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Zwölf tödliche Gaben 8: Acht melkende Mädchen

Zwölf tödliche Gaben 8: Acht melkende Mädchen

Titel: Zwölf tödliche Gaben 8: Acht melkende Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Acht melkende Mädchen
    Telefonzellen mit Softcore-Pornografie zu bepflastern war im Hochsommer kein schlechter Job, aber an einem saukalten Dienstagabend im Dezember war es echt die Hölle. Brian nahm das Blu-Tack, das er in die Achselhöhle geklemmt hatte – die einzige Methode, das Zeug so warm zu halten, dass es klebte –, riss ein Klümpchen ab, drückte es auf die Rückseite einer Postkarte und befestigte sie über dem Telefon. » SEXY SADIE, DIE FRECHE LADY «, mit dem Foto einer attraktiven, vollbusigen Blondine in hohen Lederstiefeln, dazu passendem Torselett und Peitsche. Wer immer das Mädchen auf dem Foto war, sie hatte keine Ähnlichkeit mit dem alten Muttchen, das sich unter der angegebenen Telefonnummer meldete. Die echte Sexy Sadie sah aus wie Brians Oma.
    Die Telefonzelle war schon ziemlich zugepflastert. Neben Mr Aziz’ Truppe – Sexy Sadie, Busty Becky und Naughty Nikki – gab es die übliche Mischung aus Doms und Subs, Transen, Nutten und Strichjungen. Manche hatten Fotos, andere versprachen nur Hausbesuche und »außergewöhnliche Dienste«. Brian riss sie alle herunter, bis nur noch Mr Aziz’ tatteriger Haufen versauter Rentnerinnen und Dillon Blacks Mädels übrig waren.
    Brian mochte in Erdkunde eine Fünf haben, aber blöd war er deshalb noch lange nicht.
    Die Hände tief in den Taschen vergraben, rannte er quer über die Straße, ohne auf den Verkehr zu achten. Im Schnellimbiss herrschte Hochbetrieb: Horden von Schülern aßen Fleischklöpse mit Pommes und ließen dazu Dosen mit extrastarkem Lager kreisen, wenn die Angestellten gerade nicht hinschauten.
    Ein paar Leute nickten ihm zu, als er hereinkam. Cameron Williams blickte von seinem doppelten Cheeseburger auf, den offenen Mund voll mit halb zerkautem Fleisch fragwürdiger Herkunft. »Ey, du Wichser!«, rief er und machte die entsprechende Geste dazu.
    Brian ignorierte ihn. Cammy war ein Arschloch – allerdings ein besonders großes und kräftiges, und wenn Brian sich mit ihm anlegte, würde er einen komplizierten Kieferbruch riskieren.
    Und so reihte Brian sich lieber brav in die Schlange vor Kasse Nummer drei ein. Während er langsam vorrückte, starrte er die Speisekarte an – als ob er sie nicht längst auswendig gekannt hätte. Cheeseburger mit Zwiebelringen, Pommes und ein großes Irn-Bru. Wie immer. Und, weil es draußen so arschkalt war, noch so ein frittiertes Apfelkuchen-Teil.
    Bob, der neue Typ seiner Mutter, hatte ihm einen Zehner zugesteckt, damit er sich etwas zu essen kaufen konnte, während sie ins Pub gingen. Das war echt cool. Es bedeutete, dass er genug übrig behalten würde für eine Schachtel Zigaretten und zwei Flaschen extra starken Cider. Das würde den Abend so richtig schön abrunden.
    Er bestellte seinen Burger und lehnte sich an den Tresen. Während er wartete, überprüfte er den Inhalt seiner Taschen: noch zwanzig oder dreißig Karten zu verteilen. Damit würde er bis runter zum Bahnhof kommen, und da gab es einen netten kleinen Eckladen, dessen Besitzer kein Problem damit hatte, Dreizehnjährigen Alkohol und Zigaretten zu verkaufen. Die freie Marktwirtschaft in Aktion, so sagte sein Englischlehrer Mr Kirkhill dazu.
    Brian wusste alles über die freie Marktwirtschaft. Er hatte schon reichlich praktische Erfahrung mit ihren dunkleren Seiten gemacht.
    Das Essen kam, und er ging damit zum nächsten freien Tisch – draußen war es viel zu kalt, um in irgendeinem nach Pisse stinkenden Hauseingang zu essen. Er biss gerade in seinen Burger, als ein Schatten auf seinen Tisch fiel.
    Eine Männerstimme, tief und rau: »Ist hier noch frei?«
    Brian zuckte nur mit den Achseln und aß weiter, den Kopf gesenkt. »Ist ’n freies Land, oder?«
    Der Typ ließ sich auf den Stuhl gegenüber fallen und begann sein Essen auszupacken.
    »Du bist Brian, nicht wahr? Brian Calder?«
    Brian zuckte wieder mit den Achseln, immer noch ohne aufzublicken. »Kommt drauf an.«
    »Dacht ich mir doch, dass du’s bist. Wir arbeiten in derselben Branche, Brian.«
    »Ach ja?« Warum mussten diese Spinner sich immer zu ihm setzen?
    Er schob sich einen Zwiebelring in den Mund und riskierte einen Blick auf den verrückten Typen: dünn, käsebleich im Gesicht, Ziegenbärtchen, verschattete Augen und breite Stirn, eine Frisur wie diese Teddyboys, die man manchmal im Fernsehen sah, und ein Diamantstecker im Ohr. Dreiviertellange Lederjacke über breiten Schultern, Hawaiihemd und Haizahn-Halskette. Big Johnny Simpson.
    O

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