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Zwei Jahre Ferien

Zwei Jahre Ferien

Titel: Zwei Jahre Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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eines Thieres. Seht nur das seltsame Verhalten des Hundes!
    – Schleichen wir unter dem Gebüsch hin, sagte Evans, und Sie, Herr Doniphan, da Sie sicher schießen, fehlen Sie ja keinen der Schurken, wenn einer sichtbar würde! Eine nützlichere Kugel werden Sie nie verschossen haben!«
    Einige Augenblicke später hatten Alle die ersten Baumgruppen erreicht. Hier, am Saume der Trapswoods, fanden sich noch Spuren eines neuerlichen Lagers, halb verkohlte Zweige und kaum erkaltete Asche.
    »Ganz sicherlich hat Walston an dieser Stelle die letzte Nacht verweilt, bemerkte Gordon.
    – Und vielleicht war er sogar vor wenigen Stunden noch hier, antwortete Evans. Ich halte es also für richtiger, wir ziehen uns mehr nach dem Steilufer hin zurück…«
    Er hatte kaum geendet als von rechts her ein Krachen erschallte. Eine Kugel schlug, nachdem sie Briant leicht am Kopfe gestreift, in den Baum, an den er sich lehnte.
    Fast zu derselben Zeit donnerte noch ein anderer Schuß, dem ein Schrei folgte, während etwa fünfzig Schritte weiterhin eine Masse schnell unter den Bäumen verschwand.
    Doniphan war es gewesen, der, als Ziel den Rauch des ersten Schusses nehmend, Feuer gegeben hatte.
    Da der Hund nicht stehen blieb, eilte Doniphan, von Kampfesmuth beseelt, diesem ohne zu überlegen nach.
    »Vorwärts! rief Evans, wir können ihn nicht allein in’s Gedränge kommen lassen!«…
    Nur wenige Minuten später hatten sie Doniphan erreicht und bildeten da einen Kreis um einen inmitten des hohen Grases ausgestreckten Körper, der kein Lebenszeichen mehr von sich gab.
    »Der hier, das ist Pike! sagte Evans. Dieser Schurke hat seinen Lohn empfangen! Wenn der Teufel auf ihn Jagd macht, wird er nicht als Schneider wieder nach Hause kommen. – Wieder Einer weniger!
    – Die Anderen können nicht weit von hier sein, bemerkte Garnett.
    – Nur, junge Freunde, lassen wir uns nicht unnöthig sehen.
    – Nieder auf die Knie! Auf die Knie!«…
    Ein dritter Knall, dieses Mal von der linken Seite. Service, der den Kopf nicht niedrig genug gehalten hatte, erhielt einen Streifschuß an der Stirn.
    »Bist Du verwundet?… rief Gordon auf ihn zueilend.
    – O, es ist nichts, Gordon, gar nichts, antwortete Service. Höchstens eine leichte Schramme!«
    Jetzt galt es, sich nicht von einander zu trennen. Nachdem Pike getödtet war, blieb nur Walston mit noch vier Leuten übrig, welche in geringer Entfernung hinter den Bäumen Aufstellung genommen haben mochten. Evans und die Seinigen bildeten, unter dem Gesträuch hingekauert, eine gedrängte Truppe, bereit sich zu vertheidigen, von welcher Seite der Angriff auch erfolgte.
    Plötzlich rief Garnett:
    »Wo ist denn Briant?
    – Ich sehe ihn nicht mehr!« antwortete Wilcox.
    In der That war Briant verschwunden, und da sich das Gebell Phanns jetzt nur mit erneuerter Heftigkeit hören ließ, war zu fürchten, daß der unerschrockene Knabe mit einigen Leuten der Bande in’s Handgemenge gekommen sei.
    »Briant!… Briant!« rief Doniphan.
    Alle folgten, vielleicht unbewußt, den Spuren Phanns nach. Evans hatte sie nicht zurückhalten können. Sie schlüpften von Baum zu Baum und gewannen so immer mehr an Terrain.
    »Vorsehen, Master, vorsehen!« rief plötzlich Croß, der sich schnell zur Erde niederwarf.
    Instinctiv senkte der Steuermann den Kopf, gerade als eine Kugel nur wenige Zoll über ihn hinpfiff.
    Als er sich gleich wieder aufrichtete, bemerkte er einen der Spießgesellen Walston’s, der durch das Gehölz flüchtete.
    Er erkannte Rock, der ihm die Nacht vorher entkommen war.
    »Das für Dich, Rock!« rief er.
    Er gab Feuer und Rock verschwand, als ob die Erde sich unter ihm aufgethan hätte.
    »Sollt’ ich ihn nochmals gefehlt haben?… rief Evans. Alle Wetter, das wäre Pech!«
    Alles das geschah binnen wenigen Secunden. Plötzlich erschallte das Gebell des Hundes ganz in der Nähe und gleich darauf hörte man die Stimme Doniphan’s.
    »Fest halten, Briant, halt aus!« rief er.
    Evans und die Anderen sprangen nach der betreffenden Seite hin, und zwanzig Schritte weiter sahen sie Briant im Kampfe mit Cope.
    Der Elende hatte den Knaben schon zu Boden geworfen und wollte ihm eben das Messer ins Herz bohren, als Doniphan, der zur rechten Zeit dazu kam, um den Stoß abzulenken, sich auf Cope warf, ohne vorher Gelegenheit gehabt zu haben, seinen Revolver zu ziehen.
    Jetzt traf ihn das Messer des Schurken mitten in die Brust… er fiel zusammen, ohne nur einen Laut von sich zu geben.
    Cope, welcher

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