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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Jondalar?«, fragte sie, während sie näher trat.
»Ich bin was?«, wollte Zelandoni wissen und funkelte die Fremde an.
Ayla hielt dem Blick stand, ohne zurückzuzucken. »Du bist diejenige, der ich zu danken habe«, sagte sie. »Bevor ich Jon dalar traf, verstand ich die Gaben der Mutter nicht, besonders ihre Gabe der Wonnen. Ich hatte nur Schmerzen und Wut ge kannt, doch Jondalar war geduldig und sanft, und ich lernte die Wonnen kennen. Er sprach von der Frau, die ihn das gelehrt hatte. Ich danke dir, Zelandoni, dass du Jondalars Lehrerin warst, so dass er mir ihre Gabe weitergeben konnte. Ich bin dir aber für etwas noch Wichtigeres dankbar - für etwas, das dir schwerer gefallen sein muss. Danke, dass du ihn freigegeben hast, so dass er mich finden konnte.«
Zelandoni war überrascht, auch wenn sie sich das kaum an merken ließ. Auf diese Worte war sie in keiner Weise gefasst gewesen. Sie forschte weiter in Aylas Augen und versuchte, einen Blick in ihr Innerstes, ihre tiefsten Empfindungen, ihr wahres Wesen zu werfen. Ähnlich wie Ayla war sie in der La ge, unbewusste Signale der Körpersprache zu lesen, auch wenn sie dabei intuitiver vorging. Sie hatte diese Fähigkeit nicht entwickelt, indem sie eine in der Kindheit erlernte Zeichen sprache auf neue Bereiche übertrug, sondern durch stilles Beo bachten und instinktives Analysieren, doch ihr Scharfblick war ebenso ausgeprägt wie der Aylas. Zelandoni wusste nicht, wie sie zu ihren Einsichten gelangte - sie stellten sich einfach ein.
Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass die junge Frau die Sprache der Zelandonii zwar fließend zu beherrschen schien - sie be diente sich ihrer so souverän, als sei es ihre Muttersprache -, kleine Details aber keinen Zweifel daran ließen, dass sie eine Fremde war.
Fremde, die mit einem Akzent sprachen, waren für Die, Die Dient, nichts Neues, doch Aylas Redeweise wirkte exotischer als alles, was sie bis dahin je gehört hatte. Die Stimme war nicht unangenehm. Sie war recht tief und ein wenig kehlig, und mit bestimmten Lauten hatte Ayla offenbar Mühe. Zelandoni erinnerte sich an Jondalars Bemerkung, wie weit ihn seine Rei se geführt hatte, und während sie und Ayla einander ein paar Herzschläge lang stumm betrachteten, dachte sie bei sich: Ja, diese Frau ist zu einer sehr weiten Reise bereit gewesen, um Jondalar in seine Heimat zu begleiten.
Erst jetzt fiel ihr auf, dass das Gesicht der jungen Frau ausge sprochen fremdartig auf sie wirkte, und sie versuchte zu er gründen, woher dieser Eindruck rührte. Ayla war attraktiv, aber das hätte man von jeder Frau erwartet, die Jondalar mit nach Hause brachte. Ihr Gesicht war etwas breiter und kürzer als das einer Zelandonii-Frau, aber schön proportioniert, mit einem wohlgeformten Kiefer. Sie war eine Spur größer als Zelandoni, und das eher dunkelblonde Haar war mit von der Sonne aufge hellten Strähnen durchsetzt. Die klaren graublauen Augen bar gen Geheimnisse und verrieten einen starken Willen, aber kei nerlei Bosheit.
Zelandoni nickte und wandte sich an Jondalar: »Ja, du hast gut gewählt.«
Er atmete hörbar aus und schaute dann von der einen zur an deren. »Woher wusstest du, dass das Zelandoni ist, Ayla? Ich glaube nicht, dass ihr einander bereits vorgestellt wurdet.«
»Das war nicht schwer. Du liebst sie noch, und sie liebt dich.«
»Aber... aber ... wie ...?«, stotterte er.
»Verstehst du denn nicht? Ich habe diesen Blick in ihren Au gen gesehen. Meinst du, ich würde die Gefühle einer liebenden Frau nicht kennen?«
»Manche Menschen wären eifersüchtig«, erwiderte er, »wenn sie sehen, wie jemand, den sie lieben, einen anderen Menschen voller Liebe anschaut.«
Zelandoni vermutete, dass er mit »manchen Menschen« ei gentlich sich selbst meinte. Sie warf ein: »Aber denk auch dar an, Jondalar, dass sie einen schönen jungen Mann und eine dicke alte Frau vor sich sieht. Das ist das, was jeder sehen wür de. Deine Liebe zu mir ist keine Gefahr für sie. Wenn aber dei ne Erinnerung dich blind macht, bin ich durchaus dafür dank bar.«
Sie wandte sich an Ayla: »Ich war mir nicht sicher, was ich von dir halten sollte. Wenn ich das Gefühl gehabt hätte, dass du nicht zu ihm passt, dann wäre es ganz gleich gewesen, wie weit ihr gereist seid - du hättest dich niemals mit ihm verbin den können.«
»Du könntest nichts tun, um uns davon abzuhalten«, gab Ay la zurück.
»Siehst du?«, sagte Zelandoni zu Jondalar. »Ich habe dir ge sagt, wenn sie die Richtige für dich ist,

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