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0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wurden.
    Während der Sergeant bemüht war, seine noch intakte Maschine durch winzige Schubkorrekturen anzugleichen, tauchte Millionen Kilometer hinter ihnen ein rasch aufglühender Körper in die dichte Giftgasatmosphäre eines lebensfeindlichen Riesenplaneten ein. Calvermanns Druckhelm lag noch auf der Optik des Telekoms. Seine blicklosen Augen starrten auf den erloschenen Bildschirm. Er fühlte nichts mehr, obwohl seine Lippen lächelten.
     
    2.
     
    Sie nannten ihn den „Thort". Es spielte keine besondere Rolle, wie der Herrscher hieß. Für die auf dem Hauptplaneten des Wegasystems gelandeten Menschen war es einzig und allein wichtig, einen verhandlungsberechtigten Partner auf der anderen Seite des Tisches zu wissen. Und das war der Fall.
    Perry Rhodan, ehemaliger Risikopilot der US. Space Force und erster Bezwinger des irdischen Mondes, hatte während der langwierigen Verhandlungen weder seine sprichwörtliche Ruhe noch seine klare Überlegenheit verloren. Für den ehemaligen Major des US.-Raumforschungskommandos gab es in diesem Falle keine Kompromißlösungen. Die intelligenten Wesen des 8. Wega-Planeten, den man „Ferrol" nannte, und dessen Bewohner als „Ferronen" galten, hatten um Waffenhilfe ersucht und einen Handelsvertrag versprochen.
    Also erschien es Perry Rhodan an der Zeit, das Abkommen unter Dach und Fach zu bringen. Sie befanden sich im sogenannten „Saal der Beschlüsse" innerhalb des Roten Palastes, der seinerseits als epochalstes Bauwerk der Ferrol-Hauptstadt galt. Man nannte sie, in Abwandlung des Herrschertitels, „Thorta".
    Für Rhodan war es nur peinlich, daß der so allmächtig erscheinende Thort seinen Ministerrat hinzugezogen hatte. Offenbar waren ihm die Hände doch etwas gebunden. So hatten sich die Verhandlungen über einige Ferroltage hingeschleppt Die Kommission der irdischen Menschen war klein. Sie bestand nur aus Perry Rhodan, Reginald Bull, dem Sicherheitsminister der „Dritten Macht", und dem als Beobachter abgestellten Mutanten John Marshall, dessen telepathische Eigenschaften völlig ausreichten, um die Gedanken der beteiligten Ferronen klar zu erkennen. Für Marshall war es eine Kleinigkeit, die von ihm ermittelten und einwandfrei erkannten Überlegungen an Rhodan direkt weiterzugeben, auch dann, wenn besagte Überlegungen hintergründig waren.
    Rhodan hatte sich völlig in der Gewalt. Seine Wünsche, Einwürfe und Bedenken waren besonnen, sorgsam erwogen und überzeugend gekommen. Nein, es lag ihm nichts daran, die Ferronen über das Ohr zu hauen. Rhodan wünschte ein sauberes, klares und moralisch einwandfreies Abkommen.
    Zur Zeit war der Thort dabei, die sauber aufgezeichneten Verträge erneut zu studieren. Es war sein Recht. Reginald Bull war körperlich und charakterlich das krasse Gegenteil seines Kommandanten. Mißtrauen und versteckter Unmut glommen in seinen farblos wirkenden Augen. Nur Marshall war die Aufmerksamkeit in Person. Man ließ ihm keine Zeit zum Ausruhen. Der Gedankeninhalt der beteiligten Männer sollte laut Rhodans Befehl laufend überwacht werden. Wenigstens hatte sich Rhodan in dieser Hinsicht abgesichert.
    Niemand, am allerwenigsten aber die abwägenden Personen, ahnten etwas von den Überlegungen des schlanken Mannes in der knappen, zartgrünen Uniformkombination der Dritten Macht. Die auf der linken Brustseite in Schulterhöhe angebrachten Rangabzeichen wären einem normalen Menschen ebenso eigenartig erschienen, wie der gebuckelte, zur Zeit auf dem Tisch liegende Funkhelm mit dem seitwärts geklappten Miniaturbildschirm der eingebauten Mikrofernsehverbindung.
    Das waren alles Dinge, die in dieser einzigartigen Vollendung weder von der irdischen Wissenschaft erdacht, noch von irdischer Technik erzeugt worden waren. Diese Tatsache war augenblicklich der in Rhodans Hirn dominierende Faktor. Über die Verträge gab es nicht mehr viel zu sagen. Dagegen fühlte der Kommandant jene zwingenden, unterbewußten Impulse, die ihn in derartigen Momenten immer überfielen. Er, der erdgeborene Mensch, saß vor den Vertretern einer völlig fremden Kultur, und das noch auf einem fernen Planeten, der eine 27 Lichtjahre von der Heimat entfernte Riesensonne umlief!
    Allein diese Tatsache hätte zum Nachdenken angeregt, vielleicht sogar zur Besinnlichkeit. Rhodan bekannt für seine unerbittliche Selbstkritik, hatte im Augenblick der beginnenden Verhandlungen mit schmerzhafter Schärfe gespürt, daß er eigentlich fehl am Platze war. Fehl am Platze deshalb, weil

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