Zwei Herzen im Einklang

Beziehung auseinanderbricht oder es zu einer gegenseitigen verbindlichen Entscheidung für den anderen kommt.
    Alle Beschwerden über unsere Partner sind in Wahrheit Selbstanklagen, so wie alle Bewertungen Selbstbeurteilungen darstellen. Der Grund dafür liegt darin, dass alle Anklagen und Urteile entstehen, wenn wir uns selbst bewerten. Das ist letztlich der Ursprung und die Quelle, woraus sich unsere Wahrnehmung und Erfahrung anderer Menschen entwickeln. Wenn unsere Partner nörgeln oder sich beschweren, dann sagt das etwas über die Dinge aus, die unterbewusst in uns sind und nun einfach auf den Partner projiziert werden.
    ÃœBUNG Schreibe deine größten Kritikpunkte über deinen Partner bzw. deine Partnerin auf.

    Frage dich, wie viele dieser Ichvorstellungen du selbst in dir hast. Dann mach das auch mit deinen bedürftigen Ichvorstellungen,
den anklagenden Ichvorstellungen, den nörgelnden Ichvorstellungen und den eigenen Konzepten von Trotz und Wutanfällen.
    Stell dir die erste Garnitur von Ichvorstellungen vor, die du an deinem Partner oder deiner Partnerin nicht magst und die auch deine sind. Frage dich: »Würde ich mich wegen dieser Ichvorstellungen verurteilen?«
    Wenn du dich weigerst, dich deshalb zu verurteilen, dann seid ihr beiden frei. Wenn du dich entscheidest, dich selbst dafür zu verurteilen, dann verstärkst du diese Ichvorstellungen auf die negativste Weise sowohl in dir als auch im anderen.
    Warum solltest du dich selbst verdammen, wenn es doch so leicht fällt, diese Ichvorstellungen loszulassen, anstatt sie zu verstärken und deine Schuldgefühle dafür, dass du dich selbst verurteilst, zu vermehren?
    Wähle erneut aus und erkenne dieses Mal, wie leicht es ist, dich und deinen Partner bzw. deine Partnerin zu befreien.
    Nun wiederholst du dasselbe mit deinen bedürftigen, anklagenden, nörgelnden und trotzigen Ichvorstellungen.
    Ichvorstellungen, die mit Trotz, Wut und Zornesausbrüchen zu tun haben, verstecken den Rebellen, der schreckliche Angst vor Verbindlichkeit hat. Dabei werden Anklagen dazu benutzt, die Distanz und Unabhängigkeit von unserem Partner zu rechtfertigen. Du kannst dich von allen Beschwerden und Ichvorstellungen, die auf Trotz und Wut hinauslaufen, befreien, wenn du nur deine Selbstverurteilung aufgeben würdest. Auf diese Weise befreist du dich vom Balken in deinem eigenen Auge. Und dann ist das kleine Fleckchen im Auge deines Partners keine große Sache mehr. Es ist dann einfach etwas, das du auf leichte Weise zu beseitigen hilfst, ohne Aufgeregtheit oder Ärger – wenn du dich selbst zuerst befreit hast.

Lektion 30
Was sie sich auf die Schultern lud
    Terry hatte, ebenso wie ihr Ehemann, chronische Schulterschmerzen. Schultern, die wehtun, zeigen symbolisch an, was wir fälschlicherweise mit uns herumtragen. Terry entdeckte, dass sie mit ihrem Mann darum konkurrierte, wem es schlechter ging. Terry war wegen der Arbeit in ihrer Dienstleistungsorganisation sehr erschöpft, aber ihr Vertrag war kurz davor auszulaufen und sie freute sich schon darauf. Sie hatte in der Organisation eine schwere Bürde getragen, aber geglaubt, dass ihr Beitrag notwendig sei, um zu helfen, die Welt zu retten. Angesichts des Umfangs der Erschöpfung dachte ich, dass Terrys Ansporn, die Welt zu retten, eine Kompensation war.
    Als ich sie bat, mir intuitiv zu sagen, woher diese Erschöpfung und diese Emotion stammten, sagte Terry mir, dass dies auf den letzten Monat im Schoß ihrer Mutter vor ihrer Geburt zurückging. Ihre Eltern hatten wenig Geld und machten sich Sorgen, wie sie sich um Terry würden kümmern können. Zu diesem Zeitpunkt fing Terry an zu glauben, dass sie das Leben ihrer Eltern ruiniert hätte.
    Als wir uns das näher anschauten, gab Terry zu, dass sie tatsächlich geglaubt hatte, ihre Eltern hätten ihr Leben ruiniert. In der Folge wurde sie zu einem schwierigen Kind, was wiederum Terry in ihrer Überzeugung, dass sie selbst das Leben der Eltern ruiniert hätte, bestärkte. Dadurch geriet Terry
in einen Teufelskreis, in dem es sich für sie so anfühlte, als ob sie nie wirklich ganz und gar ein Teil ihrer Familie gewesen wäre. Und das führte dann zu den klassischen Rollen des Opfers, des Täters und des Unabhängigen, sogar bevor sie geboren wurde, und sperrte sie auch in der Haltung von ständiger Konkurrenz ein.
    Ihr Mann hatte einige geschäftliche Probleme