Zwischen Impertinenz, Dekadenz und Demut
angekommenen
Pistoleros, die anderen gehen in die Herberge nach Belorado City (2000
Einwohner). Hier bleibe ich trinke und esse etwas und mache von 16-18 Uhr
Siesta. Ich will nicht forcieren, denn meine Füsse schmerzen aber es wird
besser. Die Herberge hat doch einige Überraschungen. Sie ist auch kalt wie alle
anderen. Obwohl sie neu erscheint, schliessen die Türen nicht, die Türe nach
aussen lässt unten ca. 2 cm Luft nach aussen, der Ventilator ist völlig offen
also ist heizen ein völliger Wahnsinn.
Ich darf
nicht duschen, wegen den Verbänden an den Füssen.
Wäsche
gewaschen habe ich auch, also alles halb so schlimm. Der eine Spanier ist heute
44, aber die wollen noch in die City Belorado, ich wollte nicht, zu mühsam,
sauber anziehen warum! Es erstaunt mich, dass Eva und ihr Freund um 20:15 schon
wieder zurück sind. Wäre es so schön gewesen in Belorado hätten die doch
durchgehalten? Die Freunde die Pistoleros, die soeben auch in die Stadt gegangen
sind kommen sicherlich auch schnell wieder zurück. Eva und ihr Freund dürfen
jetzt nicht im Restaurant essen also gehen sie in die Herbergsküche. Ich werde
mich nach meinem Essen — Ensalata Mixta con patatas fritas — zu ihnen gesellen.
Eva kocht und macht einen Salat. Wir sprechen 1 Stunde und gehen bereits um
21:15 ins Bett. Eva und ihr Freund arbeiten beide auf Teneriffa und erzählten
noch, dass sie vorher in der alten Herberge waren wohin Miguel und die anderen
Spanier sich einquartiert haben. Aber es sei unschön und völlig überfüllt. Bei
uns sind es nur 5 Leute à 5,- € …nicht so schlecht. Man kann dann so herrlich
schlafen vor Müdigkeit und lautloser Umgebung.
Etappe
Nr. 10
Motto:
Vor der Meseta nochmals grün / die Gansberge
Von
Belorado via San Juan de Ortega nach Agés, ca. 29 km Sehenswürdigkeiten:
1.
Klarissinenkloster
2. Reste
des Klosters San Felix
3.
Überquerung des Río Oca
4.
Pass Puerto de la Pedra
5.
Kloster mit Grab des San Jaun de Ortega
Strecke:
Sehenswürdigkeiten, El Camino Muschel, Richtung N 120, danach Richtung Fluss
Arroyo de San Juan
bei schönem
Wetter. Da ich seit 04 Uhr schon Musik hörte und kaum mehr weiter schlafen
konnte stand ich schon um 6 Uhr auf und machte mich bereit so dass ich ca.
07.30 ablaufen konnte. Die Spanier sagten mir, sie wollen 4 km weiter nach Agés
laufen, weil in San Juan keine Herberge offen hatte. Um 07.15 verabschiedete
ich mich unter Tränen von meinen beide Pistoleros.
Sie machen
seit 2009 jedes Jahr 5-6 Etappen und kommen wohl im Jahre 2015 an!! Aber sie
waren herrliche Typen immer ein Witz, zwischendurch Whisky, Bier und Wein. Ich
vermisse diese beiden leider sehr.
Ich lief
als erster ab, aber wir hatten wieder auf fast 1100 m zu steigen. Der Weg war
abwechslungsreich aber sehr schwierig.
Riesige
Schafherden eingepfercht über Nacht, am Morgen ca. 10 neue Lämmer geboren.
Neues Leben entsteht und man sieht die Lämmer wie sie versuchen aufzustehen und
bereits zu laufen. Sie werden vom Hirten von der Mutter weggetragen um zu
sehen, ob sie die Kraft haben zur Mutter zurück zu gehen, ein Schauspiel
besonderer Klasse.
3 Dörfer
mussten wir durchlaufen, um endlich ein Brot und Wein zu bekommen, danach gings
weiter bis San Juan de Ortega, ca. 13 km durch den Wald, aber kurz vor San Juan
bekam ich Krämpfe im Oberschenkel und ich war stehend KO. Im Gänseschritt
weiter ins Restaurant. Eine Büchse Oliven, Wasser und Wein halfen mir sehr.
Danach lief ich mit den 2 Italienern, 28 und 59 Jahre alt nach Agés, nur mit
langsamen Schritten. Nun waren alle angeschlagen mit Knie, Oberschenkel,
Magenbeschwerden, 1 x Wolf, alle Krankheiten konnte man haben, der
Durchhaltewille allein jedoch schafft Wunder.
Nur noch
eine Etappe bis Burgos, 515 km vor dem Ziel. Die erste Herberge, ich hielt an,
ich wollte mal alles anschauen und musste feststellen, alles super neu. Die
offizielle Herberge 100 m entfernt, besuchte ich auch aber bei weitem nicht der
gleiche Standard. Die kostet 7,- €, die ich anlief 10,- €. Am Schluss waren wir
nur 2 Leute, ich sagte 2 Leute… 2 x 4 Bettzimmer also hat doch jeder für sich
eins? Nein, wenn ich das wollte, kostet es nachher ca. 40,- €. Am Schluss
zeigte man mir ein Zimmer für 2 Personen, schön neu für 36,- €. Ja, wieder mal
schön duschen, Toilette machen und sich pflegen und allein schlafen ohne Schlafsack.
Für mich war das OK, denn der Spanier, der im gleichen Zimmer hätte sein
müssen, war zwar sehr hilfreich bei der
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