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Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland

Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland

Titel: Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kobr , Volker Klüpfel
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… Herrgott, na gut, eines mittelalten Mannes (jetzt zufrieden?), der sich, als Angehöriger der Web-2.0-Generation, als Mitglied der Informationselite, als geschmeidiger Surfer durch die Netzwelten – und, wie sich rausstellt: Computerdepp – aufmachte, einen Kluftinger-Blog in unserer (oder heißt es: auf?) Homepage zu installieren. Denn das tun die aufgeklärten jungen … und mittelalten Menschen heutzutage: Sie twittern, mailen, bloggen, smsen, chatten, skaipen und eisikjuen (das kannten Sie jetzt nicht, hm? ICQ , ha, immerhin mit den Begrifflichkeiten kenn ich mich aus), als gäbe es kein Morgen mehr.
    Doch vor dieses Morgen haben die Götter das Heute gesetzt, oder mindestens das (Morgen-)Grauen, und das heißt in diesem Fall: Bitte registrieren Sie sich. Denn ohne Registrierung kein Blog, das ist klar, denn der Webspace (wieder so ein toller Begriff, den ich so selbstverständlich benutze, wie ich morgens meinen Computer einschalte, also, nachdem ich die Steckdosenleiste angeknipst und den Router per Resetknopf zum Laufen gebracht habe, wobei ich dann nur noch die Antennen ausrichten muss, wobei ein kleines Stück Schokoladen-Alufolie die Sendeleistung erhöht, wie ich festgestellt habe) ist zwar irgendwo da draußen, aber er muss ja mir erst einmal zugewiesen werden.
    Für unsere Homepage haben wir einen Webmaster (wobei ich mich immer frage, ob wir, obwohl wir dafür bezahlen, dann eigentlich seine Webdiener sind? Und, by the way: Gibt es in diesem Network eigentlich noch irgendjemanden, der German spricht?). Der erledigt das für uns, aber manchmal packt mich die Eitelkeit gepaart mit einem guten Schuss Hybris und ich denke mir: Kann ich doch auch selber. Ich mein, hallo: Ich hab mir erst neulich eine Computerzeitschrift gekauft und damit in schlappen zwei Wochen meine WLAN -Verbindung eingerichtet, das wird nicht einmal zwei Minuten dauern, dann bin ich da … Moment, sehe gerade, dass mit einer Registrierung immer nur einer bloggen kann. Hm, dumm jetzt, es gibt gar keine Anmeldungsmöglichkeit für Autorenduos. Haben die wohl vergessen in dem Netz da, ganz schön nachlässig … Aber ich hab den anderen, den Kobr, nun mal am Hals, also muss ich da irgendwie anders weiterkommen.
    Was für eine Adresse geb ich da denn jetzt eigentlich für die Anmeldung an? Nicht, dass die (und wer sind die überhaupt?) noch denken, wir wohnen zusammen, der Kobr und ich. Und den Blogger-Namen muss ich auch ändern, weil der muss ja für uns beide passen. Hübscherjungerundbescheidenermann eignet sich also nicht. Hm, wo mach ich jetzt das? Mist, geht nicht. Muss beim Webmaster anrufen. Egal, der hilft seinem Diener schon.
    Das kann nur der Administrator, heißt es da.
    Ach so, ja, danke. Nur gut, dass ich nicht Klufti bin, der würde jetzt wahrscheinlich im Telefonverzeichnis nach einem Wolfgang Administrator suchen … Ich dagegen – weiß eigentlich auch nicht, wer das ist. Also, was er macht, schon, aber wer ist das? Gut, noch mal anrufen. Administrator bin ich selbst. Gut zu wissen und – schwupps, Name geändert.
    So, jetzt nur noch ein Bild uploaden … kreizkruzifix, wie geht das denn nun wieder? Da ist ja gar kein Button zum … okay, noch mal anrufen. Der Webmaster denkt jetzt auch: Nun weiß ich, von wem der Kommissar die Internetschwäche hat. Egal, noch mal fragen.
    »Sie haben aber schon die Anmeldungs-E-Mail bestätigt?«
    Die Anmel… jajaja, natürlich, sicherlich, no question, das hab ich sofort als Erstes gemacht, ha, wer vergisst denn so was, das ist doch das Allerallerwichtigste überhaupt.
    Jetzt schnell auflegen, E-Mail-Programm booten, Mail confirmen – ui, es geht! Ich bin drin. Mit Bild, jawoll. Und eine Nachricht hab ich schon. Vom Administrator höchstpersönlich. Er (sie? ich?) heißt mich willkommen in der Community. Hat die (er? ich?) da extra auf mich gewartet? Mei, das ist so schön, thanks, da kommen mir echt die Tears 2.0, could this only der Klufti erleben.
    So, genug jetzt. Wie gesagt: War eigentlich gar kein richtiger Tagebucheintrag. Eher eine Therapiesitzung. Danke fürs Zuhören.

Wie ich einmal einen schweren
Ausnahmefehler beging

    Von Volker Klüpfel

    Ich muss Ihnen heute etwas gestehen. Ich arbeite ja nicht allein, sondern im Team. Zu zweit, also vielleicht kein richtiges Team, eher eine Notgemeinschaft. Ein Team geht eigentlich erst dann los, wenn man gegen jemanden, den man nicht mag, Koalitionen mit anderen Teammitgliedern bilden kann, um ihn rauszumobben. Das geht

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