Zwei Herzen im Einklang
tiefsten Ebene spiegeln sie unsere Angst vor Intimität wider. Frage einfach, wie viele dieser Teufelskreise du hast, und lege sie in die Hände Gottes. Es entspricht mit Sicherheit nicht dem Willen Gottes, dass du auf irgendeine Weise leidest oder dich opferst, und das ist auch nicht dein eigener wahrer Wille. Nur wenn du dich mit dem Ego identifiziert hast, wirst du Zorn, Aufopferung oder irgendeine Form von Schmerz spüren. Das wäre dann der Punkt, an dem du erkennen kannst, dass du einen Fehler gemacht hast und dass du ihn loslassen kannst. Stattdessen kannst du um den Frieden und die Gnade bitten, die Situation vollständig »umzuschreiben«, damit du die Liebe und Heilung wieder herstellen kannst, die Ziel und Zweck der Beziehung sind.
Dein Ego sagt dir, dass deine Beziehung das Ende deiner Einsamkeit bedeutet. Dann veranlasst es dich, dich so zu verhalten (von dir aus gesehen jedoch unabsichtlich), dass deine Einsamkeit verstärkt wird, was zu deiner Verzweiflung darüber beiträgt, überhaupt jemals glücklich sein zu können. Sobald du realisierst, dass du schiefliegst â was sich daran festmacht, dass du etwas anderes als Glück erfährst â, könntest du jedoch auch erkennen, dass du dein Glück und deine Lebensfreude zurückgewinnen kannst, da sie dein Geburtsrecht als ein Kind Gottes sind. Entledige dich jeglicher Parteinahme für dein Ego und erlaube dem Heiligen Geist, dich zu leiten. Die Lösung, der neue Weg und der Durchbruch sind nicht so weit entfernt, wie du meinst.
Aufopferung imitiert Geben. Du hast die Form, aber nicht den Geist. Geben vereint dich mit dem anderen und bereichert beide. Aufopferung ist eine Form von Rivalität, die nicht dem Bedürfnis dient, das es zu stillen vorgibt. Es erschöpft den, der sich opfert, und lässt den anderen unerfüllt. Aufopferung ist in seinem Geben mit Bedingungen verknüpft, weil es nicht nur etwas dafür haben will, sondern noch dazu anstrebt, dass du dich verpflichtet fühlst und dich gleichfalls opferst. Aufopferung ist Teil einer Kette von Rollen, die auch die Opfer-TäterRollen und die Rollen der Unabhängigkeit umfasst. Keine dieser Rollen ermöglicht Empfangen, keine schlieÃt dich mit ein.
ÃBUNG Wenn du Aufopferung loslässt, ist es von wesentlicher Bedeutung, die Gesamtkonstellation von Rollen loszulassen, an denen das Muster von Aufopferung »klebt«. Das gibt dir Raum für deine Partnerschaft und macht dich frei, sodass du und dein Partner, deine Partnerin, dass ihr euch wirklich zu dem entfalten könnt, wozu ihr einzeln und in eurer Partnerschaft hier seid.
Lektion 84
Die Anziehungskraft von Schuld
Das Ego fördert die Attraktivität von Dunkelheit und Schuld, die uns stark anzuziehen vermögen, weil das Ego selbst aus Dunkelheit besteht und sich von Schuldgefühlen nährt. Je mehr wir in Getrenntheit leben, desto mehr Liebe und innige Verbundenheit haben wir verloren. Das Ego ersetzt dies durch Besonderheit â dadurch, dass wir Aufmerksamkeit bekommen, dass sich das Leben hauptsächlich um uns dreht, dass wir danach streben, zu dominieren oder uns zu unterwerfen, dass wir gewinnen oder verlieren, kontrollieren oder kontrolliert werden.
Das befriedigt uns nicht, und wir sind gefangen in einem Kreislauf von: »Es ist nie genug«. Das drängt uns in ein Muster des Nehmens hinein, denn wenn wir empfangen würden, würden wir uns wieder innig verbinden und die Unabhängigkeit verlieren, zu der Getrenntheit führt. Unabhängigkeit und Trennung sind jedoch keine Freiheit, sondern Dissoziation, Abspaltung. Sie beherrschen und bauen Rivalitäten auf. Wir wollen nicht empfangen, weil wir die Identität, die wir für uns geschaffen haben, sehr schätzen. Sie würde abbröckeln und sich in Liebe verwandeln oder in das, als was Gott uns erschaffen hat.
Die Rollen, die aus verlorener Verbundenheit entstehen, wie zum Beispiel die Rolle des unabhängigen Rebellen, die des
bedürftigen Opfers und die des sich aufopfernden Märtyrers, erzeugen und verstärken Schuldgefühle. Wenn sich Schuld und Rollen weiter aufbauen, wachsen damit auch die Distanz, die leblose Abgestumpftheit und der Machtkampf in unserer Beziehung. Das bewirkt dann Langeweile als Abwehrmechanismus oder führt zum Drama, um mehr Aufregung zu erleben, aber es baut nicht die Beziehung auf. Schuldgefühle lassen uns feststecken, und da
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