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Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland

Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland

Titel: Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kobr , Volker Klüpfel
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Wiesenkrimi

    Es war einer dieser wunderschönen, idyllischen Tage, wie sie es in dieser Vollkommenheit nur im Allgäu gibt: Sattgrüne Grashalme wiegten sich auf den Wiesen im sanften Wind, ein weißblauer Himmel spannte sich über diesen sattgrünen Wiesen, und leises Geläute der Kuhglocken schallte von weiter entfernten sattgrünen Wiesen herüber. Das Allgäu präsentierte sich wie ein Postkartenmotiv, was aber nicht verwunderlich war, denn es war hier immer schön, regnete nie, das war vor vielen Jahren in einer Alpenromanidylle-Verordnung so festgelegt worden.
    Dankbar, in einer so wunderschönen Idylle leben zu müssen, machte sich der Sichelgruber Xaver vergnügt pfeifend auf den Weg, um seine sattgrünen Wiesen zu düngen. Er fuhr auf seinem alten Fendt-Bulldog über seine Ländereien, winkte seinen Kühen zu, die glücklich auf den sattgrünen Wiesen weideten, und bog schließlich vom Feldweg ab.
    Doch schon nach wenigen Metern versiegte der Güllestrom aus seinem Fass und der Sichelgruber Xaver stoppte den Bulldog. Er kratzte sich am Kopf und sprach laut zu sich selbst: »Also, Sichelgruber Xaver, was ist denn jetzt da los? Da stimmt doch was nicht.«
    Dann stieg er auf das Bschüttfass und sah hinein. Er erstarrte, als würde er zu einer eisernen Säule … erstarren. Denn eine Leiche verstopfte das Bschüttrohr. Als er den Schock verdaut hatte, dass sein Bschüttfass durch die Leiche vielleicht beschädigt worden sein könnte und er wieder klar denken konnte, sprach er erneut laut in die Stille hinein: »Ja Unterleitner Sepp, du bist ja vielleicht zugerichtet!«
    Und tatsächlich: Der Brustkorb vom Unterleitner Sepp war von einer Mistgabel durchbohrt worden, in seinen Hals schnitten sich die darumgewickelten ledernen Hosenträger seiner krachledernen Lederhose und aus seinem Rektum schaute die Spitze eines Alphorns hervor.
    Der Sichelgruber Xaver ließ den Eindruck lange auf sich wirken, dann holte er tief Luft und sagte: »I glaub, der isch hi.«

    Eine halbe Stunde später fuhr der Sichelgruber Xaver mit seinem Bulldog und dem Bschüttfass mitsamt dem Unterleitner Sepp vor der Polizeistation von Mariaöd vor, wo Kommissar Kaltengruber Konrad gerade von seiner Sekretärin, der Zeiler Centa, mit einem Teller Kässpatzen gefüttert wurde. Sie hatten etwas zu feiern: Kommissar Kaltengruber Konrad hatte vor Kurzem einen Fall von Wilderei aufgeklärt, was dadurch erleichtert worden war, dass der örtliche Metzger plötzlich »natürlich erzeugtes Hirschfleisch, Fuchsschwanzsalat und Eichhörnchenfilet« im Angebot hatte.

    Als der Sichelgruber Xaver dem Kommissar Kaltenberger … Schmarrn: -gruber Konrad jedoch seinen Fund zeigte, verschwand dessen Feierlaune. Allerdings nicht sein Appetit, denn ein Allgäuer muss allerweil etwas essen.
    »Ich ruf gleich mal die Spusi an«, trällerte die Zeiler Centa mit verliebten Augen zum Kaltengruber Konrad hinüber. Der stand mit seinem Kässpatzenteller beim Bschüttfass, dachte lange nach und sagte dann mampfend: »Ich glaub, einen Selbstmord können wir ausschließen.«

    »Also, Kommissar Kaltengruber, das deutet ja wohl eindeutig auf einen Zusammenhang mit der geplanten Umgehungsstraße hin, oder?« Die Lokaljournalistin Sigrid Schneppe hatte sich mit all ihrer Körperfülle vor dem Polizisten aufgebaut und sah ihn herausfordernd an.
    Kommissar Kaltengruber Konrad seufzte. Er wusste nicht, wie sie herausgefunden hatte, dass es einen Mord in Mariaöd gab, er wusste nicht, woher sie wusste, dass er zum Unterleitnerhof gefahren war, und am allerwenigsten wusste er, warum jedes noch so kleine Kuhkaff in Regionalkrimis immer eine eigene Zeitungsredaktion hatte. Aber es war nun einmal so und er musste sich damit abfinden.
    »Sie wissen schon, dass der Unterleitner, der super Ökobauer, seine Ländereien nicht hergeben wollte für den Bau der Umgehungsstraße, oder?«, fragte Sigrid Schneppe genauso schnippisch, wie es für Frauen ihrer Herkunft typisch war – sie kam aus Norddeutschland.
    Ihre Schnippigkeit wurde immer wieder unterbrochen vom Schluchzen der Unterleitner Susi, der Frau vom Unterleitner Sepp, die neben ihnen stand und enorm stark trauerte.
    Kommissar Kaltengruber Konrad verzog das rot geäderte Gesicht und rieb sich die Schnapsnase: »Ich wär’ an Ihrer Stelle mal nicht so forsch«, blaffte er bellend und kickte mit seinen derben Bergschuhen ein paar sattgrüne Grashalme zur Seite. »Sie sind auch verdächtig.«
    »Was?«, protestierte Sigrid Schneppe

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