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0002 - Die dritte Macht

Titel: 0002 - Die dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Klein, lassen die Ihre verschwinden. Es wäre lächerlich, wenn wir uns angesichts eines gefährlicheren Gegners nicht einig sein könnten. Habe ich recht, Rawenkow?"
    Der Russe nickte langsam.
    „Wie konnten Sie uns so schnell durchschauen? Bisher kam niemand auf den Gedanken, in uns etwas anderes als die angegebene Firma zu vermuten."
    „Vielleicht deshalb, weil wir Kollegen sind", blinzelte Li freundschaftlich. „Heißt Ihr Auftraggeber nicht zufällig Iwan Martinowitsch Kosselow?"
    Die beiden Russen nickten verdutzt.
    „Na also", fuhr Li fort. „Damit wären wir uns einig. Darf ich nun endgültig vorstellen? Dies ist Leutnant Klein von der westlichen Abwehr. Ich bin Leutnant Li Tschai-Tung. Damit sitzen endlich einmal drei Vertreter der Großmächte an einem Tisch, wenn es auch nur ein wackeliger Holztisch in der Wüste Gobi ist. Sagen Sie ehrlich, gibt es auch nur einen Grund, der uns dazu berechtigte, Feinde zu sein?"
    Rawenkow schüttelte den Kopf.
    „Sie haben recht, Leutnant Li. Ich denke, wir sollten einen Waffenstillstand schließen. Haben wir nicht die gleichen Ziele?"
    Klein nahm die Unterlippe zwischen die Zähne und bearbeitete sie.
    Dann fragte er: „Was geschieht, wenn wir unser Ziel erreicht haben?"
    Niemand gab ihm darauf eine Antwort.
     
    *
     
    Darwin liegt an der Nordküste von Arnhemland und ist der bedeutendste Hafen der großen Cambridgebucht im Norden Australiens.
    Australien gehörte zwar ideologisch und auch wirtschaftlich zum Westblock und hatte seinen Vertreter in Washington sitzen, aber große Teile der Bevölkerung setzten sich für eine weitere Neutralität des Kontinents ein. Und für seine militärische Selbständigkeit.
    Trotz allem wußte Bully, daß er keineswegs in Freundesland niederging, als er den Hubschrauber in der Nähe der Küste auf einem sandigen Plateau absetzte. Es dämmerte bereits. Die Lichter der nahen Stadt leuchteten zu ihm herüber.
    „Flipp, kommst du mit in die Stadt? Dort kannst du in einem Hotel übernachten. Morgen bringe ich dir Geld, und dann steht deinem Rückflug nichts mehr im Wege."
    „In Ordnung, Bully. Du weißt, ich muß zu meiner Frau. Sie bekommt in zweieinhalb Monaten ein Baby, vielleicht schon früher."
    „Ja, ich weiß", nickte Bully. Die Kindergeschichte ging ihm allmählich auf die Nerven. Wenn alle Väter ein ähnliches Theater machten, konnte er allmählich begreifen, warum es so viele Witze über dieses Thema gab.
    „Nun vergiß deine Sorgen. Wir haben einen Fußmarsch von einer halben Stunde vor uns. Hoffentlich hat uns niemand hier landen sehen."
    Ohne Zwischenfall lieferte Bully seinen Schützling im Royal ab und kehrte nach einem informatorischen Rundgang durch die abendliche Stadt zum Hubschrauber zurück. Ein mit dem Psychostrahler behandelter Polizist hatte ihm willig alle gewünschten Auskünfte gegeben.
    Doktor Frank M. Haggard wohnte östlich von der Stadt in einem Nebengebäude der von ihm errichteten Krankenanstalten. Dort besaß er auch das Laboratorium, in dem er vor zwei Jahren eine aufsehenerregende Entdeckung gemacht und das Serum gegen die Leukämie entwickelt hatte.
    Bully richtete sich nach der Beschreibung des Polizisten und flog mit dem Hubschrauber dicht über die weiß schimmernde Autostraße dahin, bis er die Abzweigung erreichte. Er folgte ihr, und bald sah er gegen das hellere Meer die Silhouetten der wuchtigen Gebäude.
    Er landete ein wenig abseits in einer Lichtung. Dann schob er den Strahler in die Tasche, packte einen der unerschöpflichen Generatoren unter den Arm und machte sich auf den Weg.
    Frank Haggard war noch nicht zu Bett gegangen. Er betrachtete seinen späten Besucher erstaunt, zog tadelnd die Augenbrauen in die Höhe und bat ihn dann einzutreten. Neugierig blickte er auf die kleine Kiste, die Bully behutsam auf einem Tisch absetzte.
    „Womit kann ich dienen?" fragte der berühmte Arzt.
    Bully betrachtete ihn genauer. Haggard erwies sich als Hüne von Gestalt mit dunkelblonden Haaren und blauen Augen. Er mochte etwa 45 Jahre alt sein. In seinem Gesicht war ein gütiger Zug, der Vertrauen einflößen konnte, besonders dann, wenn man Hilfe benötigte.
    „Eigentlich mit sehr viel", begann Bully und wußte nicht recht, wie er anfangen sollte. „Mein Name ist Reginald Bull. Ich weiß nicht, ob Sie schon von mir gehört haben."
    „Wohnen Sie in Darwin?" beugte sich der Arzt vor.
    Bully war enttäuscht, aber er zeigte es nicht. „Nein. Ich komme aus der Mongolei."
    Haggard lehnte sich

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