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001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

Titel: 001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fest.
    »Gallaghers Lokal war auch schon mal besser besucht.«
    »Das weiß ich. Als ich damals hier war, hätte ich beinahe keinen Platz gekriegt.«
    Der Industrielle hielt den Rolls-Royce an. Wir stiegen aus. Als wir an dem geparkten Fahrzeug vorbeikamen, sahen wir, daß vorn einiges beschädigt war. Dieses Auto mußte erst kürzlich in einen Unfall verwickelt gewesen sein.
    Wir betraten das Rasthaus, und im selben Moment stellten sich meine Nackenhärchen quer. In dem Lokal sah es aus, als hätte eine mordsmäßige Schlägerei stattgefunden. Ein kaputter Stuhl. Umgeworfene Bänke und Tische. Aber keine Männer, die sich hier geprügelt hatten. Doch. Einer. Er lag auf dem Boden. Eine brünette Frau beugte sich über ihn. Ein schwarzhaariges Mädchen lehnte käsebleich an der Wand, preßte die Faust auf den Mund und weinte.
    »Gene!« sagte die brünette Frau verzweifelt. Sie schüttelte den Ohnmächtigen.
    »Gallagher!« rief Tucker Peckinpah besorgt aus und eilte zu dem Bewußtlosen.
    Gene Gallagher schlug in diesem Moment die Augen auf. Ich lief hinter Tucker Peckinpah her.
    »Was ist geschehen?« fragte der Industrielle aufgeregt.
    »Oh, Mr. Peckinpah«, stöhnte die Frau, »es war so schrecklich…«
    »Wer hat Ihren Mann niedergeschlagen? Mr. Gallagher, wer hat das getan?«
    »Zombies«, preßte Gene Gallagher heiser hervor.
    Dieses Wort elektrisierte mich.
    Wir halfen Gallagher auf die Beine. Er schüttelte benommen den Kopf. »Ich habe alles versucht«, sagte er verzweifelt. »Meine Frau und meine Tochter können es bestätigen, aber ich konnte dem Mann nicht helfen.«
    »Welchem Mann?« fragte Tucker Peckinpah schnell. »Gehört ihm der Wagen, der draußen steht?«
    »Ja. Ich weiß nicht einmal seinen Namen.«
    »Wo ist er?«
    »Die Zombies haben ihn geholt.«
    »Wann?«
    »Vor wenigen Augenblicken.«
    Tucker Peckinpah schaute mich erschrocken an. »Tony!«
    »Bin schon unterwegs!« gab ich zurück und stürmte aus dem Rasthaus. Mit langen Sätzen überquerte ich den Parkplatz, erreichte die Straße, die in den Wald hineinführte, und lief diese ein Stück entlang. Sicherheitshalber zog ich meinen Colt Diamondback, der mit geweihten Silberkugeln geladen war. Solche Geschosse konnten Zombies nicht vertragen. Damit konnte ich ihnen ein schnelles Ende bereiten.
    Aber hatten die Untoten dieselbe Richtung eingeschlagen wie ich? Hatten sie ihr Opfer in den Wald geschleppt?
    Ich blieb stehen und lauschte.
    Stille umgab mich. Nur der Wind rauschte geisterhaft in den blattlosen Baumkronen. Äste knarrten unheimlich, und ab und zu brach ein morscher Zweig ab und fiel zu Boden.
    Wo waren die Zombies? Ich fand keine Spur von ihnen.
    Enttäuscht drehte ich mich um und steckte die Waffe in die Schulterhalfter.
    Plötzlich wuchs hinter mir ein Untoter aus dem Straßengraben hoch. Er griff mich sofort an. Ich wandte mich um. Er warf sich auf mich, packte meinen rechten Arm und wollte mich in die Hand beißen. Das konnte eine böse Infektion geben. Ich konnte dadurch auch zum Zombie werden. Es war so ähnlich wie bei Vampiren.
    Ich rammte diesem Kannibalen mein Knie in den Bauch und schlug ihm gleichzeitig meinen magischen Ring ins Gesicht.
    Er brüllte auf und ließ mich los.
    Panik flackerte in seinen glanzlosen Augen. Er machte schleunigst auf den Hacken kehrt und wollte das Weite suchen, aber ich ließ das nicht zu, denn wenn er sich erholt hatte, würde er wiederkommen, und wenn ich dann Pech hatte, gelang ihm womöglich, was er beim erstenmal nicht schaffte.
    Blitzschnell zog ich den Diamondback aus dem Leder.
    Der Revolver krachte.
    Der Zombie stolperte, hob die Arme und fiel aufs Gesicht. Die geweihte Silberkugel zerstörte das schwarze Leben, das ihn zum Wiedergänger gemacht hatte. Doch nicht nur das. Der Untote verging auch. Binnen weniger Augenblicke war von ihm nichts mehr zu sehen.
    Und plötzlich wußte ich, daß ich einen Fehler gemacht hatte.
    Der Spruch, daß nur demjenigen ein Fehler unterlaufen kann, der arbeitet, tröstete mich wenig. Ich war wütend auf mich und hätte mir selbst am liebsten einen Tritt gegeben.
    Ich war zu schnell mit dem Revolver gewesen.
    Ich hätte den Zombie abhauen lassen und ihm folgen sollen, das wäre gescheiter gewesen. Er hätte mich, wenn ich es geschickt angestellt hätte, vielleicht zu den anderen geführt. Und somit auch zu jenem Mann, den sie aus dem Rasthaus geholt hatten.
    Aber daran war nun nichts mehr zu ändern. Was geschehen war, war geschehen und nicht mehr

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