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Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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musst für mich schreien. Machst du das, Talia? Schreist du für mich?«
    Ein ängstliches Schluchzen löste sich aus ihrer Kehle. »Nein.« Aber sie wusste überhaupt nicht, gegen wen sich ihr Widerspruch richtete. Gegen seine Entscheidung. Gegen das Weglaufen. Gegen diesen ganzen verdammten Albtraum. Begriff er denn nicht, dass die einzig mögliche Antwort »Nein« lautete?
    Adam packte ihre Schultern so fest, dass er sie aus dem Weg schieben konnte.
    Sie warf sich gegen ihn, schlang die Arme um seine Taille und versuchte, ihn mit ihrem Gewicht nach unten zu ziehen. Er taumelte etwas, fand aber sein Gleichgewicht wieder.
    Sie griff nach den Schatten, um Adam die Sicht zu nehmen. Verführte die Schleier zu einem ekstatischen Tanz, damit er nicht zu dem Dämon gelangte. Sie nahm all ihren Willen zusammen, um ihn mit ihrem Geist zurückzudrängen.
    Wenn der Dämon seine Hunde auf sie jagen wollte, sollte er das tun. Sie konnte gegen Geister kämpfen, gegen den Dämon und seine Höllenhunde. Und wenn es sein musste, würde sie auch gegen Adam kämpfen. Verdammt.
    Der Dämon bekam ihn jedenfalls nicht.
    Adam wehrte sich, sein Wille stand gegen ihren. Er bog ihre Arme weg und bohrte sich dabei mit den Fingern in ihre Haut.
    »Siehst du, wie leicht das ist?«, sagte der Wirt, vermutlich zu Jacob. »Sie ist vielleicht seit zehn Minuten hier, und schon ist er fertig. Sieh dir an, wie sie sich bekämpfen.«
    Jacob kicherte.
    Talia wurde von blinder Wut ergriffen. So etwas hatte sie noch nie zuvor empfunden. Der Raum wurde pechschwarz. Ihre Haare wirbelten um sie, während die Schleier sich Schatten für Schatten um sie legten.
    Gequält und voller Empörung holte sie tief Luft und schrie.
    Es war ein krächzendes, jämmerliches Geräusch, das ihre Lungen in Brand setzte.
    Der Wirt lachte unverhohlen.
    Sie versuchte es erneut und legte alles Leben und alle Liebe in ein Geräusch, ein lang gezogenes Keuchen, das Schmerz und Sorge ausdrückte.
    Immer noch nichts. Verdammt, einfach nichts.
    »Hör auf damit, Talia«, fuhr Adam sie an. »Du verletzt dich nur noch mehr.«
    Die Schatten tobten durch den Raum, dennoch schaffte er es, sich vorwärtszubewegen und zerrte sie einen Schritt mit sich auf den Dämon und seinen verhassten Kelch zu.
    Schluchzend stemmte sie sich mit der Schulter gegen Adams Körper und tastete mit den Armen hinter ihm nach etwas, an dem sie sich festhalten konnte, mit dem sie sich seiner Kraft widersetzen konnte. Nach irgendetwas, das den Wahnsinn hinauszögerte.
    Auf einmal spürte sie kühlen Stahl in ihrer Hand. Ein Griff oder ein Schaft, der zu dem Rohrsystem des Schiffes gehörte. Sie schloss die Finger darum.
    Eine archaische Kraft strömte ihren Arm hinauf und durch ihren Körper. Da verstand sie.
    Das war kein Rohrschaft. Der Schaft gehörte zur Sense ihres Vaters. Er reichte sie seiner Tochter durch die Schatten, die ihn mit ihr verbanden. Das Vermächtnis des Todes, das er ihr vererbt hatte.
    Ein finsterer Jubel, eine dämonische Blutlust durchflutete Talias Mischlingssinne. Sie stieß Adam ein für allemal heftig zurück und wandte sich dem Dämon zu, wobei sie die halbmondförmige Sichel über ihrem Kopf kreisen ließ wie eine Wetterfahne, die einen Wetterumschwung verkündet.
    Endlich bestimmte sie , woher der Wind wehte.



21
    Nach Talias erstaunlich heftigem Stoß taumelte Adam rückwärts. Der Raum verschwand im Dunkel. Ohne Talias Berührung trieb er in einem Meer aus Schatten, es herrschte Totenstille, sein Orientierungssinn war außer Kraft gesetzt.
    Diese sture Frau. Verdammt. Begriff sie denn nicht, dass das der einzige Weg war?
    Doch für ihre neu entdeckte Stärke liebte er sie nur umso mehr. Als wenn das überhaupt möglich wäre. Wenn sie sich zwischen ihn und den Dämon stellte und den Todessammler dazu aufforderte, das Schlimmste zu tun, dann konnte sie allein überleben. Sie konnte fliehen, heilen und einen Weg finden zu schreien, um diesen Albtraum zu beenden. Vielleicht würden sie alle an einem strahlenden Morgen aufwachen, und alles war möglich.
    Zuerst musste er sie von dem Schiff herunterbekommen. Es war vollkommen egal, was ihre Sicherheit ihn kostete.
    »Talia!«
    Plötzlich lichtete sich die Dunkelheit. Talia taumelte rücklings in Adams Arme. Ein fieser Hund zerrte an ihrem Korsett und hatte es auf ihren Hals abgesehen.
    Adam schlug das Biest mit der Faust auf den Kopf. Es jaulte und riss sich los, während die beiden anderen Höllenhunde mit gefletschten Zähnen auf

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