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0002 - Die dritte Macht

Titel: 0002 - Die dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Einverstanden.
    Peking an Raumforschungskommando der AF (streng geheime Depesche): Sofort alle Anstrengungen zum baldigen Start eines neuen Mondschiffs beschleunigen. Die Vorbereitungen sind geheim zuhalten.
    Kairo an Washington, Peking und Moskau: Vorbereitungen beendet. Wir erwarten die Präsidenten der Mächte und betrachten es als große Ehre...
     
    *
     
    Zwei Tage danach.
    „Sie haben uns regelrecht aus der Familie der Völker ausgestoßen", jammerte Bully, und wer ihn nicht kannte, hätte meinen können, er begänne jeden Augenblick zu weinen. „Staatsfeinde sind wir! Verbrecher! Und warum? Weil wir den Krieg verhinderten."
    „Wundert dich das?" Perry zog die Augenbrauen in die Höhe. „Indem wir ihren Krieg unterbanden, zeigten wir ihnen, daß wir stärker sind als sie. In Kairo haben sie sich endgültig geeinigt. Die Großmächte der Erde haben sich zusammengeschlossen, um uns zu vernichten. Ich kann mir nichts Besseres wünschen."
    „Nichts Besseres - wie meinst du das, mein Lieber?"
    „Keine Nation, sondern nur der Mensch als Planetenbewohner darf den Raum erobern. Der Zusammenschluß gegen uns bedeutet nichts anderes als den ersten Schritt gemeinsamen Denkens aller Völker. Die Furcht schweißt die Menschen zu einer Einheit zusammen. Mit Hilfe der Arkoniden haben wir ein großes Ziel erreicht, Bully: Wir haben die Welt geeint."
    „Und dafür stoßen sie uns aus?"
    „Das ist der Preis!"
    Bully kratzte sich die rostigen Borsten, die er als seine Haare bezeichnete.
    „Ob Flipp schon heimgekehrt ist?"
    „Ich weiß es nicht. Jedenfalls wurde sein Name nicht erwähnt. Nur du, Manoli und ich sind Staatsfeinde. Von Crest weiß man noch nichts. Die Überraschung steht den Menschen noch bevor."
    Bully zeigte hinauf zum blauen Himmel.
    „Thora hat prächtig mitgespielt, das muß ich zugeben. Ohne sie säßen wir jetzt in der Tinte."
    Perry schüttelte langsam den Kopf.
    „Nicht mehr als jetzt - nur mit dem Unterschied, daß wir mit großer Wahrscheinlichkeit die letzten Menschen auf der Erde wären."
    Crest stand plötzlich in der Tür der Zentrale.
    „Im Schicksal Ihrer Rasse erkenne ich die Wiedergeburt meiner eigenen", sagte er sinnend. „Nun sehe ich die Entwicklung ganz klar vor mir. Allerdings - und das sollten Sie nicht vergessen - kann es Zwischenfälle geben. Die Gefahr wurde nicht endgültig gebannt, aber der erste Schritt ist getan. Manchmal ist eben Angst die beste Therapie."
    „Aber sie darf es nicht ewig bleiben", warnte Perry ernst. „Eines Tages muß die Einheit der Menschen keine Folge der Angst, sondern ein Befehl des Gewissens werden, ein Resultat logischen Überlegens und sogar eine Herzensangelegenheit. Von heute auf morgen ist das nicht zu erreichen, aber ich weiß, daß es so sein wird. Was ich dazu beitragen kann..."
    Crest legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte sanft: „Das taten Sie bereits, Perry. Vielleicht sind Sie nun sogar ein Wesen, das ich - der ich nicht auf Ihre Welt gehöre und von draußen stamme als Terraner bezeichnen möchte. Ja, natürlich. Sie sind der erste Terraner, Perry Rhodan."
    „Und was bin ich?" fragte Bully beleidigt. Der stets schweigsame Manoli versäumte es nicht, sehr treffend zu bemerken: „Man muß erst einmal Mensch sein, um Terraner werden zu können."
    Bully schnaubte verächtlich und setzte seinen massigen Körper in Richtung Ausgang in Bewegung.
    „Ich gehe schwimmen", gab er bekannt. „Im See."
    Manoli ließ ihn vorbei. Leise flüsterte er ihm zu: „Ja, richtig - laß dich einsalzen..."
    Crest lächelte still vor sich hin. Perry Rhodan aber schien nichts gehört zu haben. Er stand bei der Sichtkuppel und starrte hinauf in den wolkenlosen Himmel. Irgendwo dort oben zog der Mond seine einsame Bahn um die Erde.
     
    ENDE
     

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