Gräbert hätte zunächst einmal eine Stelle roden müssen, den Boden von Wurzelwerk
befreien. Er würde also nach großräumigeren Veränderungen forschen müssen – und nach Pflanzen, die wegen der
Extraportion organischen Materials auffällig üppig gedeihen konnten. »Es müsste
doch mit dem Teufel zugehen, wenn ich die auf den Bildern nicht finden könnte!«
    Und tatsächlich!
Es gab eine solche Stelle. Schäfer atmete zufrieden auf. »Ein Rosenbeet! Typisch.«
Aus der zeitlichen Reihenfolge war

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