Zwei Herzen im Einklang
Leben war. Obwohl Janine sich deprimiert fühlte, konnten wir über sein Verhalten gut lachen und erinnerten uns an ein Wort von Shakespeare, das wir umformulierten zu »Mich deucht, er protestiert zu sehr«.
Janine hatte eine Menge an Wut über Mark während all der Monate angestaut, während sie sein schlechtes Verhalten geduldet hatte. Ich machte sie darauf aufmerksam, dass ihr Ãrger und ihr Kummer nur eine Form darstellten, an ihm festzuhalten. Sie hatte mir schon am Telefon berichtet, wie Mark am Anfang der Woche versucht hatte, mit ihr einen Streit anzufangen. Ich wies sie darauf hin, dass dies seine Methode war, an seiner Unabhängigkeit festzuhalten, während er sich zugleich durch den Streit bei ihr »einhakte«, um sie ihrerseits
dazu zu bringen, an ihm festzuhalten. Ich sagte ihr, es sei gleich, ob Mark das nun bewusst oder instinktiv so machte, und dass es Zeit war, loszulassen und weiterzugehen.
Als Nächstes sprachen Janine und ich darüber, dass beide Partner sich dazu entschlossen haben, wenn eine Beziehung endet. Einer übernimmt beim Zerbrechen der Beziehung die Rolle des Unabhängigen, manchmal auch des Schuftes, während der andere sich freiwillig die Rolle des Abhängigen aussucht, was manchmal auch die Opferrolle ist.
Da sie in den vergangenen zehn Jahren immer wieder einmal an Partnerworkshops teilgenommen hatte, wusste Janine, dass die Frage von Unabhängigkeit und Abhängigkeit die gröÃte Lektion für eine Beziehung darstellt. Jede Beziehung, die sie seither eingegangen war, gestaltete sich etwas besser als die jeweils vorherige, und mit etwas Coaching war sie rasch dabei vorangekommen, sich für das nächste Stadium ihres Lebens zu entscheiden. Das tat sie sowohl, indem sie loslieÃ, als auch, indem sie alle bisher noch nicht erlernten Lektionen über Unabhängigkeit und Abhängigkeit aufarbeitete.
ÃBUNG Ich fragte Janine, welche Seelengabe sie für ihren Exfreund mitgebracht hatte, um ihn vor sich selbst zu retten, und sie antwortete: »Vergebung.« Und ich fragte sie, welches Geschenk der Himmel ihm durch sie geben wollte, und sie sagte: »Die Vergangenheit loslassen«, da ihr Exfreund als Junge einige ziemlich traumatische Erlebnisse durchgemacht hatte.
Ich bat Janine, sich erneut und verbindlich für den nächsten Schritt in Beziehungen zu entscheiden und auch für das Teilen ihrer Gaben. Janine fühlte sich schon besser, aber es gab noch mehr. Ich erzählte ihr vom Handelsposten des Himmels â eine
Heilmetapher, wie man Schmerz und Probleme dem Himmel übergibt und etwas Positives an deren Stelle empfängt. Janine fühlte sich spirituell ausreichend verbunden, um diese Abkürzung zu nutzen.
Danach lud ich Janine ein, sich selbst für alles zu verzeihen, was in der Beziehung geschehen war und was sie mit ihrem Freund hatte geschehen lassen, denn wie es im Kurs in Wundern heiÃt: »Nur glückliche Anblicke und Klänge können ein Bewusstsein erreichen, das sich selbst vergeben hat.« 14
Janine fühlte sich schon etwas besser, aber noch nicht richtig gut. Also versprach ich ihr, dass wir eine umfassende Reise durch unbewusste Muster unternehmen würden.
ÃBUNG Wir fingen mit Verlust und Trauer an, und ich bat sie, alle ihre Verlust- und Trauergeschichten aufzugeben. Geschichten sind unbewusste Seelenmuster, die wir Kapitel um Kapitel weiterschreiben, manchmal negativ, manchmal positiv. Nachdem sie diese Trauergeschichten und all die anderen Fallen zum Handelsposten des Himmels genommen und sie umgetauscht hatte, erhielt sie Glück, Frieden, Gnade, Liebe, Selbstwert, Licht, Freiheit etc. Als Nächstes lieà ich sie all ihre Verlust- und Kummer-Verschwörungen zu diesem Handelsposten bringen. Verschwörungen sind Fallen des Egos, die so gebaut sind, dass es aussieht, als ob es keinen Ausweg mehr gäbe.
Dann lieà ich sie mit ihren Schatten arbeiten, beispielsweise mit dem »Ich habe immer Pech-Schatten«, und half ihr, sie alle loszulassen. Dann löste sie sich von ihren Verlust- und Traueridolen,
die unbewusste Orte darstellen, an denen wir insgeheim Verlust und Trauer anbeten, als ob sie uns glücklich machen oder retten könnten.
Danach führten wir die gleichen Ãbungen durch für Angst, Depression, Zorn, gebrochene Herzen, Rachegelüste, Bedürftigkeit, Abhängigkeit, Schuldgefühle, Selbstwertmangel, Opfermuster,
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