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Zweimal ist einmal zuviel

Zweimal ist einmal zuviel

Titel: Zweimal ist einmal zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Flugtickets?«
    »Nein, keine Flugtickets.« Er reichte mir die Rechnung. »Überzeug dich selbst.«
    »Hauptsächlich Klamotten. Alles Läden in der Umgebung.« Ich breitete die Rechnungen vor mir aus. »Wegen dieser Telefonnummern …«
    Er steckte die Nase schon wieder in meine Tüte. »Sehe ich da etwa Apfelpastete?«
    »Wenn du die Pastete anrührst, bist du ein toter Mann.«
    Morelli kraulte mich unterm Kinn. »Du bist richtig süß, wenn du deine Machotour abspulst. Ich würde mir das ja liebend gerne noch eine Weile anhören, aber ich muß wirklich los.«
    Er verabschiedete sich und ging. Erst als die Tür des Lifts hinter ihm zuging, fiel mir auf, daß er Kennys Telefonrechnung mitgenommen hatte. Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Mist.«
    Ich schloß die Wohnungstür ab und entledigte mich auf dem Weg ins Badezimmer meiner Kleider, dann gönnte ich mir eine heiße Dusche. Anschließend kramte ich ein Flanellnachthemd hervor. Ich rubbelte mir die Haare mit einem Handtuch trocken und tapste barfuß in die Küche.
    Ich aß zwei Stücke Apfelpastete, gab Rex ein paar Krümel ab und ging ins Bett. Was wohl mit Spiros Särgen passiert war? Er hatte mir keine weiteren Informationen gegeben. Nur, daß die Särge verschwunden waren und gefunden werden mußten. Mir war nicht ganz klar, wie man vierundzwanzig Särge verlieren konnte, aber anscheinend ist nichts unmöglich. Ich hatte versprochen, ohne Grandma Mazur wiederzukommen, um alles Weitere mit ihm zu besprechen.
    *
    Um sieben quälte ich mich aus dem Bett und sah aus dem Fenster. Es hatte aufgehört zu regnen, aber schwarze Wolken verbreiteten immer noch Weltuntergangsstimmung. Ich streifte Shorts und ein Sweatshirt über und schlüpfte mit Todesverachtung in meine Laufschuhe. Wenn möglich, joggte ich dreimal in der Woche, allerdings ganz gewiß nicht zu meinem Vergnügen. Ich trainierte, um das eine oder andere Feierabendbier herauszuschwitzen und schneller zu sein als die bösen Buben.
    Als ich mit letzter Kraft meine drei Meilen hinter mich gebracht hatte, fuhr ich mit dem Aufzug nach oben. Man soll ja nicht übertreiben.
    Ich warf die Kaffeemaschine an und sprang kurz unter die Dusche. Mit Jeans und Jeanshemd bekleidet, schlürfte ich hastig eine Tasse Kaffee und verabredete mich in einer halben Stunde mit Ranger zum Frühstück. Ich kannte mich zwar in meinem alten Viertel aus wie kaum ein anderer, aber nur Ranger war Experte für die Unterwelt. Er hatte Kontakt zu Dealern, Zuhältern und Waffenhändlern. Die Sache mit Kenny war mir nicht ganz geheuer, und ich wollte herausbekommen, woher dieses Gefühl kam. Auch wenn ich mich darum im Grunde nicht zu kümmern brauchte. Mein Job war sehr einfach. Ich mußte Kenny finden und der Polizei übergeben. Das eigentliche Problem war Morelli. Ich traute ihm nicht über den Weg, und es gefiel mir gar nicht, daß er möglicherweise mehr wußte als ich.
    Ranger saß schon im Cafe, als ich hereinkam. Er trug schwarze Jeans, handgearbeitete schwarze Cowboystiefel aus Schlangenleder und ein enganliegendes schwarzes T-Shirt, unter dem sich seine Muskeln abzeichneten. Seine schwarze Lederjacke, die über der Stuhllehne hing, war auf der einen Seite verdächtig ausgebeult.
    Ich bestellte Kakao und Blaubeerpfannkuchen mit einer Extraportion Sirup.
    Ranger begnügte sich mit einem Kaffee und einer halben Grapefruit. »Was gibt es?« fragte er.
    »Hast du von dem Mord an dem Tankwart gehört?« Er nickte. »Jemand hat Moogey Bues umgelegt.«
    »Weißt du, wer es war?«
    »Namen kann ich dir keine nennen.«
    Kakao und Kaffee wurden serviert. Ich wartete mit der nächsten Frage, bis die Bedienung verschwunden war. »Was hältst du von der Sache?«
    »Ich habe ein äußerst ungutes Gefühl.« Ich trank einen Schluck Kakao. »Ich auch. Morelli behauptet, er sucht nur nach Kenny Mancuso, um Kennys Mutter einen Gefallen zu tun. Ich glaube aber, es steckt mehr dahinter.«
    »Oje«, sagte Ranger. »Du hast einfach zu viele Krimis gelesen.«
    »Was sagen deine Quellen? Hat Kenny Moogey Bues abgeknallt?«
    »Das kann dir doch völlig egal sein. Du mußt Kenny nur finden und dingfest machen.«
    »Dummerweise haben sich alle Spuren im Sande verlaufen.« Endlich kamen meine Pfannkuchen und Rangers Grapefruit.
    »Mann, was für ein Festmahl«, sagte ich mit Blick auf Rangers Frühstück und goß den Sirup über meine Blaubeeren. »Vielleicht sollte ich mir das beim nächsten Mal auch genehmigen.«
    »Paß bloß auf«,

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