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Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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1.
    Thorta brennt
    Ferrol, Thorta
     
    Die vier Männer überwanden den letzten Hügel. Sie hatten nun das erste Mal einen ungehinderten Blick über das Land, das sich vor ihnen ausbreitete. Doch was sich ihnen im Licht der Morgensonne bot, war eher ernüchternd.
    Drei von ihnen waren Lichtjahre geflogen und viele Kilometer gereist, um hier zu sein. Alle drei hatten die Kälte und die Luftlosigkeit des Weltraums überstanden, ebenso die erhöhte Gravitation und die oftmals beklemmende Luftfeuchtigkeit dieser Welt.
    Jeder der drei Erdgeborenen hatte andere Träume von fremden Welten.
    Die Träume des einen mochten so ausgesehen haben wie die Bilder in den frühen Science-Fiction-Fernsehsendungen der 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts. Da hatten Männer in unterschiedlich farbigen Overalls Planet nach Planet besucht, auf denen menschenähnliche Außerirdische wohnten, deren Frauen hübsch und deren Stiefel immer sauber waren.
    Die Träume des Zweiten mochten von Monstern erzählt haben, die nach den Atombombenabwürfen in den 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts auf Japan aus Vulkanen oder dem Meer gekommen waren, um Japan und besonders Tokio dem Erdboden gleichzumachen. Hätten die japanischen Regisseure damals geahnt, dass ihr Heimatland nicht einmal 60 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki Opfer einer von ihnen selbst durch Fahrlässigkeit verursachten atomaren Katastrophe werden würde, sie hätten sich nicht getraut, in ihren Filmen mit der Atomenergie und ihren Folgen herumzuspielen.
    Die Träume des Dritten mochten von technisch weit überlegenen fliegenden Untertassen gehandelt haben, aus denen wunderschöne Bewohner einer spirituell viel weiterentwickelten Kultur gestiegen waren, um den Menschen den Weg zu einem Kosmos der Brüderlichkeit, der Liebe und der reinen Energieerzeugung zu zeigen.
    In den letzten Tagen hatte jeder von ihnen einiges über diese fremde Welt erfahren. Sie hatten einen Planeten unter fremder Sonne betreten. Sie hatten dort Wesen kennen gelernt, die vom Aussehen her nur wenig von dem Aussehen der Menschen abwichen. Ihre Träume, ihre Wünsche schienen aber denen der Menschen zu gleichen.
    Alle drei Erdgeborenen hatten im Moment dieselben Bilder vor Augen, wenn sie auf die Ebene hinunterschauten. Wie in einem jener Computerspiele, in denen man eine Zivilisation aufbauen und zu den Sternen führen musste, spielte sich das historische Geschehen vor ihrem inneren Auge ab.
    Ferronische Jagdgruppen wurden zu Stämmen, die nach Bauplätzen für ihre Siedlung suchten. Die ersten Siedler mussten diese Stelle hier mit Bedacht ausgewählt haben. Aus der Vereinigung zweier kleiner Flüsse entsprang ein großer Fluss, der sich am Horizont im Nebel des frühen Morgens verlor. Die ersten Siedler waren sicher vor Urzeiten dem Fluss landeinwärts gefolgt, um Platz für eine erste Niederlassung zu finden. Die Hügelketten im Norden und Osten beschirmten das Tiefland, sodass es vor der Witterung ein wenig geschützt war. Wahrscheinlich hatten die Siedler das Gebiet zwischen den beiden Flüssen gewählt, da es fruchtbar und leicht zu verteidigen war.
    Die Hügelketten sorgten dafür, dass Vorposten, die auf ihnen stationiert waren, weit in das Land hinausspähen und jede Bedrohung erkennen konnten, bevor sie sich der Stadt zu weit genähert hatte.
    Im Laufe der Zeit war die Siedlung weiter gewachsen. Später hatte es hier eine kleine Stadt gegeben, dann Stadtmauern, Befestigungsanlagen, einen Regierungssitz. Noch später war der Einfluss der Stadt immer größer geworden. Vielleicht hatte sie erst über ein kleines Stammesgebiet geherrscht, dann über ein größeres Königreich, schließlich über den ganzen Kontinent.
    Doch die Entwicklung war auf Ferrol weiter gegangen als auf der Erde. Hier weitete sich der Herrschaftsbereich der Stadt später über den Planeten und noch später über das ganze System aus. Von hier aus wurde jetzt ein ganzes Sonnensystem beherrscht. In Friedenstagen starteten hier Raumschiffe zu anderen Welten.
    Ein langer Weg, dachte Rhodan. Ein verdammt langer Weg.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte Tschubai Chaktor, ihren verbleibenden ferronischen Begleiter. Welch Glück, dass wir wenigstens Translatoren haben – sonst wären wir völlig auf uns gestellt, dachte Rhodan.
    Bis vor wenigen Minuten waren sie noch zu fünft gewesen. Der ferronische Widerstand hatte sie bis hierher eskortiert – und dann keinen Schritt weiter , wie der sie begleitende Ferrone es formuliert hatte. Er

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