Zwei Herzen im Einklang

überzeugt, dass wir jene Aggressionen, die wir an anderen auslassen, nicht selbst zu erdulden haben, und dass die Schuld, die wir auf andere schieben, nicht selbst ertragen müssen. Das entspricht natürlich nicht der Wahrheit, aber das Ego ist »der Vater aller Lügen«.
    Wenn du die Prozentanteile auf allen drei Ebenen gefunden hast, frage dich, wofür du Angriff und Eigenangriff benutzt. Vertraue auf deine blitzschnelle Intuition, die dir Antworten geben wird, und sich dabei nicht von deinem Ego und seinen Drohungen ablenken oder aufhalten lässt. Wir sind zielgerichtete Wesen und verfolgen mit Angriff und Eigenangriff auf allen diesen drei Ebenen einen Zweck.
    Frage dich als Nächstes, welche Auswirkung deine Aggression auf deine Beziehungen auf der Ebene des Alltagsbewusstseins gehabt hat. Und dann frage dich, welche Auswirkung deine Autoaggression auf der Ebene des Alltagsbewusstseins für deine Beziehung und Familie gehabt hat.
    Wenn das abgeschlossen ist, dann frage nach der Wirkung auf die Menschen, die du liebst – auf der unterbewussten Ebene. Schließlich fragst du danach, was dein unbewusster Angriff und dein
unbewusster Eigenangriff für jene bewirkt haben, die du liebst. Ist das alles wirklich das, was du gewollt hast? Oder möchtest du eine neue Wahl treffen?
    Du kannst diese drei Ebenen von Angriff und Eigenangriff entweder loslassen oder sie alle in die Hände Gottes legen, damit er sich für dich darum kümmert. Das wird sehr viel mehr Freiheit und Verbundenheit in deinen Beziehungen erzeugen.
    Die zweite Übung besteht darin, sich zu entspannen und sich ganz tief in das eigene Selbst sinken zu lassen. Das Fundament deines Geistes ist nicht dein Ego mit seinem Wesen von Angriff und Eigenangriff, sondern die Liebe und das Licht deines Spirits. Das ist das Ziel, auf das wir jetzt zusteuern. Gestatte dir, so tief in dich selbst einzusinken, dass du bis zur dunklen Wolke gelangst, die dein Ego ist. Bitte dein höheres Bewusstsein, deine Engel und deine Geistführer, bei dir zu sein.
    Sinke dann in diese Mauer der Dunkelheit ein.
    Halte einen Augenblick lang inne und frage dich, wie es sein würde  – falls du nicht beschützt würdest –, all diese Aggression und Autoaggression selbst zu erfahren. Sobald du die Antwort erhältst, ist es Zeit, diesen Punkt ganz hinter dir zu lassen und dir zu erlauben, durch den Boden dieser dunklen Wolke weiter nach unten zu sinken in das, was jenseits davon ist.
    Manche Menschen erleben unmittelbar wunderschöne, fröhliche Orte im Geiste, während sie noch auf dem Weg zu dem sind, was sich jenseits des Fundaments des Egos befindet.
    Welches Erlebnis du auch haben magst, erfreue dich daran und gehe dann weiter, bis du die Liebe und das Licht erreichst, die du selbst bist, und bis du zu jener Ebene dieser Liebe und dieses Lichts gelangst, die Eins-Sein ist.
    Wenn du in diesem Zustand eine Weile lang ausgeruht hast, bleibe
noch etwas länger, damit du dich an diese Erfahrung gewöhnst. Dann erhebe dich wieder nach oben und sieh, wo du das Fundament des Egos durchstoßen hast. Brich an einer anderen Stelle durch das Ego hindurch, damit die Wahrheit deines wirklichen Wesens in dieses Fundament des Egos einzufließen beginnt und es auflöst.
    Bringe die Beglückung des Friedens mit, den du erreicht hast, und stell dir vor, dass du dies mit deinem Partner und deiner Familie teilst. Das verdienen sie wirklich, und du bist genau die Person, die das mit ihnen teilen kann.

Lektion 86
Rollen und Bewertungen
    Jede unserer Rollen fußt auf einem Fundament, das aus Beurteilungen aufgebaut ist. Unsere Rolle ist eine Feststellung gegenüber einer uns früher wichtigen Person, die besagt: »So hättest du es tun sollen, so hättest du dich verhalten sollen.«
    Jede Rolle ist eine Form von Opfer, das zu Burnout führt, weil wir aus all dem »Machen« in unseren Rollen nicht wirklich etwas empfangen können. Wir tun, was der Form nach korrekt ist, aber aus dem falschen Grund. Wir tun es, um einem anderen uns wichtigen Menschen einen Vorwurf zu machen. Jedes Opfer, das wir erbringen, weist auf eine Verkettung mit dieser uns wichtigen Person hin, und wir greifen uns selbst an, indem wir nichts empfangen und nicht glücklich sind. Wir stufen uns selbst in ein Leben harter Arbeit zurück, aber es ist nicht die Art echter Arbeit, die uns glücklich macht. Wahre Arbeit zieht