Zwei Herzen im Einklang

gehabt, bevor sich der jetzige Erfolg einstellte, und Terry hatte gemeint, dass diese früheren Schwierigkeiten auch ihre Schuld gewesen seien. Ihr verstecktes Gefühl, dass ihr Leben von ihren Eltern ruiniert worden sei, hatte sie dazu veranlasst, ihre Eltern insgeheim zu verfluchen.
    Terry spürte auch eine übertriebene Angst vor dem Tod und hegte zwanghafte Gedanken, dass jemand, der ihr nahestand, sterben würde. Als sie entdeckte, dass sie Menschen verfluchte, konnte sie erkennen, dass diese Befürchtungen etwas entsprangen, was sie selbst aussandte. Sie realisierte auch, wie diese Angst vor dem Tod bereits begonnen hatte, als sie sich davor fürchtete, überhaupt geboren zu werden.
    Bevor sie heiratete, in ihren Zwanzigern, hatte sich das sogar zu der Angst ausgewachsen, das Haus zu verlassen oder von ihren Eltern getrennt zu sein. Terry erkannte, wie das alles gegen sie gearbeitet hatte, allein wegen des Geschehens kurz vor ihrer Geburt.
    Wir untersuchten, welche Gaben sie wegen dieses Ereignisses im Schoß vermeiden wollte, und Terry entdeckte, dass sie die Gabe besaß zu teilen und die Fähigkeit, die Furcht vor Veränderung bei anderen Menschen zu heilen.
    Sie stellte sich vor, diese Gaben mit ihren Eltern zu teilen. Dann verabschiedete sie sich von ihren »Ich habe ihr Leben
ruiniert – Sie haben mein Leben ruiniert«-Verschwörungen und von ihrer Todes-Verschwörung. Sie ließ auch ihre Ichvorstellung los, eine Eigenbrötlerin und Einzelgängerin zu sein, und den Teufelskreis von Rollen der Bedürftigkeit, der Aufopferung und der Unabhängigkeit, die sogar schon vor ihrer Geburt zu einem Teil ihres Bewusstseins geworden waren. Als Nächstes trennte sich Terry schließlich von ihren Konkurrenzmustern, die sie ihr ganzes Leben hindurch geplagt hatten.
    Terry schaffte das alles in Rekordzeit und fing an zu spüren, wie heilende Energie in ihre Schulter floss.
    Sie war mit Schulterschmerzen gekommen und entdeckte, dass sie sich viele sinnlose Muster aufgeladen hatte. Im Verlauf der Sitzung spürte sie, wie sie freier wurde, mehr Frieden in sich fand und offen dafür wurde, etwas Neues zu lernen. Als sie die Praxis verließ, fühlte sich Terry ihren Eltern und ihrem Mann viel näher. Sie hatte ein erstaunliches Maß an Arbeit in einer einzigen Sitzung geleistet und verließ die Praxis voller Siegesgefühle.

Lektion 31
Sich unerwünscht fühlen – anders betrachtet
    So viele von uns fühlen sich von ihren Eltern unerwünscht. Manche von uns haben das sogar schon gespürt, bevor sie geboren waren. Andere haben sich abgelehnt gefühlt, weil sie ein Mädchen und kein Junge waren oder weil sie schon viele ältere Geschwister hatten. Die meisten dieser Gefühle waren so schmerzlich, dass daraus Verschwörungen entstanden sind, die wir bisher nie haben überwinden können. Die Verschwörung, sich unerwünscht zu fühlen, kann zu einer Vielzahl anderer Muster führen, zum Beispiel zu »Ich habe ihr Leben ruiniert«, zu einem gebrochenen Herzen, Rachegelüsten, Schuldgefühlen, Versagensängsten, Minderwertigkeitsgefühlen sowie zu Beziehungs-, Mangel- und Sex-Verschwörungen, um nur einige wenige zu nennen.
    Und dennoch: Wenn wir irgendetwas fühlen, kann das nur entstanden sein aus etwas, das wir getan haben  – denn alle Gefühle sind innen. Sie entstehen aufgrund von Auswahl, von freier Entscheidung. Was wir gespürt haben, war etwas, wozu wir uns auf der Grundlage der Deutung dessen entschlossen haben, was unsere Eltern gemacht haben. Wir haben ihr Verhalten oder ihre Emotionen dergestalt interpretiert, dass wir uns unerwünscht fühlten. In Wahrheit hatte ihr Gefühl oder ihr Verhalten allerdings damit zu tun, dass sie selbst sich in der betreffenden Situation hilflos gefühlt haben. Wenn ich
Menschen dazu anleite, sich ihre Eltern als zuversichtlich, erfüllt und fähig vorzustellen, so schwer einem das manchmal fallen mag, dann realisieren sie, dass ihre Eltern sie definitiv haben wollten.
    Sogar wenn unser Eltern über eine Abtreibung nachgedacht haben oder wenn sie uns selbst oder dem anderen Elternteil gegenüber gezetert haben, dass sie uns nie gewollt hätten, beginnt das Gefühl, unerwünscht zu sein nicht, solange wir uns nicht dafür entscheiden, dass wir unsere Eltern oder einen Elternteil nicht wollen. Als wir entschieden haben, dass sie uns