Zwölf tödliche Gaben 8: Acht melkende Mädchen
Plastiktüte von dem großen Baumarkt im Süden der Stadt hervor, die er Brian zuwarf. Darin war ein Overall samt Kapuze mit Gummizug, wie sie die Spurensicherer in den Fernsehkrimis trugen, wenn sie im Keller eines Serienmörders nach Leichen gruben.
Johnny nahm einen zweiten Overall heraus und stieg hinein. »Zieh ihn an.«
Es war nicht so leicht, wie es aussah, aber er schaffte es. Dann kamen noch blaue Plastiktüten über die Schuhe. Und Latexhandschuhe an die Hände.
Und dann zog Johnny das Messer aus der Tasche.
Cammy hing nur da und heulte.
Johnny packte ihn und schlitzte die Kleider des Vierzehnjährigen auf, riss sie ihm vom Leib – samt Hose und Unterhose, beides mit Pisse getränkt – und stopfte alles in einen Müllbeutel. Cammy hing da, nackt wie am Tag seiner Geburt, zitternd, eine Gänsehaut am ganzen Körper. Und schluchzte in seinen Knebel hinein.
Big Johnny ging noch ein letztes Mal zum Kofferraum seines Wagens und kam mit einem Baseballschläger zurück. »Weißt du, was eine Piñata ist, du Missgeburt? Nein?« Pause. »Was ist mit dir, Brian?«
Brian wusste es, aber er brachte die Worte nicht heraus. Nur dieses komische Quieken.
Big Johnny wollte Cameron nur Angst einjagen, weiter nichts. Nur Angst einjagen.
»Nein?« Johnny seufzte. »Was bringen die euch in der Schule eigentlich bei? Eine Piñata ist etwas, auf das du so lange draufhaust, bis der Inhalt rauskommt. Etwa so …«
Es dauerte fünfzehn Minuten.
Und die ganze Zeit sah Brian voller Entsetzen zu, mit offenem Mund, gegen die Übelkeit ankämpfend.
Sag irgendwas: Sag Johnny, dass das alles gelogen war, dass Cameron seine Tochter nicht angerührt hat. Es war nur eine kleine Notlüge gewesen, damit Johnny ihn nicht nach dem fehlenden Heroinbriefchen fragte.
Aber er sagte kein Wort.
Denn er konnte sich ziemlich genau vorstellen, was Big Johnny tun würde, wenn er erführe, dass Brian ihn angelogen hatte. Und bestohlen.
Lieber mit dem schlechten Gewissen leben als mit gutem Gewissen sterben, dachte er.
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