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001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

Titel: 001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Er musste einen zweiten Blick riskieren, und dann warf er
mit hastiger Bewegung die Bohlen zur Seite.
    Nicole kam rasch näher.
    Der Brunnen war nicht tief. Er war mit Moos, Gras und Steinen bedeckt. Der
Amerikaner sah die reglose Gestalt auf dem Boden. Die Mann im hellen Anzug lag
auf dem Rücken. Die starren, gebrochenen Augen waren weit aufgerissen. Nicole
Bonnard schrie auf und wich zurück. Larry Brents Miene wurde hart. Er hatte nur
ein einziges Foto dieses Mannes gesehen, und doch erkannte er ihn auf den
ersten Blick.
    Der Tote war niemand anders als – Professor Bonnard!
     
    ●
     
    »Ich habe geahnt, dass Ihr Vater nicht mehr am Leben ist, Nicole. Doch ich
hatte gehofft, dass wir diese Tatsache nicht so hart serviert bekämen ...«
    Larry zog die junge Französin vom Brunnen weg. Nicole Bonnard ließ sich wie
eine Marionette dirigieren. Beruhigend sprach Larry auf sie ein, doch er
wusste, dass alles, was er sagte, nur ein schwacher Trost war. Die junge Frau
musste den Schlag ganz allein überwinden.
    Es begann zu regnen.
    Die Tropfen klatschten auf den trockenen Boden und wurden wie von einem
Schwamm aufgesaugt.
    »Warum?« schluchzte die Französin. »Warum musste dies geschehen?«
    »Vielleicht finden wir die Lösung im Haus«, erwiderte Brent. Er war
überzeugt davon. Seltsam – wie intensiv sein Gefühl dafür war.
    Hatte Canol sie mit seinen letzten Worten nicht selbst noch hergeschickt?
Dieses einsame Gehöft enthielt ein Rätsel, das bisher vier Menschen das Leben
gekostet hatte.
    Sie kehrten ins Haus zurück. Der Regen trommelte auf das undichte Dach,
gegen die Fensterläden, und drang durch die schadhaften Stellen ins Haus. Ein
Donnerschlag ließ das Gebäude erzittern. Blitze zuckten über den schwarzgelben
Himmel. Unrat wurde durcheinandergewirbelt, leere Cola- und Konservendosen
schepperten über den steinigen Boden und gegen die Wände.
    Larry Brent und Nicole Bonnard suchten die tiefer gelegenen Räume auf.
    Immer wieder sah sich der Amerikaner suchend um. Noch immer hielt er seine
Waffe in der Hand, bereit, sofort zu reagieren, wenn es notwendig sein sollte.
    Er hatte mit einem Gegner gerechnet. Doch dieser trat nicht auf.
    Hielt er sich verborgen? Wartete er nur auf einen günstigeren Zeitpunkt?
    Der FBI-Agent ließ in seiner Aufmerksamkeit nicht nach. Systematisch
durchsuchte er die unteren Gänge und Räume, die im Gegensatz zu den anderen
einen geordneten und sauberen Eindruck machten. Hier unten hatte jedenfalls
niemand gewohnt und gearbeitet.
    Doch dann entdeckte er die weiße Tür.
    Sie führte in ein Labor. Wie ein Schlafwandler ging Larry an den Regalen
und Gestellen vorbei, warf einen Blick auf die Schaltanlagen und Skalen und auf
die Fernsehschirme. Er durchschaute das System und verstand auch, was die
kleinen Hebel zu bedeuten hatten, die in langer Reihe auf ein schmales
Schaltbrett montiert waren. Damit wurden die Fledermäuse aktiviert, wurden die
Ultraschallimpulse abgestrahlt, die von den kapselartigen Empfängern auf den
Schädeln der Tiere aufgenommen wurden. Er machte die Probe aufs Exempel. Dabei
blickte er auf die Fernsehschirme und sah auf einem, wie sich vier, fünf Tiere
in der Tiefe des überwachten Gewölbes regten und aufflatterten.
    Nicole Bonnard schüttelte benommen den Kopf. Sie fasste sich an die Stirn.
»Ich wusste nicht, dass sich Vater eine solche Forschungsstelle geschaffen hat.
Er sagte mir zwar, dass er nach seiner Ägyptenreise ausgedehnte Forschungen betreiben
wolle. Dass sie ein derartiges Ausmaß annehmen würden... Irgendetwas scheint
ihm hier selbst über den Kopf gewachsen zu sein ... Die Beobachtungsobjektive,
die die Umgebung des Hauses und die des Canolschen Anwesens kontrollieren,
reden ihre eigene Sprache. Vater hatte etwas zu verbergen. Daran gibt es keine
Zweifel mehr. Er beschäftigte sich mit Verbotenem, aber ich weigere mich noch
immer zu glauben, dass er – ein Mörder war ...«
    Larry Brent legte seinen Arm um die Schultern der Französin. »Es ist oft
nur ein kleiner Schritt, um vom Pfad der Tugend abzuweichen«, sagte er
nachdenklich, während seine Blicke auf die beiden deaktivierten Fernsehschirme
gerichtet waren. Er hätte gern erfahren, was über die beiden Schirme beobachtet
werden konnte, doch es gelang ihm nicht, sie einzuschalten. »Ihr Vater ist
davon abgewichen, Nicole ...«
    »Aber Vater ist tot, und er starb nicht erst vor einer Stunde! Er muss seit
Tagen draußen im Brunnen liegen. Wer hat dann Canol ...«
    Sie sprach

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