Zwei Herzen im Einklang

entsteht, wenn man irgendetwas nicht akzeptieren kann«, sagte ich. »Was kannst du nicht annehmen?«
    Â»Ich kann nicht akzeptieren, dass es meinen Eltern gleich ist, was ich mache«, antwortete Barbara.
    Das war die gleiche Antwort, die sie auf die erste Frage gegeben hatte, jedoch ohne jede Veränderung in ihrer Tonlage. Wir beide erkannten das.
    Ich sagte: »Barbara, seit unseren ersten Sitzungen habe ich keinen solchen Widerstand gespürt. Du machst die Sitzung nicht, um wirklich etwas zu verändern, und so wie ich vermutet hatte, als du darüber sprachst, hast du nicht wirklich akzeptiert, wie deine Eltern sind.«
    Â»Das tut mir weh, was du da sagst.«
    Ich sagte: »Barbara, wenn jemand wütend ist, weil ein Bedürfnis nicht erfüllt wird, und das zur Masche wird, dann benutzt man die ›Verletzung‹ als Abwehrmechanismus, wenn jemand anderer versucht, mit einem darüber zu reden. Als Nächstes taucht dann der Autoritätskonflikt auf, aber wenn man darin nicht stecken bleibt, dann kann man in einen
Zustand der Einheit aufsteigen, in dem Bewusstsein und Leben auf einer ganz neuen Ebene eins werden.«
    Ich fragte Barbara: »Spürst du den Autoritätskonflikt?«
    Â»Ja, sehr gut.«
    Â»Und kannst du die Wut und die Masche dahinter fühlen?«
    Â»Ja, die fühle ich auch«, sagte sie.
    Â»Mach weiter«, sagte ich. »Die Einheit ist ganz nah. Dass du dich verletzt gefühlt hast und du dann darüber streiten wolltest, sollte mich von der Tatsache ablenken, dass du noch überhaupt nichts akzeptiert hast, sondern seit dem Alter von zwei Jahren wütend bist und einen Groll hegst. Das hat dich auf Konkurrenzverhalten in deiner Familie festgelegt, aber wenn jemand so stecken bleibt, dann hat das meistens mit seiner Angst vor Gott zu tun.
    Das lässt Menschen Veränderungen fürchten, weil sie glauben, dass der unerbittliche Zug von Gottes Liebe sie geradewegs aus dieser Welt ziehen würde. Das würde natürlich nicht geschehen, sondern ihr Ego würde abschmelzen, weil es nun nicht mehr notwendig wäre. Eltern ändern sich selbstverständlich nicht, bevor du das nicht tust. Das ist ein Muster, in dem du wirklich blockiert bist.«
    Dann erzählte Barbara, dass ihre Tochter in einem ähnlichen Muster steckte und nichts, was Barbara unternahm, konnte diesen Ort, an den sich ihre Tochter zurückgezogen hatte, zugänglich machen. Barbara erkannte, dass dies ihr eigenes Muster war und dass die einzige Möglichkeit, ihrer Tochter oder ihren Eltern zu helfen, darin bestand, sich selbst zu verändern.
    Ich erzählte Barbara, dass die Lebensaufgabe, die sie im Alter von zwei Jahren abgelehnt hatte, die ihre Angst vor Gott
und ihren Konkurrenzkampf in der Familie geheilt hätte, die Gabe war, mit ganzem Herzen bei allem zu sein, was sie unternahm. Wir erkannten beide, dass dies ihrem natürlichen Stil entsprach.
    Ich merkte an: »Ich habe davon gehört, dass du an deinem Arbeitsplatz und zu Hause mit ganzem Herzen bei der Sache bist, und ich weiß, dass nichts dich zufriedenstellen wird, wenn du dich nicht ganz eingesetzt hast. Das wird alles in die richtige Richtung lenken, von der du mit zwei Jahren abgekommen bist, weil du Angst hattest, zu sehr im Mittelpunkt zu stehen. Lieber bist du damals dem Pfad deines Egos gefolgt, dass du missverstanden und nicht anerkannt wirst. Triff jetzt die richtige Wahl. Gestatte dir selbst, die Gabe zu empfangen, die Angst vor Gott zu heilen, und nimm das Geschenk des Himmels an, Konkurrenzmuster zu heilen. Lebe deine Bestimmung, dich selbst ganz zu geben. Nur das wird dich glücklich machen.«
    Aus einer der widerspenstigsten Sitzungen, die Barbara und ich je hatten, wurde ein Scheideweg, an dem sie erneut wählen und sich jetzt richtig entscheiden konnte. Das veränderte die Muster der Wut ihrer Tochter, sodass sie erreichbar blieb, als sie anfing, in diese Falle zu geraten, und es half Barbara, ihre Eltern anders zu sehen.

Lektion 72
Bestimmung übertrumpft Familienverschwörung
    Wenn wir unsere Bestimmung annehmen, dann nehmen wir damit das »goldene Leben« an. Um dazu fähig zu sein, müssen wir über die Angst hinausgegangen sein, alles zu empfangen und zu haben, ebenso wie über unsere Familienverschwörung. Sie ist die größte Falle, die das Ego benutzt, um uns klein und unabhängig zu halten. Wenn wir das Goldene Leben haben