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0010 - Raumschlacht im Wega-Sektor

Titel: 0010 - Raumschlacht im Wega-Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hin. „Wie das klingt! Sie sind weit gekommen, mein Lieber. Bestimmt weiter, als es Ihnen in der Space Force jemals möglich gewesen wäre. Sie haben aufgebaut, wie?"
    Pounder sah sich um. Weit nördlich, nahe des Goshun-Sees, ragten die Turmbauten der neuen Stadt in den Himmel. „Galacto-City" war sie vom Chef der Dritten Macht genannt worden. Pounder war vor drei Jahren letztmalig in der Nähe gewesen. Damals hatte die Dritte Macht nur einige provisorische Bauten besessen. Und nun das! Allein die beiden Flughäfen hätten als Prunkstätte einer jeden Großstadt gelten können. Der Raumhafen dagegen war wohl die gewaltigste Anlage, die von Menschen jemals erschaffen worden war.
    „Wir denken weiter", bestätigte Freyt ausdruckslos. „Das von der Asiatischen Föderation an uns verkaufte Landgebiet umfaßt nun genau vierzigtausend Quadratkilometer. Galacto-City hat nach der neuen Zählung zweihundertdreißigtausend Einwohner. Darf ich nun bitten, Sir? Ihre Maschine wird von unseren Leuten abgefertigt."
    Mit einem Blick zu dem gewaltigen Bomber hinüber fügte er gelassen hinzu: „Etwas primitiv, die Krähe. Sie verwenden immer noch die altertümlichen Atomtriebwerke?"
    „Mit einem solchen Triebwerk sind Sie zum Mond geflogen, Freyt! Wollen Sie mir zu verstehen geben, wie entsetzlich weit wir hinter Ihnen zurück sind? Wenn das so sein sollte, so vergessen Sie niemals, daß Sie und auch Perry Rhodan aus der Space Force hervorgegangen sind. Wenn ich Rhodan nicht zum Mond geschickt hätte, so wäre er niemals auf die Arkoniden gestoßen. So nennen sich die Fremden doch, oder?"
    „Genau, Sir", nickte Freyt. Pounder lachte kurz auf. Mit einer ausholenden Armbewegung stellte er bissig fest: „Ohne die fremden Intelligenzen wären wir um keinen Schritt weitergekommen. Rhodan hatte nun einmal das Glück, das Vertrauen dieser Leute zu gewinnen. Nur so entstand die sogenannte Dritte Macht. Nun, lassen wir das. Wie benimmt sich Rhodan als Staatschef?"
    „Sie meinen den Herrn Präsidenten, Sir?"
    Pounder schwieg eine Sekunde. Dann schnappte er ausgiebig nach Luft.
    „Freyt, für mich wird Ihr Präsident immer Major Rhodan bleiben; jener Bursche, den ich persönlich gedrillt und in die erste bemannte Mondrakete gesetzt habe. Richten Sie ihm das aus."
    „Er hat es nicht vergessen, Sir." Freyt grinste, lassen wir die Spitzen. Ich bin froh, daß Sie den Weg zu uns gefunden haben. Sie wollen mit dem Chef über die Lieferung von Impulstriebwerken verhandeln?"
    Der General verhielt im Schritt. Auf dem fernen Raumhafen klang wieder das urweltliche Dröhnen auf. Blitzende Körper ritten auf kaum erkennbaren Impulsströmen in den Himmel. Pounder wartete, bis das infernalische Dröhnen abgeklungen war.
    „Das war die zweite Staffel unter Deringhouse", erklärte Freyt. „Er hat sich gemacht. Sie hatten keine schlechten Leute ausgewählt, Sir."
    „Eben! Sonst wären Sie von Rhodan auch nicht als Offiziere übernommen worden. Gern habe ich Sie nicht aus dem Dienst der Space Force entlassen. - Was wissen Sie von meinen Absichten?"
    Das war ein krasser Übergang. Pounders Blick war hart.
    „Der Chef hat mit mir darüber gesprochen. Sir, es dürfte sinnlos sein, mit ihm über die Lieferung kompletter Triebwerke verhandeln zu wollen. Lichtschnelle Raumschiffe werden nur im Bereich der Dritten Macht gebaut. Geben Sie es auf. Das ist nur ein guter Rat. Ich bin bevollmächtigt worden. Ihnen - wenn Sie es wünschen - unsere neue Staatswerft zu zeigen. Da kommt sonst niemand herein. Wissen Sie, Sir - wir mögen unseren alten Chef ganz gut leiden."
    Pounder wandte sich wortlos ab. Das kurze Lächeln des jüngeren Mannes hatte ihn getroffen. Ebenso schweigend kletterte er in den offenen Turbowagen. Sein Auge suchte die strahlende Energiekuppel unweit des Flughafens. Die zehn Kilometer durchmessende Glocke schimmerte matt, kaum sichtbar, im Sonnenglanz.
    Freyt quetschte seine lange Gestalt neben die des Generals. Pounder mußte unwillkürlich einen Vergleich anstellen. Sein verstohlener Blick traf den großen, hageren Mann mit den winzigen Humorfältchen in den Augenwinkeln. Sie hätten Brüder sein können - Freyt und Perry Rhodan! Irgendwie waren sie artverwandt; aus der gleichen Schule hervorgegangen, die man in eingeweihten Kreisen als hart und unerbittlich bezeichnete. Pounder fühlte einen gewissen Stolz in sich aufsteigen. Diese noch so jungen Männer - Freyt war eben siebenunddreißig geworden - hatten ein Werk aufgebaut, das drauf

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