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0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

Titel: 0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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tatsächlich einen Arzt bei uns gibt, der solche verbrecherischen Mittel für seinen Ehrgeiz einsetzt.«
    »Ich werde Sie verständigen, Herr Professor. Auf Wiedersehen.«
    »Auf Wiedersehen, Mister Cotton.«
    Er brachte mich hinaus und ich kletterte wieder in meinen schönen Jaguar. Dieser Fall war in einem Stadium angekommen, wo er für Kriminalisten eigentlich nur widerlich ist: im Stadium der ersten Vorarbeiten. Noch konnte kein Mensch sagen, wo er hinauslaufen sollte. Für mich war nur eines sicher: Wenn ich diesen Fall nicht rechtzeitig klären konnte, würde ich mich vor mir selber blamiert fühlen bis an mein Lebensende.
    ***
    Wieder einmal begann für Phil und mich eine lange Nacht. Ich gab im Bereitschaftsraum den Zettel mit dem Namen der Oberschwester ab. Ein Kollege, der sich ohnehin nur langweilte, versprach mir, daß er dort anrufen werde, wann er die von mir angeforderte Liste der Krebs-Ärzte abholen könnte. Dann wollte er sich sofort in Marsch setzen und mir die Liste holen.
    Inzwischen begab ich mich zum Stadthaus und half Phil bei der Durchsicht der Karteien aller Kraftfahrzeugbesitzer in New York. Es war eine Zuchthausarbeit, das können Sie mir glauben.
    Nachts um ein Uhr klingelte in der Fahrzeugabteilung des Stadthauses das Telefon. Der Apparat hatte zum Glück eine eigene Nummer, so daß man nicht auf die Vermittlung des Stadthauses angewiesen war, die in dieser Nacht natürlich dienstfrei hatte.
    Ich ging ran und meldete mich.
    »Hallo, Jerry!« hörte ich die Stimme von Mister High aus der Muschel dringen. »Fahren Sie gleich in die neunte Straße! Dort existiert irgendwo ein Nachtlokal mit dem hübschen Namen ›Beauty of the Night‹ (Schönheit der Nacht). Dort scheint etwas losgewesen zu sein, was uns interessieren könnte. Sie müssen sich beeilen, damit Sie die Mordkommission noch am Tatort erwischen.«
    Mordkommission! Donnerwetter, das fehlte noch.
    »Okay, Chef, ich schwirre ab.«
    Hörer auf die Gabel, zwei kurze Worte für Phil und ich war draußen. Einer der uniformierten Polizisten der City Police schloß mir unten die Haustür auf. Phil hatte sich den Schlüssel vom Hausmeister organisiert.
    Ich schaltete die Sirene an meinem Jaguar ein und hetzte durch die nächtlich belebten Straßen. Es war gegen ein Uhr, aber glauben Sie nur nicht, der Verkehr wäre deshalb dünn gewesen. Nachts um ein Uhr, und noch dazu in der Nacht vom Samstag zum Sonntag — da können Sie in New York etwas erleben, was sich mit dem dicksten Großstadtverkehr anderer Städte bei vollem Tageslicht überhaupt nicht vergleichen läßt.
    Die Neonreklamen schwirrten wie bunte Leuchtkäfer durch die Nacht. Eine besonders aufdringliche Reklame, die aus einem weit geöffneten Mund Rauchwolken ausblies, wollte einem unbedingt einreden, daß ,Camel‘ die einzige Zigarette der Welt sei. Die Suggestivkraft solcher Reklamen zeigte sich, als ich mir unwillkürlich eine Zigarette aus meinem Päckchen fischte und sie anzündete. Die Ironie des Schicksals wollte, daß es eine .Chesterfield war.
    Irgendwo in der Vierten hatte ich beinahe einen Zusammenstoß. Ein Esel von einem schon angeheiterten Halbwüchsigen, der sich mächtig stark fühlte, hatte sich wohl heimlich mit seines Vaters Wagen auf die Socken gemacht. Ich sagte ihm in aller Kürze Bescheid.
    Endlich war ich in der Neunten Straße. Ich fuhr sie langsam ab. Hinter der zweiten Kreuzung sah ich schon von weitem die Menschenansammlung ein paar Häuser weiter.
    Ich fuhr meinen Wagen auf einen Parkplatz und navigierte wie ein Schiffsoffizier im Hafengewimmel, um einen Parkplatz zu ergattern. Als es mir endlich gelungen war, beeilte ich mich, hinüber zu dem Lokal Xu kommen, wo die vielen Leute standen.
    Am Bürgersteig waren vier der gelben Wagen von der City Police geparkt. Einige Cops (so nennt man bei uns die uniformierten Polizisten, weil sie als Dienstabzeichen eine Kupferplatte, Copperplate, abgekürzt Cop tragen), einige Cops also bemühten sich, die Neugierigen so weit von der Straße zurückzutreiben, daß sie den Verkehr nicht behinderten. Ich schob mich langsam durch die Menschenmenge, die den Eingang des Lokals umstand. Als ich mich bis nach vorn durchgeschoben hatte, stellte sich mir ein strammer Ordnungshüter gewichtig in den Weg.
    »Sie können da nicht rein«, raunzte er, »die Bude ist geschlossen.«
    »Ich werde trotzdem mal reingehen«, raunzte ich genauso unhöflich zurück.
    Ich hatte meinen Fuß noch nicht ganz auf der ersten Stufe der

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