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Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)

Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)

Titel: Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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durch das Bilderbuch.
    Jenna, die unbeeindruckt weiter in dem Buch blätterte, blieb auf der Bank sitzen, während Vanessa langsam zur Tür ging. Sie öffnete, und ihr Verdacht bestätigte sich.
    Er war es. Er war es wirklich. Eine Erinnerung aus einer Welt, die sie längst hinter sich gelassen glaubte.
    »Ich frage mich, warum ich mir so sicher war, dass du vor der Tür stehst«, sagte sie nach einem Moment des Zögerns.
    Er lächelte. Ein Lächeln ohne Erwartungen, ohne Ansprüche. Das Anrecht darauf hatte er verspielt, zumindest das war ihm klar. Trotzdem konnte er seinen Charme nicht vollkommen unterdrücken. Seine aquamarinblauen Augen blitzten auf, als sich ihre Blicke trafen. Sein kohlschwarzes Haar war etwas länger, als sie es in Erinnerung hatte, und wellte sich leicht am Hinterkopf; wenn man genauer hinsah, konnte man sogar noch leichte Kammspuren erkennen.
    »Ness«, sagte er leise. Eine einzige Silbe genügte, um sie völlig aus der Fassung zu bringen.
    »Ich habe es geahnt. Ich habe gewusst, dass du kommen würdest, und doch habe ich …« Sie bemühte sich, ruhig zu atmen.
    »Und doch hast du was?« Er trat einen Schritt näher, bis er mit einem Fuß in der Küche stand, dann senkte er den Kopf leicht zur Seite, suchte ihren Blick.
    Instinktiv trat sie ein Stück zurück, während sie seinem Blick auswich. »Bitte tu das nicht, Lenny. Du kannst hier nicht einfach auftauchen und so tun, als wäre nichts geschehen.«
    »Woher wusstest du, dass ich kommen würde?«, fragte er vorsichtig.
    »Es spielt doch keine Rolle, ob ich es gewusst, geahnt oder befürchtet habe«, antwortete sie.
    Er schob die Hände in die Taschen seiner Lederjacke und lächelte in altvertrauter Selbstsicherheit. »Ich hatte gehofft, dass du zumindest etwas überrascht wärst.«
    »Das würde aber nichts daran ändern, dass es eine blöde Idee von dir war, herzukommen.« Vanessa räusperte sich und erwiderte seinen Blick mit dem letzten bisschen Selbstbewusstsein, das sich in seiner Anwesenheit abrufen ließ.
    »Du siehst gut aus.« Er musterte sie aufmerksam. Den Zopf, der ihr seitlich über die Schulter fiel, das schwarze Tanktop, das sie unter der weißen Strickjacke trug.
    »Schmeichel mir nicht, Lenny. Das hat damals nicht funktioniert, und das funktioniert heute noch viel weniger.« Sie rang um Fassung. »Kommt Katie noch? Bist du hier, um mir etwas von ihr auszurichten?«
    »Katie hat mich gebeten, Jenna abzuholen.«
    »Du bist nicht als bevollmächtigte Person eingetragen«, antwortete sie kühl. »Und das weiß Katie.«
    »Das werden wir nachholen«, erwiderte er. »Wir sind ja noch neu auf diesem Gebiet und wussten nicht, was es alles zu beachten gilt.«
    »Wir?«, fragte sie unbeeindruckt. »Wenn ich mich recht entsinne, ist es Katies und Igors Tochter und nicht deine.«
    »Na komm schon, Ness. Du weißt doch selbst, wie nahe Katie und ich uns stehen. Du willst mich doch jetzt nur ärgern, oder?«
    »Ich will dich nicht ärgern.« Sie räusperte sich. »Ich habe dich lediglich darauf hingewiesen …«
    »Dass ich nicht als bevollmächtigte Person eingetragen bin, ja, ich hab’s kapiert. Warum fragen wir nicht Jenna, was sie davon hält, dass sie heute von ihrem Onkel abgeholt wird?«
    Vanessa presste schweigend die Lippen aufeinander.
    Wie aufs Stichwort kam Jenna aus dem Spielzimmer. Mit glucksenden Lauten lief sie mit ausgestreckten Armen auf ihn zu. Lenny bückte sich und nahm sie lachend hoch. »Na, wenn das nicht meine Lieblingsnichte ist.«
    Ihn derart vertraut mit Jenna zu sehen erfüllte eine blasse Erinnerung für einen Moment mit Farbe. Es war eher eine Erinnerung an vergangene Pläne als an die Wirklichkeit. Der Gedanke an gemeinsame Ziele, Gespräche über das Gründen einer eigenen Familie. Fast kam es ihr vor wie ein Blick in ein fremdes Leben, bei dem sie nur Zuschauer gewesen war. Das Leben einer Fremden, mit der sie nichts mehr gemeinsam hatte. Und ein Traum, der sich – wenn auch auf andere Weise – für eine Frau erfüllt hatte, die ein Kind von dem Mann ausgetragen hatte, das ihres hätte werden sollen.
    »Was hältst du davon, wenn du schon mal deine Jacke und deine Schuhe holst?« Lenny ließ Jenna wieder herunter. »Du bist doch schon ein großes Mädchen.«
    Jenna nickte mit einem Strahlen, als hätte sie den Auftrag vom Weihnachtsmann höchstpersönlich erhalten, dann lief sie durch die offene Küchentür zur Garderobe am Ende des Raumes.
    »Sie scheint dich zu mögen«, sagte Vanessa, während

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