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0015 - Der siebenarmige Tod

0015 - Der siebenarmige Tod

Titel: 0015 - Der siebenarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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sich der Hai in Sekundenschnelle einen riesigen Happen Fleisch verschaffen kann. Beim Davonschwimmen läßt er im Körper des Opfers ein tiefes, glatt umgrenztes Loch zurück…«
    »Aufhören!« brüllte Harry Podwil verzweifelt. »Ich kann as nicht mehr hören. Ich ertrage das nicht!«
    Rozzo lachte dämonisch. »Ist zuviel für deine schwachen Nerven, wie? Das freut mich!«
    Tony Shamrock war aschfahl im Gesicht geworden. Ihm war schwindelig vor Todesangst. In seiner grenzenlosen Verzweiflung bat er den Himmel, es möge schnell gehen, wenn er vor den Schnauzen der Haie landete.
    »Nun denn!« sagte Rozzo peitschend. »Es ist soweit. Die Stunde eures Todes ist gekommen! Springt!«
    Harry Podwil blickte starr vor Angst in die Tiefe.
    »Springt!« wiederholte Rozzo. »Oder soll ich euch stoßen?«
    Er machte einen schnellen Schritt auf die entsetzten Jungen zu.
    Aus! dachten die beiden. Jetzt ist endgültig alles aus…
    ***
    John Sinclair eilte an seinen gebannten Freunden vorbei das Hundertmeterbecken entlang und auf den hohen Sprungturm zu. Es war mehr als fraglich, ob er Tony Shamrock und Harry Podwil noch retten konnte. Die Lage, in der sich die beiden Jungen befanden, war verflucht kritisch, doch solange Harry und Tony noch dort oben standen, rechnete der Geisterjäger mit einer Chance.
    Er erreichte den Sprungturm.
    Eine Leiter führte zunächst zum Dreimeterbrett.
    John kletterte sie mit unwahrscheinlicher Schnelligkeit hoch.
    Um das Schwimmbecken herumstanden die fassungslosen Badegäste. Alle waren vor Angst und Entsetzen gelähmt. Haie im Bassin. Das konnte keiner von ihnen verkraften.
    Eine zweite Leiter führte zum Fünfmeterbrett.
    John begann zu schwitzen. Herr im Himmel, laß Rozzo sich an der Todesangst der beiden Jungen noch einen Moment ergötzen! dachte er. Gib den Jungen noch eine Minute, dann bin ich bei ihnen!
    Atemlos erreichte der Geisterjäger die Fünfmeteretage.
    Weiter! hämmerte es in ihm. Weiter! Vielleicht schaffst du’s noch!
    Noch fehlte der vielkehlige Aufschrei, der erfolgen würde, wenn Tony Shamrock und Harry Podwil in die Tiefe fielen. Solange John diesen Schrei nicht hörte, hoffte er.
    Die letzte Leiter.
    John Sinclair packte kräftig zu. Er zog sich Sprosse um Sprosse nach oben. Es sah aus, als würde er senkrecht hinaufrennen. Seine Züge wirkten wie aus Granit gemeißelt. In wenigen Augenblicken würde Red Rozzo seinen Zorn zu spüren bekommen. Mitleid? Nein, Mitleid würde John mit dem grausamen Hüter des Bösen nicht haben. Er würde ihn mit aller ihm zu Gebote stehenden Härte bestrafen.
    »Springt!« hörte der Geisterjäger den Satanspriester rufen.
    »Gnade!« winselte Harry Podwil verzweifelt.
    Red Rozzo zischte gemein: »Du erwartest Gnade von mir? Von mir? Soll ich darüber lachen?«
    Die vorletzte Sprosse.
    Dann die letzte.
    John Sinclair war oben. Seine Lungen arbeiteten wie riesige Blasebälge, sein Brustkorb hob und senkte sich rasch. Red Rozzo kehrte ihm den Rücken zu. Noch hatte ihn der Satanspriester nicht bemerkt. John nahm das Silberkreuz in die rechte Hand.
    In diesem Moment hielten alle Badegäste den Atem an.
    Tony Shamrock erblickte John als erster. Dann sah auch Harry Podwil den Geisterjäger. Die Jungen faßten im Augenblick der höchsten Bedrängnis neuen Mut.
    »Springt!« bellte Red Rozzo zornig.
    »Niemals!« schrei Tony Shamrock zurück.
    »Dann werde ich euch hinunterwerfen!« kreischte der Satanspriester, der nun keine Geduld mehr mit den Jungen hatte.
    Als er sich auf Harry und Tony stürzen wollte, rief John Sinclair mit glasharter Stimme: »Stop, Rozzo!«
    Der Hüter des Bösen zuckte wie von der Tarantel gestochen herum. Mit haßglühenden Augen erblickte er den Geisterjäger.
    »Dein grausames Spiel ist aus, Rozzo!« sagte John eiskalt.
    »Noch nicht!« krächzte Red Rozzo. »Noch lange nicht!«
    John winkte Harry Podwil und Tony Shamrock vom Rand des Sprungturms weg. Die beiden Jungen setzten sich mit steifen Schritten in Bewegung.
    Der Hüter des Bösen wollte sie daran hindern. »Die gehören mir! Ihre Seelen werden ins Jenseits wandern, in die Hölle, das habe ich dem Teufel versprochen!«
    »Harry! Tony! Kommt hierher!« sagte John frostig.
    Er hob das silberne Kruzifix. Ein Lichtreflex, der davon ausging, sauste dem Höllengünstling wie ein Blitzstrahl in die gemeinen Augen und lähmte ihn. Er konnte nicht verhindern, daß Tony und Harry sich zu John begaben. Der Geisterjäger drängte die verstörten Jungen hinter sich und

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