Zwischen Impertinenz, Dekadenz und Demut
in Schnee übergehend. Wir sind in Faba ca. auf 900 m
und etwas und steigen innerhalb von 4 km 1 Std. 10 auf 1300 nach O Cebreiro.
Die Pilger
sind offensichtlich schon seit Jahren und Jahrhunderten auf diesem Wege
gepilgert und haben Busse getan.
Wir sehen
im Nebel diese 4 km keine 30 m weit. Anstelle von schöner Aussicht ringsum
Nebel. In O Cebreiro angekommen, durchnässt vom Nebel und Nieselregen. Einen Halt
alle sind in der Bar die ich die letzten Tage gesehen habe. Wir sind jetzt in
Galizien angekommen, letzte Provinz vor Compostela
Nach ca. 2
km wurde es plötzlich etwas freundlicher. Ich entdeckte einen Baum, sieht aus
wie ein Anker.
Ein Anker
des Lebens der Natur oder schlichtes Wassersymbol für Schiffe?
Viele Bäume
sind grossflächig vom Pilz befallen, wie ich es noch nie gesehen habe. Wir
wandern den Berg auf und ab bis auf den Alto do Poio auf ca. 1350 m. Hier
kehren wir ein, ein Käsebrot wie immer, ein Wasser, ein Wein. Dann geht’s
weiter aber nur noch bergab, wir laufen wieder 800 m runter, das Wetter wurde
besser. Die durchquerten Bergdörfer sehen nicht gerade clean aus und man möchte
da nicht unbedingt wohnen. 4 km vor Triacastela stehen wir vor einem schönen
Restaurant / Bar mit Lebensmittelgeschäft. Die Uruguayer stöhnen über die
Schmerzen in den Oberschenkel und kommen so in der empfohlenen Pension Olgan
an. 40,- € für ein Zimmer, Franco meint das zahle er nicht. Also gehen wir zur
Herberge Orbido und zahlen dort 7,- €. Soweit sauber gibt aber kein Nachtessen
und auch kein Frühstück. Wasche mich amerikanisch und gehe um 17 Uhr in die nächste Bar.
Meine Schwester hat heute Geburtstag, habe ihr noch gratuliert um ca. 12.30 und
vorher noch mit meinem Bruder und seiner Frau gesprochen. Alle fanden es toll,
dass ich dies durchhalte, was mich natürlich wieder motivierte.
Etappe
Nr. 25
Motto:
Vorbei an den Tälern der Mönche; die Grenze „nur noch 100 km bis Santiago de
Compostela“ in A Brea überquert.
Triacastela
nach Barbadelo — Ferreiros, ca. 35 km
Das Motto
durch das Tal der Mönche oder der Kapellen (alter Weg)
Sehenswürdigkeiten:
1. Alte
Mühle
2. Kloster
von Samos (wenn über Samos), sonst alternativ alter Weg
3.
Capilla del Salvador
4.
Brücke und Río Sarria
5. Convento
de la Magdalena
6. Brunnen
7. 100 km
Kilometerstein Anzeige bis Santiago in A Brea
Strecke:
Sehenswürdigkeiten, El Camino Muschel, ADAC Wanderführer
Wir laufen
durch Galicien welches um einiges grüner ist, wie die vorherigen Landschaften.
Gleich am Ausgang von Tricastela müssen wir uns entscheidenden Weg durch das
Tal der Mönche oder den alten Weg, wir entscheiden uns für den älteren Weg und gehen am
Ausgang von Tricastela gleich rechts weg. Gleich nach Tricastela im Wald sah
ich etwas Unglaubliches: hunderte von Feuersalamandern sind beim Überqueren
dieser Waldstrasse einfach überfahren oder platt gedruckt auf dieser Strasse
gestorben. Eine Gegebenheit, die ich noch nirgendwo auf der Welt gesehen habe,
wie ich auch noch nie eine solche Ansammlung von Feuersalamandern gesehen habe.
Ich war so schockiert und konnte aus diesem nicht einmal ein Foto machen.
Da wir
frühzeitig in Barbadelo ankamen, wollten wir weiter wandern bis Ferreiros. Das
Wetter wurde immer schlechter und auf einmal ergoss sich der Regen wie eine
Sintflut über das Tal, als hätten wir Soda und Gomorra hinter uns gelassen. Von
da weg sollten im Nachhinein, was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten, wir
praktisch ununterbrochen, also ca. 32 Stunden im Dauerregen laufen, welche Herausforderung!
Was haben wir getan um eine solche Bestrafung zu erfahren? Nach Minuten, trotz
Regenschutz, waren wir nun jeden Tag nass und wanderten 6-8 Stunden in
durchnässten Kleidern und Schuhen. Viele der Pilger hätten oder haben hier
einige Tage verschoben, wir jedoch wollten unter diesen Bedingungen
weiterlaufen. Eine Sicht auf Wälder, Weingebiete oder Städte war schlicht weg
nicht mehr möglich. Die Wege kommen in Calvor wieder zusammen. Dieser Weg ist
wohl steiler weil er sich nicht an den Flusslauf des Río Sarria halten muss. In
Ferreiras, kleines Nest mit Herberge, fanden wir eine kleine saubere Herberge
mit kleinem ungeheiztem Restaurant in unmittelbarer Nähe. Nach der üblichen
Dusche und Kleiderwaschen kamen wir dann zu unserem Pilgeressen bei klirrender
Kälte und Nässe in diesem einfachen aber zu diesem Zeitpunkt tollen Restaurant.
Da viele Pilger nicht in diesem Regen gewandert sind,
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